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„Corona-Loch geschlossen“

(Foto: LPA)

Die Musikschulen erfreuen sich nach der Pandemie wieder größter Beliebtheit. 400 Schüler mehr als im vergangenen Jahr sind heuer eingeschrieben.

von Sandra Fresenius

Musik spielt wieder die erste Geige bei vielen Kindern und Jugendlichen. So könnte man die aktuellen Zahlen der deutschen Musikschulen zusammenfassen. Alexandra Pedrotti, die Landesdirektorin der Musikschule, darf sich über 16.649 Schüler im laufenden Schuljahr 2023/24 freuen. Das sind etwa 400 Musikbegeisterte mehr als im vergangenen Jahr. Die zusätzlich aufgenommenen Kinder und Jugendlichen haben dies nicht etwa einem Mehr an Personal zu verdanken, sondern vielmehr neuen Kooperationsmodellen, wie beispielsweise der Zusammenarbeit von Bläserklassen in Grundschulen mit Musikkapellen vor Ort, die die Instrumente zur Verfügung stellen. „Zum anderen konnte das Corona-Loch geschlossen werden. Es läuft sehr gut. Die Beliebtheit der Musikschulen steigt stetig“, zeigt sich die Direktorin zufrieden. Allerdings möchte sie auch nicht schönreden oder verschweigen, dass immer noch an die 3.000 Schüler auf der Warteliste stehen. Es gäbe durchaus aber unterjährig immer wieder Abmeldungen, wo versucht würde, die frei werdenden Plätze nachzubesetzen. Dieses Schuljahr wären es etwa 1.500 Wechsel gewesen.

Die häufigsten Ursachen für eine Absage oder den Wechsel eines Kurses beziehungsweise eines Instrumentes sind laut Pedrotti schulisch bedingt. Manchmal würde auch schlicht ein falsch gewähltes Instrument zur Absage des Kurses führen. Deshalb wäre es ganz wichtig, dass Schüler, Elternhaus und Lehrperson gemeinsam schauen, welches das richtige Instrument zum Erlernen für das Kind oder den Jugendlichen ist. „Denn manchmal stellt sich heraus, dass die physiologische Voraussetzung nicht vorhanden ist“, erklärt Pedrotti. In solchen Fällen wäre es sinnvoll, sich nach einer Alternative des ursprünglichen Wunsches umzusehen und es würde auch nicht schaden, wenn das Kind einmal ein Jahr aussetzen oder sich mit etwas anderem beschäftigen würde. „Manchmal muss die Begeisterung eben erst in einem Kind reifen“, so Alexandra Pedrotti.

Vor allem in den Ballungszentren wären die Zahlen auf der Warteliste relativ hoch und auch bei der musikalischen Grundausbildung überstieg die Nachfrage heuer deutlich das Angebot an Plätzen. Die beliebtesten Instrumente sind laut Pedrotti Blockflöte, Gitarre, Klavier, Schlagwerk, Querflöte und die steirische Harmonika. Demgegenüber stehen weniger attraktive Instrumente aus dem Bereich des hohen Blechs oder die Orgel, wo die Warteliste verschwindend gering ist, was aber auch mit der geringeren Nachfrage beispielsweise von den Blaskapellen oder als Begleitung bei Messen zu tun hätte.

„Es ist unser kultureller Auftrag, dass wir die Vereine bestmöglich unterstützen und den Nachwuchs bei der Blasorchesterleitung, also bei den Kapellen und den Chören bestmöglich ausbildend zu unterstützen“, unterstreicht die Landesdirektorin der Musikschule die gute Nachfrage der Chorleiter- und Kapellmeisterausbildung.

 

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