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„Eine provokante Alternative“

Der Unternehmer Christian Pircher ist ein Gegner des radikalen und seiner Meinung nach verfassungswidrigen Impfdekrets – und hat sich auch schon informiert, ob ein Südtiroler Kind den Kindergarten von Sillian besuchen kann.

TAGESZEITUNG Online: Herr Pircher, Sie sprechen sich gegen die Impfpflicht aus und haben deswegen gar schon überlegt auszuwandern bzw. Asyl zu beantragen. Stimmt das so?

Christian Pircher: Ich glaube ich bin einer von vielen, die so denken. Wenn dieses verfassungswidrige Dekret zum Gesetz wird, dann ist dies eine provokante Alternative. Ich habe mich auch schon in der Gemeinde Sillian informiert, ob ein Südtiroler Kind künftig den Kindergarten von Sillian besuchen kann. Viele österreichische Familien schicken ihre Kinder zu uns in den italienischen Kindergarten, damit sie Italienisch lernen – das geht auch ohne Impfung. Aber wenn man ein Südtiroler Kind nicht impfen will, wird man dazu gezwungen. Wir sind EU-Bürger und bei uns gibt es diese Pflicht aber in Österreich beispielsweise nicht. Wenn ich kein Fleisch essen will, weil ich Vegetarier bin, kann mich auch niemand dazu zwingen – schon gar nicht die Fleischindustrie. Ich bin kein Medizingegner und auch kein genereller Gegner von Impfungen, aber jeder soll frei entscheiden können!

Sie sind kein Impfgegner aber gegen diese Pflicht… 

Jede Familie muss selbst entscheiden dürfen, was für sie richtig ist. Ich bin ein Gegner dieses radikalen Dekretes, weil viele Kinder diese Impfmittel gesundheitlich nicht vertragen. Jeder Mensch soll das Recht haben frei zu entscheiden – ohne staatlichen Zwang. Ich kenne Fälle, wo Kinder auf Impfungen nicht gut reagiert haben und gesundheitlich heute noch darunter leiden.

Sie sind mit Ihrer Haltung nicht alleine und sind nun gar einem neu gegründeten Verein beigetreten?

Der gemeinnützige Verein „Primum non nocere“ wurde von Bruno Mandolesi und Freunden aus Bruneck zum Leben erweckt mit dem Ziel, jene Familien zu unterstützen, die unter Sanktionen jedweder Art und unter anderen negativen Konsequenzen aufgrund ihrer wohl überlegten und recherchierten Entscheidungen leiden. Der Verein organisiert aber auch Veranstaltungen, um die Allgemeinheit aufzuklären. Ein offener Diskurs über eben dieses relevante Impfthema für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen soll entstehen. Auf einer eigenen Website stellt der Verein die gesammelten Informationen den Eltern zur Verfügung. Wir wollen die Bürger aufklären und sie dazu ermutigen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Am 21. Juli um 20.30 Uhr organisiert das Gründungsteam im Michael Pacher-Haus in Bruneck eine Informationsveranstaltung, wo auch renommierte Ärzte, Apotheker und Hebammen anwesend sein werden, um über das Thema Impfungen und Nebenwirkungen aufzuklären.

Auch in Südtirol ist um das Thema Impfpflicht ein Glaubenskrieg ausgebrochen. Wie erleben Sie diese Diskussionen?

Das ist ein sehr heikles Thema, aber ich glaube, dass es wichtig ist, dass jede Familie eigene Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen muss. Man muss sich nur ein bisschen im Internet informieren und sieht dann sofort, warum es zu so einer Impfpflicht gekommen ist und wie verstrickt die Pharmakonzerne in dieses Thema sind. Wir wollen keine Hetzerei zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern, sondern es geht uns um eine freie Entscheidung und keine Zwangsmaßnahme und auch darum, dass ungeimpfte Kinder nicht wegen einer gut überlegten Entscheidung ihrer Eltern diskriminiert werden.

Wie meinen Sie das? 

Wenn Eltern ihre eigenen Kinder geimpft haben, dann müssen sie ja keine Angst mehr haben. Wenn sie von der Impfung überzeugt sind, dann sind ihre Kinder ja geschützt – unabhängig davon ob ein anderes Kind geimpft wurde oder nicht. Wenn man jetzt beispielsweise ein paar Urlaubstage oder -wochen in Jesolo oder an der Adria verbringt, dann begegnen uns hunderte von nicht geimpften ausländische Touristen. Wir müssen aber unsere Kinder impfen. Warum werden die Epidemien nicht zum Beispiel in Afrika bekämpft, wo wirklich Hilfe nötig ist? Leider fehlt in den Entwicklungsländern das nötige Geld! Ich persönlich bin für Impfungen in Entwicklungsländern, wo es keinerlei Hilfe gibt und wo katastrophale hygienische Zustände vorherrschen. Nicht wie bei uns, in einem europäischen Industriestaat.

Haben Sie nie Angst, dass sich Ihre Kinder mit einer der Krankheiten infizieren, gegen die sie nicht geimpft wurden?

Nein ich habe keine Angst! Das muss jeder selbst verantworten, genauso wie jeder verantworten muss sein Kind zu impfen! Zwölf Spritzen verpflichtend einzuführen, ohne ausreichend über Probleme und Nebenwirkungen informiert zu haben sowie zusätzlich immense Geldstrafen und Kindesentzugserpressungen anzudrohen, sind für mich untragbare Zustände! Wenn man sich die Beipackzettel ansieht und sich genauer informiert, sollte es jedem frei überlassen sein welche Entscheidung er für seine Kinder trifft.

Ein Vorschlag sieht nun vor, die Pflichtimpfungen um die Hälfte zu reduzieren. Ein tragbarer Kompromiss?

Nein! Jede Pflichtimpfung ist ein verfassungswidriger Eingriff in den demokratisch europäischen freien Willen – eine Verletzung der Menschenrechte. Ich wiederhole: Ich bin nicht gegen die Medizin, sondern für eine freie Entscheidung ohne Zwang!

Interview: Lisi Lang

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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