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Kalkbrennen im „Gustlofen“

Kalkbrennen graun

Im „Gustlofen“ in Graun oberhalb von Kurtatsch wird von Donnerstag bis Dienstag Kalk gebrannt – und zwar so wie die Bauern vor 100 Jahren.

Das Kalkbrennen ist ein altes Verfahren zur Herstellung von Brandkalk aus Kalkgestein und war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert ein wichtiger Nebenerwerb der Bauern.

Der Handwerkerausschuss Kurtatsch hat sich in der ersten Ausschusssitzung im Jahr 2013 das Ziel gesetzt, im Jahre 2015 ein Event im Gemeindegebiet zu starten. Und zwar das „Projekt Kalkbrennen“.

Kalkbrennen graun

Im Mai 2013 wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um den Ablauf dieses Projektes zu planen. Der „Gustlofen“ in Graun oberhalb von Kurtatsch schien dabei das richtige Objekt zur Realisierung des Projektes zu sein.

Im Februar 2015 begann die Gruppe „Holzbeschaffung“ in Gemeinde- und Privatwäldern mit ihrer Arbeit, die ungefähr 3.000 Stunden in Anspruch nahm. Reisig wurde dabei mit einer selbst gefertigten Vorrichtung – der „Schabmaschin“ – zu Reisigbündel („Schab“) gebunden. Festholz wurde mittels Seilwinde und Bagger zu Meterholz gestapelt und danach gespalten.

Kalkbrennen graun

Anfang Mai wurde mit den Renovierungsarbeiten am noch gut erhaltenen Kalkofen begonnen. Der zum Teil verschüttete Ofen wurde freigelegt, die eingebrochene Vorderseite des Ofenkranzes mit Porphyrsteinen und Lehm ergänzt. Die Ofentür – „Schürtirl“ genannt – und der Aschenrost wurden erneuert und der Zugang derselben mit einem Bretterpodium ergänzt. Die nötigen Kalksteine wurden beschaffen und vor Ort gelagert.

Am vergangenen Pfingstwochenende wurde mit dem Befüllen des Ofens begonnen. Am Donnerstag wurde der „Gustlofen“ schließlich angefeuert. Ein kleiner Festbetrieb samt Rahmenprogramm begleitet bis Dienstag das andauerte Kalkbrennen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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