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Der Borkenkäfer-Alarm

Nach den Windwurf-Ereignissen vom vergangenen Herbst kann nun eine Massenvermehrung des Borkenkäfers auftreten. Die Abteilung Forstwirtschaft verstärkt deshalb die Überwachung.

„Als Folge des Windwurf-Ereignisses von Ende Oktober vergangenen Jahres wird ein Naturphänomen erwartet, das die Aufmerksamkeit der Waldbewirtschafter erfordert“, sagt Landesforstdirektor Mario Broll: Es handelt sich um den Borkenkäfer (Ips typographus), ein Insekt, das sowohl abgeschwächte stehende Fichten, als auch frische, liegende Bäume befallen kann.

Dadurch seien, je nach Witterung und Verfügbarkeit von Nahrungssubstrat (das sind liegende, nicht geräumte Bäume), die Rahmenbedingungen für eine Massenvermehrung gegeben, die für den Wald ungünstige Auswirkungen haben können. „Die Erfahrungen bei ähnlichen Windwurf-Ereignissen in Mitteleuropa zeigen, dass diese Phase eines besonderen Augenmerks bedarf“, unterstreicht Broll.

Abteilung verdichtet Netzwerk

Die Abteilung Forstwirtschaft, die schon seit Jahrzehnten über ein kapillares Monitoringnetz der Forstschädlinge verfügt, hat deshalb eine Verdichtung des bestehenden Netzes speziell für dieses Insekt in die Wege geleitet.

„Dieses regionalübergreifende Netz wird das ganze vom Ereignis betroffene Gebiet abdecken, insbesondere neben Südtirol die Regionen Veneto und Friaul und das Trentino“, berichtet Forstabteilungsdirektor Broll.

Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch das Institut für Entomologie der Universität Padua mit Professor Andrea Battisti mit seinem Team als Ansprechpartner.

Monitoring mit 100 Fallen

In Südtirol wird das Monitoring durch insgesamt 100 Fallen mit Lockstoff erfolgen, die vom Forstpersonal regelmäßig entleert werden. Sie werden in den vier betroffenen Gebieten in allen repräsentativen Standorten positioniert. Dadurch werden mögliche Massenvermehrungen in ihrer Intensität und räumlichen Verteilung ermittelt und ausgewertet.

Daraus lassen sich südtirolweit und darüber hinaus wertvolle Hinweise auf das Vermehrungsverhalten des Käfers und für die entsprechende Waldbehandlung ableiten.

Dabei stehe nach wie vor die Erhaltung bzw. Wiederinstandsetzung der Schutzfunktion des Waldes mit vollem Respekt für seine ökologischen Kreisläufe im Mittelpunkt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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