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„Verrat an den Grundfesten“

Thomas Widmann mit neuer Ein-Mann-Fraktion

Mit Unverständnis reagiert Thomas Widmann, Fraktionssprecher der Liste „Für Südtirol mit Widmann“ im Südtiroler Landtag auf die Pläne der SVP-Führung, „ohne Not gleich mit drei italienischen Parteien“ in Koalitionsverhandlungen zu treten. „Die aktuelle Parteiführung agiert völlig planlos und verrät auf diese Weise alles, was in ihrer Geschichte und ihren Statuten verankert ist“, so Widmann.

Mit dem Wahlergebnis vom 22. Oktober sei es sicher nicht einfach, eine stabile Regierung zu bilden. „Andererseits hat die SVP-Führung selbst fahrlässig dazu beigetragen, dass es inzwischen noch viel schwieriger ist“, stellt Widmann fest.

„Sechs Wochen lang hat man keine konkreten Schritte zur Regierungsbildung unternommen, sondern unnütz Zeit vergeudet. Dabei braucht Südtirol rasch eine handlungsfähige Regierung. Stattdessen sind in diesen Wochen Dinge passiert, die die Menschen zusätzlich verunsichern“, so Widmann und meint damit u.a. die gerichtliche Absetzung des provisorisch bestellten Generaldirektors und auch das Gutachtenwirrwarr rund um die Frage, ob ein oder zwei Italiener in der Regierung vertreten sein müssen. „Es ist der wiederholte Beweis dafür, dass man nicht imstande ist, klare Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen. Das ist das Gegenteil von Führung“, stellt Widmann fest.

Die Entscheidung der SVP Verantwortlichen, mit gleich drei italienischen Parteien in Koalitionsverhandlungen zu treten, sei ein Armutszeugnis, kritisiert Widmann: „Dabei wird alles über Bord geworfen, was der SVP wichtig und heilig war.“ Nicht nur, dass mit Fratelli d’Italia eine Partei zum Zug komme, die zwar in Rom regiere und in der Tagespolitik auch durchaus pragmatische Ansätze verfolge – „aber gerade wir Südtiroler sollten uns schon sehr genau anschauen, welche Haltung solche Parteien zu bestimmten Epochen der Geschichte und vor allem zu ihrer eigenen Rolle und Vergangenheit einnehmen“, so Widmann.

Aber es komme noch schlimmer: „Anstatt dass sich die Südtiroler Volkspartei im Spektrum der Mitte nach möglichen Partnern bei Südtiroler Parteien umsieht, bezieht man zusätzliche italienische Politiker mit ein.“ Dabei seien Lega und Lista Civica deutlich schwächer gewählt als „Für Südtirol mit Widmann“.  Seine Liste habe sich als Partei der Mitte angeboten, das deutsche und ladinische bürgerliche Spektrum zu verstärken und langjährige Regierungserfahrung für eine bessere Sachpolitik einzubringen. Stattdessen hole man ohne Not eine zweite und mit der Civica sogar eine dritte italienische Liste herein, von der niemand genau sagen könne, wofür sie steht. Er sei gespannt, wie man das den alteingesessenen Mitgliedern in den verschiedenen Talschaften des Landes erklären werde: „Sehr viele deutschsprachigen Wählerinnen und Wähler, die dieses Mal nicht mehr SVP gewählt haben, gaben in früheren Zeiten der SVP ihre Stimme – und jetzt den deutschsprachigen Rechts- oder Protestparteien. So, wie sich die SVP Führung verhält, entfernt sie die SVP immer weiter von diesen ohnehin schon enttäuschten Bürgerinnen und Bürgern.“

Er fordert die SVP auf, sich zu besinnen und nicht weiter „Verrat an den Grundfesten der SVP“ zu betreiben. „Die Südtiroler Volkspartei und ihre Führung muss wieder Verantwortung  übernehmen, sich ihrer Prinzipien besinnen und zugleich die Realität zur Kenntnis nehmen. Das Land und seine Menschen brauchen Stabilität in schwierigen Zeiten und eine gute Sachpolitik, die sich um ihre Probleme kümmert. Dafür sollte man alle Südtiroler Kräfte der politischen Mitte einbeziehen, erst recht, wenn diese über ausgewiesene Regierungserfahrung verfügen „, so Widmann.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (29)

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  • franz19

    Ja ,so ist es…Der Achhammer mit der Watsche die er bei den Wahlen erhalten hat ,müsste als Obmann zurücktreten..Der liebe Herr ist in keinster Weise mehr glaubwürdig!!

    • asterix

      @franz19, der „liebe Herr Achammer“ ist zum Vergessen. Der ist nur die Windfahne, den Wind machen ganz andere. Anscheinend haben bei der Abstimmung für die Koalitionspartner bei der SVP Sitzung 40% der Ausschußmitglieder gefehlt. Man sieht, wie denen das Schicksal Südtirols am Ar……..vorbei geht. Und jetzt verhandeln die Typen mit den Totengräbern Südtirols. Unsere Alten haben sich jahrelang gegen die camice nere gewehrt ubd den Kopf hingehalten und werden jetzt so verraten. SVP schämt euch.

  • lucky

    Hätten wir uns vor vielen Jahren zu einen selbständigen Staat (z.B: Luxenburg)
    gemacht, dann hätten wir heute nicht diese Situation bzw. Pläärerei!!!!!!

    • meintag

      Hätte Widmann die Füsse still gehalten und seine Pension genossen, könnte Er die jetzige Situation der SVP von außen kommentieren. So aber ist der alte Herr zwar auf seiner eigenen Liste gewählt, aber es bringt ihm weiterhin dasselbe wie nach dem Ausscheiden aus der SVP nämlich nix oder sehr Wenig. Es zeigt aber wiederum dass die Alten der SVP nicht wissen wenn es Besser ist abzutreten.

    • sellwoll

      @lucky: als würde Italien je eine Abspaltung erlauben. Man sollte Realpolitik machen keine Luftschlösser bauen.

  • sepp

    Du in der SVP werd nix besser mit dei zwoa LH glei noch die wahlen wieder a skandal fall zerzer do lachhammer gehört längst schon ob serviert

  • summer1

    Was dieser Afinger meint und glaubt zu wissen, interessiert genau wen?
    Mich jedenfalls nicht.

  • andreas

    3 Parteien sind besser als 2, das weiß auch Widmann, also unnötige Polemik.
    Warum es manche so eilig haben, verstehe ich auch nicht wirklich.
    Ich wüsste nicht mal, was ich von der Politik fordern könnte, damit es mir besser gehen würde.
    Gut, die Steuern auf Sprit und Zigaretten könnten sie senken, mehr fällt mir aber nicht ein.

  • sukram

    Ob Widmann seine eigenen Worte überhaupt hört, wenn er sagt, dass niemand weiß, wofür la Civica steht: er als gebürtiger Bozner sollte wohl wissen, was Gennaccaro als Stadtrat seit 2 Legislaturen macht. Wenn er kundig ist, dann lügt er, wenn nicht spricht es wohl gegen ihn selbst und seine politische Einstellung, dass er so desinformiert über die Bozner Gemeindepolitik ist.

  • dn

    Ein Lebenszeichen von Widmann. Das mit dem Verrat kann man ihm schlecht abstreiten, d.h., Opportunisten können das schon.

  • semperoper

    Nun gut, die Meinung von Widmann ist die letzte, die wir brauchen…

  • kritischerbeobachter

    SVP mit Widmann oder ohne, ändert wenig. In der Pandemie hat er vom gleich Loch gepfiffen (umgangssprachlich), wie die SVP Spitze.
    Wenn die SVP beim Obmann Achammer bleibt, dann ist das ihre Sache, das interessiert nur mehr wenige.
    Schlimm ist, dass er noch Landesrat wird, mit einem Stimmenverlust von ca. 50%, das finde ich Betrug am Wähler.
    Wenn man bedenkt, dass er Wirtschaftslandesrat war, ohne jemals eine Führungsposition in einem Betrieb inngehabt zu haben, und Schullandesrat, ohne jeglichen Studientitel, dann frage ich mich schon, wie weit in der Südtiroler Politik gedacht wird.
    Was ist für Südtirol wichtiger, kompetente Personen als Landesräte zu benennen, oder um jeden Preis, die Macht im eignen Hause zu behalten, egal wie es für den Steuerzahler läuft.

  • perikles

    Verräter beklagt sich über Verrat…o tempora, o mores.

  • brutus

    „Prinzipien“ aus dem Mund von Widmann zu hören lässt einem schon zusammenzucken!

  • klum

    Der Fraktionssprecher von sich selbst hat gesprochen.

    • andreas1234567

      Hallo @klum,

      keine Respektlosigkeiten gegenüber einem Fraktionssprecher der auf 100% Zustimmung aus seiner Fraktion zählen kann..

      Auf Wiedersehen bei der nächsten Pressekonferenz mit dem Pressesprecher der Fraktion Widmann und verpassen sie auch nicht den Finanzbericht vom Fraktionsschatzmeister der Liste Widmann.Und Weihnachten ist die ganze Fraktion zum gemeinsamen Singen auf Schloss Dixieklo eingeladen

  • lexeric

    Tommile, Es nützt Nix, du kommst sowieso nicht für einem Sitz zum mitregieren in frage, da kannst du toben wie du willst. Hättest du deine Lügenfresse gehalten und wärest zu Hause geblieben, dann stünde es um Südtirol heute wesentlich besser.

  • @alice.it

    Die erschütterten Grundfesten sind im Buch „Freunde im Edelweiss“ verewigt.

  • robby

    Was mault ihr da gegen den Thommy? Wo er doch so recht hat mit dem schlechtesten Landeshauptmann aller Zeiten.

  • prof

    Übrigens hat Widmann noch einige Corona-Tüchlein auf Lager ? Jetzt bei dieser Kälte könnte er sie auf den Magnago-Platz gratis verteilen.

    • robby

      @prof, frag doch den Zerzer. Oder auch den zuständigen Landesrat Kompatscher.
      Oder willst du tatsächlich Widmann des Diebstahls beschuldigen? Das könnte für dich gefährlich werden.

      • prof

        @robby a bisl nachdenken,
        diese Tüchlein wurden von seinem Cousin in Rumänien produziert und wurden damals auch Gratis verteilt.Also wieso Diebstahl,vielleicht hat er noch welche auf Lager,die haben sowieso keinen Wert mehr,ausser für Kälteschutz.

      • hermannh

        robby: bei Deinem Bruderherz, dem Oberlehrer Thommy, verstehst Du keinen Spass 🙂 und drohst mal gleich, schlechtes Gewissen?

        Was von Thommy bleibt, ist dass er der schlechteste Möchtegern-Landeshauptmann ever ist 🙂 🙂

  • besserwisser

    den tommy wirds zum schluss noch notwendig brauchen um mehrheiten zu beschaffen. abgesehen von den emotionalen und medienwirksamen befindlichkeiten wird er, wenns für südtirol ist (und ihm was bringt) schon herwärts schaun. schliesslich will er den rest seiner tage ja auch mit dem aktentascherl durch bozen laufen und sich nicht verstecken müssen…….

    • meintag

      Ah dann ist der Thommi der Kerzengeist der Morgen Abend einen Umzug in Bozen veranstalten will. Er kann sich die kommenden fünf Jahre als Stadtbeleuchter zu Verfügung stellen. Bitte nicht vergessen „a Waggele voll Tee“ mitzunehmen, denn die Nächte sind kalt und Er kann dabei an Andere denken.

  • jaison

    Verräter = Turbo tommy

  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    der Landtagssessel ist übrigens grandios besetzt, der Herr Widmann kennt die innersten Machtstrukturen und hat gewiss auch Zuträger in der Mehrheitspartei welche ihm stets Informationen liefern.Welche dann irgendwie bei einem Heimatblatt landen werden..Jede Partei-Mauschelei wird am Folgetag dort zu lesen sein.
    Sehr, sehr unangenehm..

    Südtirol hat die härteste Demokratie der Welt würde ich behaupten, mir fällt jedenfalls aktuell kein Gegenargument ein.
    Dazu noch JWA,Vita, beleidigte Grüne,verbiesterte Köllensbergerleute, kampferprobte STF mit den Schützen im Rücken. Regieren in Südtirol wird so lustig wie mit nacktem Arsch in eine Badewanne voller Zecken springen

    Auf Wiedersehen in Südtirol

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