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Bad Lambs

Häretische Körper im Teatro La Ribalta in Bozen.

Die Bad Lambs haben ihr bestes Stück bei einem Autounfall verloren. Niemand ist wahrhaft in der Lage, sich vom eigenen Gespenst zu verabschieden. Und doch versuchen sie es. Sie schlagen herum, verlieren das Gleichgewicht, zerren und schubsen, laufen hin und her, immer auf der verzweifelten Suche nach einem Zuhause, egal ob dies ein Kasten, ein neumelodisches Lied, ein Gedicht oder die Vergangenheit sein mag.

Das Stück steht diesseits jeglicher Verharmlosung der Realität. Doch es spürt der Anmut nach, mit der jeder Einzelne Verwandlungen oder Verluste verarbeitet: die Suche nach der Willensstärke und die Anstrengungen beim Versuch, sich neu zu bilden. Bad Lambs zeigt auf, was wir tun können, wenn wir alles verloren haben. Das Stück erzählt vom Krieg, in den die Menschheit zieht, damit der Tod Tragödie wird, der Lärm Musik, die Bewegung Tanz und das Wort Poesie.

Die Würde des Stücks besteht nicht in der Schönheit seiner Form, sondern in der aufwändigen Suche danach. Ein Wille bestimmt den Unterschied zwischen dem Gewesenen und dem Nicht-mehr-Seienden und sortiert, was vom Vergangenen für die Gegenwart nützlich ist. Und wenn er nichts findet, so erfindet er: Selbsterhaltung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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