„Das ist zu viel“
Die Plattform Heimat in der SVP zeigt sich über die Koalitionsverhandlungen mit Fratelli d’Italia besorgt. Man dürfe die Äußerungen von Urzì und Galateo in Vergangenheit nicht vergessen, meint Plattform-Sprecher Michael Epp.
Tageszeitung: Herr Epp, die Entscheidung der Südtiroler Volkspartei Koalitionsgespräche mit den Freiheitlichen, Lega, Fratelli d’Italia und Civica aufzunehmen sorgt in Südtirol für Diskussionen. Beunruhigt Sie dieser Rechtsruck der SVP auch?
Michael Epp (Sprecher der Plattform Heimat): Der Rechtsruck im Sinne von Mitterechts beunruhigt mich nicht, aber der Ruck nach Rechtsaußen beunruhigt mich sehr – die Lega ist einfach ganz etwas anderes als Fratelli d’Italia. Das sind einfach Neofaschisten, Urzí hat bis zu den Wahlen nichts anderes getan, als gegen Südtirol und die deutschsprachige Minderheit zu schimpfen – man könnte hier wirklich X-Aussagen auch von Galateo herausziehen, die mich wirklich sehr besorgen.
Also haben Sie im Parteiausschuss gegen Mitterechts gestimmt?
Ich persönlich sitze nicht im Ausschuss, aber die Mitglieder der Plattform Heimat, die im Ausschuss vertreten sind, z.B. Robert Tschöll, Fabian Gufler oder Rosmarie Pamer haben sich dagegen ausgesprochen.
Und die beiden Neo-Landtagsabgeordneten Luis Walcher und Harald Stauder, die von der Plattform Heimat unterstützt wurden?
Da es eine geheime Abstimmung war, kann ich nicht klar sagen, wer wie abgestimmt hat – außer von jenen, die es mir auch klar kommuniziert haben.
Das Abstimmungsergebnis im SVP-Ausschuss war klar für Mitterechts. Hat sich das im Vorfeld nicht abgezeichnet?
Für mich war ein so klares Ergebnis eher unerwartet – ich hätte mir eher eine 50-50-Entscheidung erwartet.
Hätte die Plattform Heimat eine Koalition mit Mittelinks bevorzugt?
Wir haben intern wirklich viel diskutiert und die Meinungen gehen auseinander – aber für uns als Plattform Heimat war immer klar: Nicht mit Fratelli d’Italia. Wir haben kein Problem mit Mitterechts, ich kenne auch Bianchi aus seiner Zeit als Bürgermeister, aber Rechtsaußen ist zu viel. Mit Menschen mit einer solchen Ideologie zusammenzuarbeiten bzw. ihnen vertrauen zu können, ist für mich kaum vorstellbar.
LESEN SIE IN DER HEUTIGEN PRINT-AUSGABE:
*Das gesamte Interview mit Michael Epp von der Plattform Heimat.
*Was SVP-Senatorin Julia Unterberger zu den Koalitionsverhandlungen mit den Fratelli d’Italia sagt.
*Und: SVP-Obmann Achammer erklärt, warum sich die SVP für Mitte-Rechts entschieden hat.
Kommentare (24)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Du musst dich EINLOGGEN um die Kommentare zu lesen.