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Das Tunnel-Zuckerle

Die Landesregierung hat das Verfahren zur Bauleitplanänderung für den Hochwassertunnel in Innichen eingeleitet. Das Land sucht nun nach Finanzierungsmöglichkeiten für das „innovativste Tunnelprojekt Südtirols“.

von Markus Rufin

Als „innovativstes Tunnelprojekt Südtirols“ wird die Ostumfahrung Innichen von Landesrat Daniel Alfreider bezeichnet. Zur Erinnerung: Vor rund einem Jahr wurde das Projekt bei einer Versammlung in Innichen vorgestellt, bei der die Bürger über die geplanten Straßenbauprojekte informiert wurde. Neben der Ostumfahrung wurde dabei auch die neue Westeinfahrt präsentiert. Das Land entschied sich dafür, die Olympiagelder für die Westeinfahrt zu verwenden, viele Bürger hätten nach der Versammlung aber lieber die Olympia-Millionen für die Umfahrung verwendet.

Doch was macht dieses Projekt so innovativ und begehrenswert? „Es handelt sich um ein italienweites Pilotprojekt, das Hochwasserschutz und Umfahrung vereint“, erklärt Alfreider. Entstehen soll ein 518 Meter langer Tunnel, der direkt nach Sexten führt. Zudem soll der Tunnel aber auch eine Übertretung des Sextnerbaches verhindern, indem er zu einem Entlastungsstollen mutiert.

Bei der Bürgerversammlung in Innichen vor einem Jahr stellte Alfreider klar, dass man auf die Realisierung des Projektes noch einige Zeit warten müsse, da die benötigten Gelder im Haushalt nicht bereitstehen. Doch in ihrer Sitzung am Dienstag hat die Landesregierung das Verfahren zur Bauleitplanänderung eingeleitet (TAGESZEITUNG berichtete). Steht die Realisierung der Umfahrung nun also doch unmittelbar bevor?

„Es handelt sich um einen Schritt in Richtung Realisierung“, sagt Alfreider. „Wir sprechen hier aber noch nicht von einer definitiven Realisierung.“ Nach wie vor fehlen dem Land nämlich die nötigen Gelder. Eine genaue Kostenrechnung kann freilich noch nicht gemacht werden, der Landesrat schätzt, dass die Dimensionen dafür aber bei etwa 50 Millionen Euro liegen.

Doch warum nun die Einleitung der Bauleitplanänderung? Möchte Alfreider damit dafür sorgen, dass die Proteste rund um die umstrittene Westeinfahrt zu erliegen kommen?

Das Gegenteil sei der Fall, betont der Landesrat: „Das ist ein Vorschlag, den wir erarbeitet haben und vorantreiben wollen. Man schafft damit einen Synergie-Effekt, der bisher unvorstellbar war. Wir wollen dieses Projekt auf jeden Fall weiterbringen.“

Alfreider ist auch zuversichtlich, dass die nötigen Gelder zeitnah freigemacht werden könne. Sowohl auf EU- als auch auf Staatsebene werde man nach entsprechenden Förderungen suchen. Doch vor allem aus den Bereichen Zivilschutz und Hochwasserschutz werde man wohl mit Geldern rechnen können.

Stehe erst die Finanzierung, werde man das Projekt auch so schnell wie möglich angehen.

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