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Langsamer ist besser

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Die ersten Ergebnisse des Pilotprojektes zum dynamischen Tempolimit auf der Autobahn: Eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit reduziert sowohl die Stickoxid-Emissionen als auch das Staurisiko.

von Heinrich Schwarz

Landeshauptmann Arno Kompatscher will jetzt „von den Worten zu den Taten schreiten“, wenn es darum geht, den Verkehr auf der Brennerautobahn zu verflüssigen und die Luftqualität zu verbessern.

Eine zentrale Maßnahme dafür sei das dynamische Tempolimit, dessen Auswirkungen über das Pilotprojekt „BrennerLEC“ getestet wurden. „Mithilfe von Überwachungsinstrumenten und -sensoren haben wir an ausgewählten Abschnitten Verkehrs- und Umweltdaten gesammelt. Nun verfügen wir über interessante – wenn auch nicht definitive – Ergebnisse“, so A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher.

Gestern wurden diese Ergebnisse präsentiert. Die Details:

Bei einer Geschwindigkeitsreduzierung konnte in unmittelbarer Nähe der Autobahn eine Verringerung der Stickstoffdioxid-Emissionen (NO2) beobachtet werden. Zwischen Auer und Neumarkt etwa sanken die mittleren NO2-Konzentrationen bei einer Verringerung der durchschnittlichen Fahrtgeschwindigkeit um 15 Stundenkilometer um zehn Prozent.

„Fahren wir mit 100 statt mit 130 Stundenkilometern, verbrauchen wir 30 Prozent weniger Kraftstoff und die Stickoxid-Emissionen reduzieren sich um 25 Prozent“, sagt Umweltlandesrat Richard Theiner. Beim Pilotprojekt wurde bei Tempolimit 100 im Schnitt aber 110 gefahren.

In Bezug auf die Abwicklung eines erhöhten Verkehrsaufkommens wurde bestätigt, dass bei einer Begrenzung der Geschwindigkeit die Verkehrsstaus abnehmen und sich die Reisezeit verringert.

Die Politik sieht sich nun bestätigt in ihrem Plan, das dynamische Tempolimit auf der Brennerautobahn fix einzuführen – und zwar bei erhöhten Luftwerten oder hohem Verkehrsaufkommen. Von Brenner bis Bozen Süd könnten abschnittsweise 90 anstatt 110 Stundenkilometer gelten, ab Bozen 100 anstatt 130 Stundenkilometer.

Richard Theiner hofft auf eine baldige Umsetzung. Dazu braucht es aber grünes Licht aus Rom. Dank des Pilotprojektes können jetzt konkrete Daten vorgelegt werden, was eine Entscheidung erleichtern dürfte. Bis zum 9. Juni muss der Staat aufgrund eines Gerichtsurteils ohnehin Maßnahmen für die Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte setzen. In den nächsten Tagen findet eine Sitzung in Rom statt.

Bei BrennerLEC startet derweil die zweite Projektphase, bei der die überwachten Abschnitte und die Tests erweitert werden, um die geeignetste Methode zu finden.

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Kommentare (14)

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  • noando

    das dynamische tempolimit ist ein nützliches instrument der stauvorbeugung

    luftverschmutzung? natürlich wäre das beste, wenn einfach weniger verbrennungsmotoren über unsere straßen rollen würden, oder mehr umweltschonendere transportmittel und wege verwendet würden.

    ist aber nicht realistisch! jeder von uns will flexibel sein, also fahre ich allein als pendler in meinem auto. jeder möchte das ganze jahr orangen im supermarket haben. jeder möchte die bestellung aus dem internet morgen geliefert bekommen. ein tempolimit von 90 wäre schon zu viel …

  • meintag

    Ob Theiner heute unterwegs ist? Der Verkehr im Vinschgau steht. Heisst auch Theiner steht mit angelassenem Motor seines Auto blu. Auch hier will er dann behaupten dass keine Abgase in die Luft geblasen werden. Theiner go home, aber zufuss.

  • george

    Rauft euch die Haare und kratzt euch das Gesicht. Hilft alles nichts, es muss etwas getan werden, dass wir uns ein gesundes Leben erhalten und nicht einer Autolobby opfern, die immer wieder über die vernünftigen Maße hinaus gehen will. Alle anderen werden Tempo 90 oder max. 100 auf den Straßen unserer engen Täler sehr wohl einsehen und sich auch daran halten. Es gibt auch immer wieder welche, die auch in den Dorf- und Wohnsiedlungen die gebotene Geschwindigkeit nicht einhalten und überall fahren und parken müssen. Auch diese müssen zur Räson gezogen werden. Allzu gerne wird hierin zuviel Toleranz gewährt.

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