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Das Tirol-Puzzle

Identität und Selbstverwaltung: Die Süd-Tiroler Freiheit hat zwei Kernthemen ihres Wahlprogrammes vorgestellt – mit Südtiroler Steuerhoheit, Landespolizei und eigener Sportstaffel.

Identität und Selbstverwaltung sind zwei der Kernthemen, auf die die Süd-Tiroler Freiheit im Landtagswahlkampf setzt. Vorgestellt wurden sie am Mittwoch in Bozen auf einer Pressekonferenz – bildlich als zwei Teile eines Puzzles, das es noch zu vervollständigen gelte, bis es am Ende ganz Tirol ergebe.

Die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für Südtirol sei, wie bei jedem Wahlkampf, allen Themen übergeordnet und traditionell das Hauptanliegen der Bewegung. Als Wahlspruch, der alle Themen umfasst, hat sich die Süd-Tiroler Freiheit für „Wir. Machen. Unabhängig!“ entschieden. Diesen erklärt sie wie folgt:

Wir Südtiroler sind keine Italiener! Die Zugehörigkeit Südtirols zu Italien hat uns in eine politische und wirtschaftliche Abhängigkeit gebracht. Egal, worum es geht: Wenn es darauf ankommt, entscheidet letztlich immer Rom. Diese Fremdbestimmung und Bevormundung wollen wir nicht!

Machen, und nicht nur reden. Dafür steht die Süd-Tiroler Freiheit. Wir sind die treibende Kraft, wenn es um die Volkstumspolitik, eine begrenzte und kontrollierte Zuwanderung, die Zusammenarbeit mit Nord- und Osttirol, den Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs, die Entlastung vom Transit-Terror, ein funktionierendes Gesundheitswesen und die Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft geht.

Unabhängig sein, das ist unser großes Ziel. Wir sind überzeugt: Südtirol kann es besser ohne Rom. Solange wir noch zu Italien gehören, gilt es, die Autonomie zu verteidigen und größtmögliche Selbstverwaltung einzufordern. Die Autonomie ist aber nur eine Übergangslösung. Wir wollen die Selbstbestimmung, denn die Selbstbestimmung ist der Weg zur Unabhängigkeit.“

Je fünf Forderungen

Jedes Kernthema der Bewegung ist mit einer Überschrift versehen. So heißt es: „Identität: Wir sind und bleiben Tiroler!“ und „Selbstverwaltung: Wir können es besser ohne Rom“.

Der Begriff „Identität“ beziehe sich auf die Volkstumspolitik und stehe als Kernthema an erster Stelle. „Dies ist bei der Süd-Tiroler Freiheit traditionell so, denn Südtirol ist für sie, historisch, kulturell und ethnisch betrachtet, ein Teil Tirols. Die Bewegung sieht sich als Garant dafür, dass dies auch so bleibt. Die Autonomie bietet keinen ausreichenden Schutz, denn trotz Autonomie müssen die Südtiroler ständig um ihre Rechte kämpfen“, so die Bewegung.

Sich thematisch mit der Volkstumspolitik berührend, da es in beiden Fällen um Identität gehe, sei die Selbstverwaltung. Die Süd-Tiroler Freiheit ist sich sicher: „Südtirol braucht Italien nicht. Je mehr Südtirol selber verwalten kann, umso besser funktioniert es. Jeder Bereich, den Südtirol besser verwalten kann, ist ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit.“

Jedes Thema beschränkt sich im Kurzprogramm auf fünf Forderungen.

Kernthema Identität:

  • Einhaltung des Rechts auf Gebrauch der Muttersprache und Strafen bei Verstößen sowie Einhaltung des ethnischen Proporzes.
  • Erhalt des muttersprachlichen Unterrichts, daher Nein zu gemischtsprachigen Experimenten (CLIL).
  • Vorrang für deutsche Kinder an deutschen Kindergärten und Schulen.
  • Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete und Einführung der historisch gewachsenen Namen nach wissenschaftlichen Kriterien sowie Entfernung und Verlegung der faschistischen Relikte in ein Museum.
  • Zügige Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft für die Südtiroler.

Kernthema Selbstverwaltung:

  • Steuer- und Rentenhoheit: Das Geld der Südtiroler Steuerzahler muss in Südtirol bleiben.
  • Eigene Südtiroler Landespolizei.
  • Eigene Südtiroler Post.
  • Eigene Südtiroler Sportstaffel.
  • Auflösung des Regierungskommissariats und die Übernahme von dessen Funktionen durch den Landeshauptmann.

Die Süd-Tiroler Freiheit kündigt weitere Pressekonferenzen an, auf denen die übrigen Kernthemen vorgestellt werden sollen, sodass das kernthemenmäßige Tirol-Puzzle vervollständigt werde.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • andreas

    Je weiter man sich von Bozen entfernt und je weniger die Leute mit Italienern zu tun haben, um so eher unterstützen sie die Anliegen der STF.
    Steht jedem zu, ist halt eine etwas einseitige Sichtweise.
    Mit oder trotz Italien wurde Südtirol zu dem was es jetzt ist und im Vergleich mit anderen Regionen Europas, steht Südtirol nicht wirklich schlecht da.

    Natürlich gibt es viel zu verbessern, doch Landespolizei, Sportstaffel oder Landespost gehören gewiss nicht dazu.

    Das Steuergeld muss in Südtirol bleiben ist nebenbei Unsinn, da auch wir aus Solidarität den Süden unterstüzen sollen. Wenn es uns schlecht ging, bekamen wir auch Hilfe, das scheinen die STFler aber vergessen zu haben. Aber wir sind ja die Guten….

  • tiroler

    Ich würde mal sagen dass diejenigen, die ursprünglich die Freiheitlichen wählen wollten, entweder die STF wählen, weil sie eindach ehrlicher sind als das nimmersatten Diktatorenduo pius u uli. Oder sie wählen Kölli. Wer Stroh im Hirn hat wählt noch die F.

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