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Die Ameisenschritte

Beatrix Burger, Magdalena Perwanger, Renate Gebhard

Die SVP-Frauen sehen in Sachen Gleichberechtigung noch Handlungsbedarf – und nehmen die Regierung Meloni in die Pflicht. 

Von Matthias Kofler

Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags äußert sich die Vorsitzende der SVP-Frauenbewegung Renate Gebhard besorgt über die „Ameisenschritte“ bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Der Bericht der Weltbank spreche Bände darüber, wie schlecht es um die Gleichberechtigung weltweit stehe, aber auch in Europa und hierzulande liege noch ein langer Weg vor uns.

Aus dem Weltbank-Bericht geht hervor, dass kein Land Frauen die gleichen Chancen und Rechte wie den Männern bietet. Im weltweiten Vergleich zeigt sich, dass Frauen im Vergleich zu Männern nur etwa zwei Drittel der gesetzlichen Rechte genießen.

„Problemfelder gibt es viele, auch bei uns: weibliche Altersarmut, Lohnungerechtigkeit, fehlende Vereinbarkeit. Hinzu kommt die Tatsache, dass es in aller Regel Frauen sind, die die meiste Familien- und Pflegearbeit leisten. Von Gewalt an Frauen ganz zu schweigen“, so Gebhard. Die Zeit sei überreif, um entsprechende Ressourcen in die Hand zu nehmen und hier effektiv Fortschritte zu erzielen.

Laut der SVP-Politikerin muss die Regierung in Rom nun ihre Hausaufgaben machen. Diese hat angekündigt, einen Schwerpunkt auf die Unterstützung und Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen setzen zu wollen. Diesem Ansinnen widerspricht der Beschluss, die in der Corona-Pandemie für Eltern mit Kindern unter 14 eingeführte Regelung zum Smart-Working nicht zu verlängern: „Die Leidtragenden sind vor allem die arbeitenden Mütter“, bemängelt Renate Gebhard. Auch was den Wiederaufbauplan PNRR betrifft, gebe es bei der Realisierung von konkreten Projekten immer wieder Verzögerungen, die zur Reduzierung der Geldmittel führten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • rumer

    Geht es nur mir so oder vermissen auch andere Leser in diesem Artikel konkrete Argumente?

  • andreas

    Gibt es auch nur ein einziges Recht in Italien, welches nur Männern vorbehalten ist?
    Gut, seine Notdurft im Stehen verrichten und damit den Namen in den Schnee piseln zu können wäre eines, das zählt aber nicht, da dies anatomisch bedingt ist. 🙂

    Gebhard zitiert die Weltbank, welche die Situation weltweit beurteilt, nimmt aber Italien in die Pflicht, welches meines Wissen weder in Pakistan, Indien oder im Nahen Osten Weisungsbefugnis hat.

    Was ich nie verstanden habe ist, warum Pflege und Pflegeberufe immer so dargestellt werden, als wäre es etwas Schlimmes und es deshalb Frauen verrichten müssen.
    Es ergibt sich wohl aus der Situation, wer sich darum kümmert und ich nehme mal an, dass niemand dafür den Rat der Gebhard braucht.

    Nebenbei ticken Männer und Frauen nun mal anders, daran ändert auch nichts, wenn manche meinen, man sollte Kinder selbst über ihr Geschlecht entscheiden lassen oder man Blau und Rosa bei Kleidung oder Spielzeug schon als Indoktinierung ansieht.

  • unglaublich

    Wenn Frauen beanstanden, dass sie mehr Erziehungs- und Haushaltsarbeiten verrichten, dann sollten sie sich selbst an die Nase fassen.
    Frauen verdienen weniger? Wo, in welchen Unternehmen? Wenn ja, sollte man die Unternehmen bestrafen.
    Frauenquoten in der Politik? Wieso? Frauen dürfen doch wählen, wen sie wollen!
    Wir sollten einen Menschentag zelebrieren, die Gleichwertigkeit aller Menschen.

  • placeboeffekt

    Mag sein, dass die TZ hier einiges unvollständig wiedergibt.

    Aber aus den Aussagen lese ich, dass diese Damen Gleichberechtigung und Ergebnisgleichheit verwischen.

    Ergebnisgleichheit bedeutet automatisch Benachteiligung einer Gruppe. Genau diese Vorgehensweise , affirmative Action genannt, wurde zB in den USA- unter lautem Geschrei der Linken – wieder abgeschafft.

    Wenn man Quotenfrauen vorschreibt, so wie in Deutschland, hievt man systematisch Unfähigkeit in Führungspositionen. Diese richten mehr schaden als nutzen an, sei es für den Betrieb oder die Organisation, sei es für die Sache selbst.

  • svea

    Eine gute Bildungspolitik und eine ausgewogene Sozialpolitik würden mehr zur Gleichberechtigung betragen als das Flickwerk an Quotenregelung und Rechtsvorschriften, die jenen Frauen, die sich wirklich in einer Notlage befinden, ohnehin nur selten helfen.

    Frauen und Männer, die durch eine gute Ausbildung ihre Stärken entwickeln und ausbauen konnten bzw. können, müssen sich in den seltensten Fällen unfreiwillig in finanzielle Abhängigkeiten begeben.
    Wer sich auf seine Fähigkeiten berufen kann, benötigt auch keine Quote um eine bestimmte Position zu erreichen, vorausgesetzt die Auswahlverfahren verfolgen das Ziel „die Besten“ an die Spitze zu bringen.
    Solche Menschen besitzen eine natürlich Autorität und werden auch von ihrem Umfeld respektiert, egal ob Mann oder Frau.

    Was die Betreuung von Kindern oder die Pflege betrifft, sind solche Tätigkeiten besonders dann eine große Belastung, wenn sie für die Betreuenden mit großen Nachteilen verbunden sind. Würden diese Nachteile durch eine weitsichtige Sozialpolitik ausgeglichen, würden in Zukunft vielleicht auch mehr Männer „Familienarbeit“ übernehmen.
    In diesem Zusammenhang ist die Entscheidungsfreiheit sehr wichtig, weshalb der Ausbau der Betreuungseinrichtungen eine Säule wäre, und die Unterstützung jener Menschen, die Zuhause Betreuungsarbeit leisten, eine weitere Säule sein könnte.
    Die Ablehnung solcher Maßnahmen wird meistens mit der zu großen Belastung der öffentlichen Haushalte begründet. Leider beinhaltet diese Rechnung nicht die Folgekosten, die ungleich höher sein werden, wenn unbezahlte Familienarbeit zur Altersarmut führen wird und zu sozialen Spannungen, die die Gesamtgesellschaft belasten.
    Außerdem, wird der sich abzeichnende Personalmangel im Betreuungs- und Pflegebereich, sowieso dazu führen, dass man alternative Lösungen finden wird müssen.
    Um all das umzusetzen wird die Politik nicht umhinkommen, alle Ausgaben einer akribischen Überprüfung, auf ihre Notwendigkeit hin, zu unterziehen und man wird Prioritäten setzen müssen.

    Das Bemühen um gute Bildungseinrichtungen und abfedernde Maßnahmen im Sozialbereich, für objektive Nachteile, würden mehr zur Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen, als öffentliche Veranstaltungen, die nur Geld kosten und den wirklich Benachteiligten überhaupt nichts bringen.

  • criticus

    Ich bin dafür, dass Frauen endlich als „Gleichberechtigt“ behandelt werden müssen. was haben aber bislang DIE Frauen DIE an der Macht sind dafür getan? Und damit meine ich auch die Südtiroler Politikerinnen aller Parteien (in Rom, Bozen und in den Gemeindestuben). Außer viel bla, bla, bla am Tag der Frau und zig Veranstaltungen, eigentlich GAR NICHTS!

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