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„Eine Vierer-Bande“

Generalstaatsanwältin Alessandra Burei beantragt im Berufungsprozess zur Causa Stein an Stein II die Bestätigung der Haftstrafen für Maximilian Rainer und Michl Laimer und Schuldsprüche für Klaus Stocker und Franz Pircher. Auch Schadenersatz für die Eisackwerk GmbH.

von Thomas Vikoler

Was hat die Causa Stein an Stein I mit der Causa Stein an Stein II zu tun? Das ist eine der zentralen Fragen an diesem schwülen Donnerstagvormittag am Oberlandesgericht Trient, Außenstelle Bozen. „Sie haben nichts miteinander zu tun“, lautet die eindeutige Antwort von Vincenzo Adamo, dem Anwalt von Ex-SEL-Präsident Klaus Stocker. Ähnlich sieht es Alessandro Melchionda, der Verteidiger von Ex-SEL-Aufsichtsratschef Franz Pircher.

Sie beide, die vor einem Jahr im erstinstanzlichen Prozess zur Causa Stein an Stein II vom Vorwurf der Beihilfe zum Amtsmissbrauch freigesprochen worden waren, stehen im Zentrum der Ausführungen von Generalstaatsanwältin Alessandra Burei. Sie ist nämlich davon überzeugt, dass die beiden SEL-Verwalter an dem „Verbrechensplan“ mitgewirkt haben, der zur Unterschutzstellung des oberen Eisacklaufs durch die Landesregierung im April 2010 führte. Alles verdeckte Teilhaber der Stein an Stein GmbH, seit Anfang 2007 Inhaberin eines Kleinkraftwerks in Mittewald, hätten sie auf dieses Ziel hingearbeitet. Aktiv und nicht in passiver Rolle, wie der Strafsenat am Landesgericht befunden hatte.

Aus diesem Grund beantragt Burei die Anhörung von mehreren Zeugen in der Berufungsverhandlung: Rudolf Stocker, der Bruder des Freigesprochenen, der bei einer Bank in Trient eine Bürgschaft für den Kraftwerkskauf erhalten hatte. Der zuständige Mitarbeiter der Bank. Dann Martin Kofler, Wirtschaftsberater aus Osttirol, mit dessen Hilfe Franz Pircher bei Stein ein Stein Italia einstieg, dazu zwei Landesbeamte und Bernd Platter, ein damaliger SEL-Mitarbeiter.

Das Gericht unter Vorsitz von Johann Pichler (Beisitzer: Tullio Joppi und Elisabeth Roilo) wird erst am Ende der Plädoyers über den Zeugen-Antrag entscheiden.

Bemerkenswert ist, wie entschieden sich die Generalstaatsanwaltschaft auf die Seite der Nebenklägerin Eisackwerk GmbH stellt. Diese war in der ersten Instanz trotz des Schuldspruchs für Ex-SEL-Direktor Maximilian Rainer und des damaligen Energie-Landesrats Michl Laimer (jeweils ein Jahr und acht Monate Haft) leer ausgegangen. „Eisackwerk hat einen großen Schaden davongetragen“, sagt Burei nun.

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