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Was macht Dorfmann?

Die Statistik zeigt: Im Europaparlament zählt Herbert Dorfmann zu den fleißigsten Abgeordneten. Warum sein Produktivitätsindex trotz häufiger Abstimmungen ziemlich niedrig ist.

Von Anton Rainer

Nicht immer ist Parlamentarier gleich Parlamentarier: Während sich Südtirols Vertreter in Rom damit brüsten, ihre Abwesenheit in Senat und Kammer durch sonstige Botengänge aufzuwiegen – setzt Herbert Dorfmann im EU-Parlament eine Südtiroler Tradition fort. Mit einer Anwesenheitsrate von 99,47 Prozent zählt der Feldthurner auch in der aktuellen Legislatur zu den fleißigsten Abgeordneten in Straßburg.

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, seit Herbert Dorfmann zum zweiten Mal in das Europäische Parlament gewählt wurde – und auch dieses Mal kann sich seine Zwischenbilanz sehen lassen: Nur sieben von insgesamt 1309 Abstimmungen schwänzte der Abgeordnete, damit liegt er auf Platz 18 der 751 Parlamentarier.

Für jedermann zugänglich macht derartige Daten die Non-Profit-Organisation „Votewatch“, die ähnlich der italienischen Variante „openpolis“ sämtliche Aktivitäten der EU-Parlamentarier aufzeichnet, auswertet und regelmäßig publiziert. Auch darin enthalten: Die Fraktionsdisziplin der Parlamentarier. Hier sticht Herbert Dorfmann als besonders treue Seele heraus: Nur in 41 der 1302 Abstimmungen, an denen er teilnahm, stimmte Dorfmann bisher gegen die Fraktionslinie, ein Wert, mit dem Dorfmann im oberen Mittelfeld der pflichtbewussten Abgeordneten mitspielt.

An eine heikle statistische Kennzahl hat sich die Transparenz-Plattform bisher allerdings noch nicht herangetraut – einen, wie auch immer berechneten, Produktivitätsindex sucht man auf der Website vergeblich.

Derartige Aufstellungen übernehmen andere Organisationen, unter anderem der Online-Dienst „MEP Ranking“, der sich selbst als die „beste quantitative Analyse der Aktivität im Europaparlament“ rühmt. Auch dort hat man sich mit der Arbeit der italienischen Abgeordneten beschäftigt – und kommt zu einem Schluss, der die Aktivität Dorfmanns in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Mit einem Ranking von 537 aus 750 Parlamentariern zählt Herbert Dorfmann zu den Schlusslichtern im Bezug auf die parlamentarische Aktivität – obwohl ausgerechnet die Italiener in diesem Bereich eine äußerst gute Figur machen.

LESEN SIE IN DER PRINTAUSGABE DER TAGESZEITUNG:
– Warum Herbert Dorfmann derartige Statistiken einen „großen Unfug“ nennt.
– Wie leicht sich der Produktivitätsindex im EU-Parlament manipulieren lässt.
– Warum selbst in eine Eis-Verkostung gut für die Statistik sein kann.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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