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Wird jetzt umgeschichtet?

Die geplante Seilbahn Jenesien profitiert voraussichtlich vom Aus der Standseilbahn Meran-Schenna, sofern zugesagte Gelder umgeschichtet werden können. Der der Abbruch der alten Seilbahn musste allerdings abgebrochen werden.

von Thomas Vikoler

Vergangene Woche erhielt die Gemeinde Jenesien von Landeshauptmann Arno Kompatscher einen Brief. Darin teilte er mit, dass die geplante Seilbahn Bozen-Jenesien zu den prioritären Infrastrukturprojekten gehöre und im Mobilitätsplan des Land aufscheine. Von einer Finanzierungszusage für das lange aufgeschobene Vorhaben war in dem Brief nicht die Rede. Auch nicht von einem Termin für den Start der Arbeiten.

Deshalb ist für den Jenesiener SVP-Bürgermeister Paul Romen eine Aussage von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider nach der Sitzung der Landesregierung am Dienstag von besonderer Bedeutung. Die Landesregierung hatte faktisch das Aus des Projekts für eine Standseilbahn von Meran nach Schenna erklärt und Alfreider deutete anschließend an, dass die hierfür vom Transportministerium zugesicherten 37,5 Millionen Euro für andere Infrastrukturen verwendet werden könnten, etwa für die neue Seilbahn Jenesien.

„Das ist zweifellos eine gute Nachricht für uns“, bemerkt Bürgermeister Romen.

Bei den freigewordenen 37,5 Millionen Euro handelt es sich um EU-Gelder, die über das Transportministerium verteilt werden. Ob die Umschichtung zu anderen Projekten möglich ist, wird sich laut Alfreider in Kürze zeigen.

In der Gemeinde Jenesien rechnet man auch ohne aktuelle Finanzierungszusage, dass das Projekt innerhalb dieses Jahres ausgeschrieben wird und spätestens Ende 2025 mit dem Bau begonnen werden kann. Die Landesgesellschaft STA arbeitet derzeit an einem Ausführungsprojekt für die Seilbahn, welche die Fahrgäste in knapp fünf Minuten 759 Höhenmeter nach Jenesien bringen soll. Die alte Anlage war 2022 geschlossen worden.

Allerdings wird sich das Projekt gegenüber den bisher kalkulierten 26 Millionen Euro erheblich verteuern. Die Baupreise sind mit Corona um bis zu einem Drittel in die Höhe geschnellt, Gelder für die vom Meraner Gemeinderat verhinderte Standseilbahn nach Schenna kämen äußerst gelegen, die entsprechende Finanzierungslücke zu schließen.

Der erste Teil des Vorhabens – der Abbau der alten Seilbahn nach Jenesien -, verlief bisher nicht planungsgemäß. Der im Oktober gestartete Abbruch, der Ende 2023 hätte abgeschlossen sein sollen, musste abgebrochen werden. „Es gab Unstimmigkeiten und Klärungsbedarf mit den Grundeigentümern“, weiß Bürgermeister Romen.

Doch solange es keine definitive Finanzierungszusage für die neue Seilbahn gibt, ist die Verzögerung eigentlich unerheblich.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • hallihallo

    reine geldverschwendung. wieviele leute fahren mit der seilbahn nach jenesien??
    in schenna, wo es sinn macht, wird nicht gebaut und hier schon. unglaublich.

    • artimar

      „hallihallo“ Und wie viele wären mit x-fachen komplizierte Umstieg, Zugbahnhof, Bus, U-Bahn, Steigseilbahn, von Meran nach Schenna gefahren?
      Schenna ist doch gut über die MEBO erreichbar.
      Wieso sollten Meraner-innen im Zentrum für ein paar Profiteure und noch Touris, die Zerstörung ihres eigenen Stadtzentrums und die Naherholungszone in der Passer hinnehmen und auch noch die Folge- und Ewigkeitskosten tragen?
      Die Mittel, zudem öffentliche, sollten ziel- und treffsicher eingesetzt werden. Da gibt sicher geeignete Projekte.

  • criticus

    Vielleicht haben die Schenner voriges Jahr im August den Landeshauptmann in Verdins nicht gebührend empfangen, bzw. arg beleidigt? Jetzt profitieren Jenesien oder Monte Pana in Gröden.

  • olle3xgscheid

    Wer behauotet stets das der Tourist zum Zugbahnhof möchte?
    Die wollen ins Zentrum von Meran und da bote sich die Seilbahn super an.
    Der Verkehr nach Schenna ist ein Alptraum..

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