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(Noch) kein Job

Hoppe-Werk in Schluderns (Foto: Hoppe)

Mitte Oktober wurde bekannt, dass bei Hoppe in Laas und Schluderns 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden. Nur zwei davon sind bereits wieder in einem neuen Job tätig.

von Karin Gamper

Nur schleppend vonstatten geht die Vermittlung der 120 Hoppe-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen im Oktober in den Produktionsstätten Laas und Schluderns gekündigt wurde.

Der familiengeführte Schweizer Hersteller von Türbeschlägen und Fenstergriffen führte für den drastischen Schritt die „schwierige globale Wirtschaftslage“ und im Speziellen die Krise im Bausektor in Deutschland und den restlichen europäischen Märkten an. Die Märkte der Hoppe-Gruppen würden seit Juli 2022 stark negative Entwicklungen aufzeigen. Der Umsatz 2023 wird, so ließ der Präsident des Verwaltungsrates Christoph Hoppe mitteilen, „weit unter dem Vorjahresumsatz“ liegen.

Nachdem zunächst laut Hoppe-Firmenleitung alles unternommen wurde, um die Arbeitsplätze im Vinschgau zu sichern, zog das Unternehmen im Oktober schließlich die Handbremse. Einem Teil der Belegschaft wurde gekündigt.

Die Vermittlung der frei gewordenen Arbeitskräfte geht indes langsamer als erwartet voran. Bis dato haben erst zwei der Entlassenen bereits wieder angefangen, in Vinschger Betrieben zu arbeiten.

Wie Robert Grüner von der Arbeitsvermittlungsstelle in Schlanders berichtet, seien bislang 74 der 120 entlassenen Personen im Amt vorstellig geworden. „Wir haben 45 Vorstellungsgespräche vermittelt“, erklärt Grüner. Für 13 Bewerber und Bewerberinnen liege eine Arbeitszusage vor, zwei der Arbeiter seien bereits wieder im neuen Job tätig.

Bezüglich der restlichen Arbeitskräfte warte er noch auf eine Zu- oder Absage. „Ich war zuversichtlich, da es sich um gute Angebote handelte“, so Grüner. Jetzt sei er etwas verwundert, dass sich die Rückmeldungen etwas in die Länge ziehen.

Arbeitsangebote liegen von Unternehmen aus dem Vinschgau, aber aus Bozen vor – darunter u.a. die SAD und andere Busunternehmen.

Bei elf Entlassenen handelt es sich um Personen, die kurz vor der Pensionierung stehen. Sie werden nicht mehr vermittelt, da sie mit der Abfindung die Zeit bis zum Renteneintritt überbrücken können bzw. möchten. Vier Arbeitskräfte hingegen haben ein gesundheitliches Problem. Arbeitsvermittler Grüner geht davon aus, dass sich die restlichen entlassenen Hoppe-Mitarbeiter, die noch nicht vorstellig geworden sind, bis Februar melden werden.

Laut Robert Grüner handelt es sich bei der entlassenen Belegschaft großteils um Arbeiter ohne besondere Zusatzausbildungen, die in der Montage tätig waren.

Insgesamt arbeiteten in Südtirol für Hoppe bis Oktober am Verwaltungssitz in Lana und in den zwei Vinschger Produktionsstätten rund 670 Personen. 2013 hatte Hoppe den Produktionssitz in St. Martin in Passeier geschlossen. Damals verloren 158 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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