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„Enorme Ausfälle“

Fotos: Morandell/Ambach/Fb

Ein Hagelsturm hat am Donnerstagabend im Überetsch und Unterland großen Schaden angerichtet. Teilweise rechnen die Landwirte mit einem kompletten Ernteausfall.

von Lisi Lang

Ein halbstündiger Hagelsturm hat am Donnerstagabend im Überetsch und im Unterland große Schäden angerichtet. Betroffen waren die Obst- und Weingüter von Kaltern bis Neumarkt. „Wir gehen davon aus, dass rund 200 Hektar betroffen sind, 50 Hektar extrem stark“, sagt Hansjörg Palla, Weinbauverantwortlicher der Kellerei Kaltern.

Kirschgroße Hagelkörner gemischt mit großen Regenmengen gingen am Donnerstagabend über das Gebiet südlich von Kaltern nieder. „In weniger als einer halben Stunde wurden bei der Messstation Laimburg über 40 l/m² Niederschlag gemessen“, so Landesmeteorologe Dieter Peterlin.

„Die Ausfälle sind enorm, wir sprechen von einem riesigenGebiet mit einhundert Prozent Ausfall“, erklärt der Bauernbund-Bezirksobmann Reinhard Dissertori. In der betroffenen Zone sei nur ein kleiner Teil der Anlagen durch Hagelnetzte geschützt. „In dieser Zone hagelt es nicht so häufig. Weiter südlich findet man viel mehr Hagelnetzte als hier südlich des Kalterer Sees“, erklärt Reinhard Dissertori.

Hauptsächlich hat der Hagelschlag Weinbauern getroffen, da in diesem Gebeit vermehrt Reben angepflanzt werden. Die Landwirte müssen jetzt teilweise mit hohen Ausfällen rechnen. „Wenn Anlagen noch zu retten sind, dann muss man jetzt in feiner Kleinarbeit die kaputten Traubenkörner händisch auszupfen“, erklärt Reinhard Dissertori. Dies nicht nur, weil angeschlagene Kerne leichter faulen sondern vor allem, um die Qualität der restlichen Menge sicher zu können. „Wenn die Trauben verkorken, kommen Bitterstoffe in den Wein, die man eigentlich nicht haben will“, erläutert der Bezirksobmann des Bauernbundes. Das Faulen sei aktuell das kleinere Problem, da die Trauben noch kaum Zucker haben. „Im August wäre es viel schlimmer, da der Zucker- und Säuregehalt höher sind und dadurch angeschlagene Trauben auch schneller faulen“, so der Bauernbundbezirksobmann.

Die Kellerei Kaltern, die größte Kellerei im Überetsch, hat ebenfalls Mitglieder, die von diesem intensiven Hagelschlag getroffen wurden. „Natürlich haben diese Landwirte jetzt mit Qualitätsproblemen zu kämpfen, da sei es Trauben als auch die Pflanzen und Blätter angeschlagen sind“, weiß Hansjörg Palla. Der Weinbauverantwortliche der Kellerei Kaltern geht davon aus, dass man heuer mit Mengeneinbußen rechnen muss: „Wir haben glücklicherweise Mitglieder in verschiedenen Teilen des Bezirks, und daher kann man einen bestimmten Ausfall kompensieren, aber mengenmäßig wird man derartige Ereignisse sicher spüren.“

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