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„Ihr hurrensöhne“

Der Mittelfinger an den Tiroler Adler: Der beleidigende Instagram-Post eines in Kaltern wohnhaften Tunesiers sorgt für Empörung. „Er beweist, dass die Integration gescheitert ist“, meint die BürgerUnion.

Als Beweis dafür, dass Integration nur in den Köpfen realitätsfremder Gutmenschen funktioniere und in Wirklichkeit gescheitert sei, wertet die BürgerUnion einen Instagram-Post eines Kalterers tunesischer Abstammung.

Auf dem Foto ist ein junger Mann zu sehen, der vor einem Tiroler Adler den Mittelfinger zeigt. Er schreibt: „An olle stoller fa koltern ihr seit richtige hurrensöhne schöne grüße. TUNISINO PER SEMPRE“.

„Der tiefe Hass, den der Junge versprüht, ist symptomatisch für das Empfinden von Zuwanderern uns Südtirolern gegenüber. Anstatt Dankbarkeit erfahren wir Hass und Neid. Würden wir auch nur in Teilen solche Aussagen erwidern, würden wir wohl an den Pranger gestellt, unsere neuen Mitbürger hingegen dürfen alles“, schreibt der Parteiobmann-Stellvertreter der BürgerUnion, der Kalterer Gemeinderat Dietmar Zwerger, in einer Stellungnahme.

Bezeichnend ist laut BürgerUnion auch, dass der Junge in Südtirol aufgewachsen ist. „Die zweite und dritte Generation hegt eine regelrechte Abscheu gegen uns. Dies, weil ihnen von den Eltern eingetrichtert wird, sie seien Tunesier, Marokkaner oder was auch immer, nur keine Südtiroler. Der Hass wird ihnen sozusagen in die Wiege gelegt,“ so Zwerger.

All dies lasse die „Gutmenschen leider kalt“, sie träumen laut BürgerUnion weiter ihren Integrations-Albtraum und entfernen sich lauthals von der Realität.

„Integration funktioniert nur als Einbahnstraße, Integration funktioniert nur, wenn wir Südtiroler unsere Kultur und Tradition aufgeben. Doch dazu darf und wird es nicht kommen,“ betont Zwerger.

Die Anfrage

Auch die Kalterer Gemeinderätin Helga Morandell Strozzega von der Liste Zukunft@Kaltern hat sich zu Wort gemeldet und auch bereits eine Anfrage an den Kalterer Gemeindeausschuss gerichtet, die zur Kenntnis an den zuständigen Integrationslandesrat Philipp Achammer geht.

In der Anfrage steht:

„Wir nehmen Bezug auf das Posting eines Jugendlichen mit Migrationshintergrund, der in eindeutiger Pose und mit gehässigem Kommentar alle Kalterer beleidigt. Der gestreckte Mittelfinger gegen die Bodenmarkierung der Kalterer „Leasler“ ist ein Affront gegen unsere Bräuche, welche die Kalterer Jugendlichen mit Engagement wieder aufleben ließen. Die Bildunterschrift „an olle stoller fa koltern ihr seit richtige hurensöhne… TUNISINO PER SEMPRE“ ist Ausdruck von Hass und Ablehmung gegen das Land in dem der Bursche lebt.

Insgesamt ist die Nachricht der Inbegriff von gescheiterter Integration in unserem Land. Ein Großteil der Kalterer Gemeindeverwalter zeigt sich, dem bisherigen Zeitgeist entsprechend, sehr tolerant und offen für die Einwanderung. Die Tatsachen sehen anders aus: Die Kommission für Migration und Integration besteht nur mehr auf dem Papier und frühere Initiativen zur Förderung des Zusammenlebens waren vergebene Mühe.

Wenn ausländische Frauen aus kulturellen Gründen nicht zum Sprachunterricht kommen dürfen und Jugendliche nicht an der Vereinstätigkeit im Dorf teilnehmen dürfen oder wollen, ist die Entwicklung von Parallelgesellschaften nicht zu verhindern. Die politisch Verantwortlichen scheuen den Blick auf das Geschehen und lassen dieser Entwicklung ihren Lauf. Die Kluft, die sich zwischen unseren Jugendlichen und jenen mit Migrationshintergrund auftut, wird immer offensichtlicher.

Der Ursprung liegt augenscheinlich darin, dass ein Teil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund unsere Kultur und unsere Traditionen ablehnt. Während unseren Jugendlichen systematisch eingetrichtert wird, Rücksicht und Toleranz walten zu lassen.“

Helga Morandell Strozzega und ihr Listenkollege Walter Bernard haben folgende Fragen an den Gemeindeausschuss gerichtet:

  1. Die Unterfertigten und die Kalterer Bürgerinnen und Bürger sind entsetzt über diese provokante Botschaft. Was werden die Bürgermeisterin Gertrud Benin und der Integrationsbeauftrage der Gemeinde Kaltern Werner Atz in diesem Zusammenhang unternehmen?
  2. Sind den Verwaltern ähnliche Fälle bekannt, die aufzeigen, dass Integration auch in Kaltern eine Einbahnstraße ist? Wenn ja, was wird dahingehend unternommen?
  3. Was sagt der Landesrat für Integration zur beleidigenden Botschaft eines Jugendlichen, der zwar in Südtirol aufgewachsen ist, sich aber dennoch als Tunesier fühlt?
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (28)

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  • andreas

    Was sind das für Pfeifen, welche Presseaussendungen verschicken und strohdumme Fragen stellen, ohne das Naheliegenste zu tun, nämlich den Jungen fragen, was ihn dazu bewegt hat, diese Beleidigung zu posten.

  • morgenstern

    Verdammt, wie konnte das passieren, so kurz vor den Landtagswahlen eine solch negative Schlagzeile in aller Munde. Da hilft nur noch die „Einzelfall“ Argumentation..

  • sepp

    ando so gern hoben die die ausländer

  • andreas

    @kurt
    Jeder Mensch, auch Ausländer sind Menschen, sollte dir das noch nie jemand erklärt haben, hat ein Recht darauf angehört zu werden.
    Es ist üblich unter vernünftigen Menschen, wozu du wohl nicht gehörst, sich beide Seiten anzuhören und dann zu urteilen.
    Und wegen einem Post eines Jugendlichen den Untergang der Südtiroler Kultur zu befürchten, ist vielleicht doch etwas verfrüht.

    Auch wenn man Ausländer hasst wie du und mach anderer hier und nur darauf wartet, dass sie einen Fehler machen, um darauf einzuprügeln, sollte man nicht Grundregeln des menschlichen Umgangs außer Acht lassen.

    Helga Morandell Strozzega, Walter Bernard und Dietmar Zwerger, habt ihr es wirklich nötig euch auf Kosten eines Jugendlichen politisch zu profilieren, ohne die Gründe des Jungen zu kennen?
    Und wegen einer Ausfälligkeit eines Jugendlichen Achammer zu fragen ist nur mehr lächerlich.

  • ostern

    GUTMENSCHEN wo bleibt ihr????????????
    Karitas & Co eine Antwort bitte! Helft lieber der
    einheimichen Bevölkerung

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