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Sorge um die Ruine

Das ehemalige Hotel Wildbad in Innichen ist für die Bürger vor Ort hochsensibel. Nun gibt es Gerüchte darüber, dass das Gebäude verkauft wurde. Stimmt das?

von Markus Rufin

Das ehemalige Grand Hotel Wildbad in Innichen hatte eine glorreiche Vergangenheit, doch seit dem ersten Weltkrieg wird die wichtigste und größte Jugendstil-Anlage des Pustertals dem Verfall überlassen. Die Ruinen zeugen aber noch vom Charme der alten Tage.

Das verfallene Hotel gehört der Kaiserwasser GmbH, ein Abfüllwerk für hochwertiges Mineralwasser. Diese wiederum wurde in den 90er-Jahren von der Brauerei Forst aufgekauft. In den vergangenen Jahrzehnten wurde gleich mehrmals versucht, die Ruine wiederzubeleben, es wurden verschiedene Ideen auf den Tisch gelegt, doch am Ende scheiterte jeder Rettungsversuch, auch weil niemand bereit war, die nötigen Millionen zu investieren. Da das Gebäude aber denkmalgeschützt ist, müssen die Eigentümer für den Erhalt der noch bestehenden Mauern sorgen.

Auch ein Verkauf der Kaiserwasser GmbH und damit des ehemaligen Hotels Wildbad stand in Vergangenheit des Öfteren in Raum. So kursiert auch derzeit in Innichen das Gerücht, dass das Mineralwasser-Unternehmen von der Forst abgestoßen wurde. Wie in Vergangenheit auch, lassen diese Gerüchte die Innichner Bürger sofort aufhorchen, schließlich liegt die Ruine, selbst wenn sie nur Verfallen ist, den Bürgern sehr am Herzen. Viele würden sich tatsächlich eine Wiederbelebung wünschen. Doch ob ein neuer Eigentümer den Wünschen der Innichner auch nachkommen würde, ist unklar.

Das Gerücht machte sogar so weit die Runde, dass sich die Bürgerliste Innichen nun mit einer offiziellen Anfrage an die Gemeinde richtete. Darin betonen die Vertreter der Bürgerliste nochmal ausdrücklich die historisch wertvolle Bedeutung der Ruine und appellieren, alles dafür zu tun, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten. Die Forst wurde vom Denkmalamt 2019 dazu verpflichtet, mit einer Holzstütze, eine Mauer des Gebäudes vor einem Einsturz zu bewahren.

Die Bürgerliste suchte von 2015 bis 2020, als sie selbst im Ausschuss vertreten war, ebenfalls nach Lösungen, fand aber keine, doch selbst die Erhaltung der Ruine ist für die Bürgerliste offenbar erstrebenswert. Da Gemeinde und Land bei denkmalgeschützten Gebäuden ein Vorkaufsrecht besitzen, wäre es sogar möglich, die Kontrolle über die Ruine bei einem Verkauf der Kaiserwasser GmbH zu erlangen.

Doch was ist nun dran an den Gerüchten rund um den Verkauf des Abfüllwerkes und des ehemaligen Hotels? Wie es scheint, sind die Bedenken der Innichner und der Bürgerliste unbegründet. Weder das Denkmalamt noch die Gemeindeverwaltung weiß etwas, über einen angeblichen Verkauf. Auch im Grundbuch der Gemeinde tauche dazu nichts auf. Die Gemeindeverwaltung weiß allerdings, dass es immer wieder Gerüchte über einen angeblichen Verkauf des Abfüllwerkes und damit auch des Gebäudes gibt.

Nur die Brauerei Forst reagierte auf die Anfrage der TAGESZEITUNG noch nicht. Doch es ist vorerst ein gutes Zeichen, dass die offiziellen Institutionen nichts über einen Verkauf wissen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • hallihallo

    ach die bürgerliste fand keine lösung, verlangt es aber jetzt von den anderen? interessant

  • jorge

    @hallihallo
    Was schrebst du denn so vorwurfsvoll? Auch die anderen haben bisher keine Lösung gefunden und sind schon lange am politischen Verwalten dran. Also, was soll dein Getue.

    • hallihallo

      jorge und pingo von den oppositionsparteien: hier waren mal die eurigen an der macht und waren nicht imstande etwas zu machen. jetzt schreien sie aber wieder, daß man etwas machen muß. versteht ihr das wirklich nicht??

  • netzexperte

    Abreißen und neu bauen, optisch in Anlehnung an das Original. Und gut ist. Dann brauchts auch keine Steuergelder dafür.

  • ultnerbaer

    Wenn es denn Innichner Bürgern schon eine Herzensangelegenheit ist, dann können sie der Kaiserwasser GmbH ja ein Kaufangebot machen, das Hotel sanieren und weiterführen. Aber vom Geld der anderen etwas fordern wird halt schwierig sein…
    Und nochwas zum Thema Vorkaufsrecht: das hätte man nur, wenn dieses Gebäude verkauft wird. Ich kenne die rechtliche Lage nicht, aber sollte die Kaiserwasser GmbH verkauft werden und das Gebäude in einer Tochtergesellschaft dieser sein, dann gibt es beim Verkauf der Kaiserwasser Gmbh keinen Besitzerwechsel dieses Gebäudes.

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