„Gegen neuen Egoismus“

Herbert Dorfmann
Der EU-Kandidat der SVP, Herbert Dorfmann, sagte am Samstag auf der SVP-Landesversammlung: Nationalismus sei ein Relikt der Geschichte, das auf den Müllhaufen gehöre.
„Ein bisschen Europa geht nicht“, betonte SVP-Spitzenkandidat Herbert Dorfmann am Samstag bei der SVP-Landesversammlung im Meraner Kursaal. „Es braucht jetzt eine klare Entscheidung: Wir können dem neuen Egoismus, der mittlerweile die ganze Welt erfasst hat, nachlaufen… Oder wir können uns für ein starkes Europa entscheiden, das kulturell, wirtschaftlich und politisch offen ist.“
„Wir als Südtiroler Volkspartei stehen auf der Seite Europas“, betonte Herbert Dorfmann, SVP-Spitzenkandidat für die Europawahl am 26. Mai.
„Wir brauchen ein starkes Europa – ein starkes Europa der Regionen.“ Wichtig sei eine kulturelle Offenheit – „denn geschlossene Grenzen sind gerade für eine Minderheit eine Katastrophe“. Ebenso sei eine wirtschaftliche Offenheit nötig – diesbezüglich übe gerade Südtirol eine Brückenfunktion zwischen Süden und Norden aus. Und schließlich brauche es auch politische Offenheit – man dürfe als „Land im Herzen Europas“ nicht in einem nationalistisch denkenden Europa gefangen sein.
Herbert Dorfmann sprach von einem „subsidiär denkenden Europa“: Nicht alles müsse in Brüssel und Straßburg entschieden werden: „Es braucht eine klare Aufteilung der Kompetenzen – aber auch eine Union, die Entscheidungen treffen kann.“ Mehr solidarisches Handeln sei, beispielsweise bei den Flüchtlingsströmen, gefragt gewesen. Es müsse gemeinsam im Interesse aller gehandelt werden. Voraussetzung hierfür seien gemeinsame Grundwerte: „Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass die Staatengemeinschaft auf Werten aufbaut – auf Grundwerten des Christentums: etwa, dass der Mensch an erster Stelle stehen soll!“
Den Nationalisten könne man mit einer „wirklichen europäischen Politik“ antworten: „Europäisches Handeln führt langfristig zum Erfolg“, ist sich Herbert Dorfmann sicher. „Wir müssen europäisch denken und europäisch handeln. Nicht nur davon reden, sondern es auch tun!“
Nationalismus sei ein Relikt der Geschichte, das auf den Müllhaufen gehört: „Es braucht ein Europa der Regionen – und eine vernünftige Zusammenarbeit.“ Hierfür stehe die SVP – und die Familie der EVP. „Wir leben heute in einem freien, erfolgreichen, friedlichen Europa. Ich möchte weiterhin meinen Beitrag leisten, dass dies auch weiterhin so bleibt.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (16)
Lesen Sie die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
iceman
Eine Partei, die zusammen mit bekennenden Faschisten kandidiert, gehört auf den Müllhaufen!
tiroler
So ist es! Heimatverräter anstatt Volkspartei!
kurt
@tiroler
Die SVP´LER schimpfen ja immer gegen den Populismus und was tun sie wenn sie denn Mund auf machen ????.
drago
Wie heißt es so schön: würde ein Gebrauchtwagenhändler so lügen wie ein Politiker, dann wäre er längst hinter Gitter. Im Wahlkampf steigert sich das Ganze dann noch um ein paar Potenzen.
drago
PS „Gegen neuen Egoismus“. Ja klar, seien wir nicht so egoistisch und gönnen doch unserem Dorfmann seine Privilegien und sein 3. Mandat in Brüssel. Die schlechte Nachricht ist, dass er nach dem 3. Mandat nach Südtirol zurück kommt.
ralf
Gegen den Egoismus, also genau das richtige Motto kräftig gegen die SVP zu stimmen….
yannis
@ralf,
willkommen im Club der Anti-SVP Wähler ! und dies nicht erst seit dieser Wahl.
mannik
Aaahhhh… jetzt wird mir die Strategie der SVP klar. Sie handelt nach dem Prinzip von Sun Tzu „Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten“ Sie koaliert also mit Nationalisten, um sie von innen heraus aufzureiben. Ironie-Modus aus.
kurt
@mannik
Fürchten war noch nie ihre Große Stärke oder ??.
robby
Ein nationalistischerer Partner als die FORZA ITALIA war aber schwer zu finden liebe SVP. Na vielleicht noch CASA POUND. Sind das dann die nächsten Partner??
morgenstern
So gesehen irgendwie schade dass der Duce diese „technische Listenverbindung“ das nicht mehr erleben durfte.
ostern
Egoisten sein de im Europaparlament, weil sie
lei für die Lobbis es Geld hobn. Ondere kennen
durch die Finger schaugn.
george
Warum schließt ihr dann den Teufelspakt mit Nationalisten, wenn Nationalismus ein Relikt der Geschichte ist und auf den Müllhaufen gehört? Herr Dorfmann, Sie wiedersprechen sich ja selbst, predigen das eine und machen das Gegenteil.
batman
Mit wem sitzt Herr Dorfmann in der EVP?
Ab 12:45
https://kenfm.de/die-macht-um-acht-25/
yannis
toll, das sitzt er doch genau bei einen Teil von denen, denen der „Demokrat“ Weber die Parteienfinanzierung streichen wollte.
kurt
@yannis
Genau!!!!!.