Du befindest dich hier: Home » News » Niedrige Löhne & Wohnungsnot

Niedrige Löhne & Wohnungsnot

Beatrix Mairhofer (Foto: Caritas)

Südtirols Wirtschaftslage zeigte sich im Jahr 2023 so gut wie selten, doch nicht alle profitieren davon: die Preise sind hoch, die Löhne niedrig und die Wohnungsnot wird zunehmend akuter. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander“, stellt Direktorin Beatrix Mairhofer deshalb in der Sozialbilanz fest, welche die Caritas von 2023 erstellt hat.

Die Caritas betreibt derzeit in Südtirol fast 50 Einrichtungen und Anlaufstellen für Menschen in Not. „In diesen haben wir im vergangenen Jahr rund 30.000 Menschen unterstützt, betreut, beherbergt, beraten, weitergebildet oder als freiwillige Helfer involviert“, sagt Mairhofer. Zehntausende Menschen würden von der Caritas über Südtirol hinaus Hilfe und im Katastrophenfall Unterstützung erfahren.

In Land selbst haben sich besonders das Phänomen des „Working poor“, der Einkommensarmut, und der Wohnungsnot verschärft.

„Diese Entwicklung ist besorgniserregend, sie ist eine Gefahr für den sozialen Frieden und die Gesellschaft an sich. Wenn sich zusehends mehr Menschen mit ihrem Einkommen schwertun, sich die Wohnungen nicht leisten können, bedeutet das auch, dass immer mehr Menschen in die Einsamkeit abdriften, ihre Sorgen mit abhängig machenden Substanzen betäuben, auf der Straße landen, Familien zerbrechen, die sozialen Spannungen zunehmen, sie nicht mehr auf ihre Gesundheit schauen und anderes mehr“, warnt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer vor dieser Spaltung der Gesellschaft.

Positiv bewertet die Caritas die Solidarität im Land, sei es, was die vielen Freiwilligen als auch die Spendenbereitschaft der Südtirolerinnen und Südtiroler anbelangt. „Dafür sind wir wirklich dankbar. Denn sie sind es, welche unsere Arbeit für Menschen in Not überhaupt erst möglich machen“, bedankt sich Direktorin Beatrix Mairhofer.

Wer sich ein genaueres Bild über das Wirken der Caritas, ihre Einsatzfelder als auch ihre Haushaltsgebarung machen möchte, kann die Sozialbilanz der Caritas hier einsehen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (34)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • sprinze

    Die Situation im Artikel entspricht nicht der Situation wie ich sie erlebe. Alle Dreizehn Jährigen in unserem Dorf sind mit großteils neuen E- Bikes unterwegs. Alle Zehnjährigen besitzen ein Smartphone neuester Generation.
    Es ist ein täglicher Kampf mit unseren Kindern, weil sie natürlich nicht verstehen warum sie als Einzige diesen Luxus nicht bekommen.

    • sabine

      Es gibt leute, die verschulden sich für sowas, anders ist es nicht zu erklären

      • autonomerbuerger

        Es braucht halt 2 oder 3 Arbeitsstellen und wenig Ansprüche, dann geht es, solange die Gesundheit mitspielt. Und alles was geht gebraucht kaufen. Nur das Wohnen ist einfacch zu teuer.

    • schwarzesschaf

      Sprinze da gebe ich dir recht und was hört man immer als arbeitsgeber. Gib weniger auf den lohn rauf dafür mehr schwarz, und das nicht nur in der Hotelerie.

    • besserwisser

      suche mal jemanden der hilft, von putzdiensten, bis gartenarbeit, bis äpfelklauben, bis wochenendarbeit, nachfeierabendarbeit usw….. alle zu faul zum arbeiten, gaffen lieber ins handy …
      wer arbeiten will findet arbeit ohne ende. zweitjob, drittjob, habe ich auch gemacht als junger häuslebauer. und ich habe es überlebt. aber das will ja niemand mehr tun heute, müssen ja alle in die handys gaffen …

  • sabine

    Aber wenn man so bedenkt dass alles teurer geworden ist, die löhne aber nicht steigen, da muss sich doch jemand daran bereichern. Das sind die wirtschaft und vor allem der tourismus, die diese neue wertschöpfung nicht weitergeben….weshalb ist es im ausland möglich, dass löhne steigen, bis zu 10%?

  • olle3xgscheid

    Es ist innder Tat ein perfides Spiel, welches diedaoben spielen und es wundert nicht das manche viele einen JWA gewählt haben.
    Kreditzinsen auf min 10 Jahreshoch, Benzinpreise hoch, Strompreise hoch und von Miet und Eigentumswohnungen ganz zu schweigen.
    Und was machen die gewählten ? Genau ! Nichts!
    Läuft ja und auch so wie @sabine es schreibt

    • schwarzesschaf

      Es ist ja wie überall wird eine Suspension ausgegeben steigt gleichbder preis hoch, wohnungmietehilfe wird eingerechnet. Man kann dieses problem nur mit einer deckelung stoppen aber dann haben wir wieder das problem mit der freien Marktwirtschaft. Und das mächste problem wieviel muss man denn verdienen um zu leben??? Der eine braucht 2000 im monat der ander kommt mit 5000 nicht zurecht und der andere versient 10000 und hat auch nicht damit zufrieden

    • ostern

      @olledrei….
      Ein 14. Monatdgehalt bekommt nicht jeder und die Gehälter in macher Arbeitssparte werden nur nach Kollektivvertrag ausbezahlt.
      Dieser ist sehr niedrig gestellt.

  • robby

    @sprinze, frag doch mal deine Kinder aus welchen Schichten diese 11 und 13 jährigen kommen.

  • nemesis

    Nicht weit von Europa gibt es Krieg es werden sehr fleissig verschiedene Waffen geliefert, Waffenindustrie verdient ordentlich, Banken machen Grosse Gewinne, verschieden unternehmen machen Grosse Gewinne, Massen Touristen, wo ist da die Krise ?.
    Wichtig ist zur Wahl zu gehen und die Fußball National Mannschaft, der Rest spiel eine untergeordnete rolle.

  • latemarbz

    „die Preise sind hoch, die Löhne niedrig und die Wohnungsnot wird zunehmend akuter.“ Mich wundert immer wieder, dass man sich nur um Lohnabhängige sorgt und nicht auch um Pensionisten und Renterinnen, die z. T. noch niedere Monatseinkommen verfügen. Kann sein, dass die meisten eine eigene Wohnung besitzen aber die Preise sind für alle zu hoch und die einnahmen zu gering. Die Renten werden zum Teil kaum an die Teuerung angepasst. Der Kaufkraftverlust bewirkt, dass viele – wie ich – immer mehr sparen müssen um die Runden zu kommen. Schlimmer ist es wenn jemand – wie ich – noch monatlich Miete bezahlen muss. Aber um uns Rentner scheint sich niemand zu kümmern; vor allem keine Politiker!

  • robby

    So schlecht scheint es den Arbeitnehmern nicht zu gehen. Mein Sohn arbeitet in D in der Baubranche. Er sucht Mitarbeiter und bietet 3.000€ netto/ Monat, Firmenauto für die Heimfahrt und am Donnerstag Nachmittag ist Arbeitsende. In Südtirol bekommen diese Arbeiter 1400 – 1.700€. Aber wenn diese Leute nicht jede Nacht mit der Freundin verbringen können sind sie nicht interessiert, Aber jammern.

  • olle3xgscheid

    @ostern und @schw…
    Die Großverdiener die mit 2000/50000/100000 € landen sicher nicht bei der Caritas odet?
    Wenn man in beteacht zieht was nur die Zinsen im Unterschied von 2022/23 bei einer durchschnittlichen Rate von etwa 1000€ ausmachen und die Inflation dann ist die Mittelschicht fällig, so wie jetzt.
    Irgendwann ist Flasche leer

  • unglaublich

    Die sog. Volkspartei hat diese Situation der niedrigen Löhne und der hohen Mieten ermöglicht, während die Arbeitnehmer und ihre Vertreter geschlafen haben.

  • unglaublich

    Die Verteilungsgerechtigkeit steht Kopf, die Umverteilung von unten nach oben hat einen Höhepunkt erreicht. Die Politik bremst das nicht ab, das macht demnächst die Wirtschaft selber. Aber nur, weil ihnen noch ärmere Arbeitnehmer nichts nutzen.

  • erich

    Frau Mairhofer schreibt: „Dafür sind wir wirklich dankbar. Denn sie sind es, welche unsere Arbeit für Menschen in Not überhaupt erst möglich machen“, dass diese auch die Gehälter des Wasserkopf Caritas bezahlen, bevor ein Bedürftiger etwas abbekommt, sagt sie nicht.

  • dn

    Die Dame hat Recht. Spart euch die Blendgranaten.

  • florianegger

    Die Caritas könnte eine Wohnanlage mit 40-50 Wohnungen errichten und sie um wenige hundert Euro vermieten. Ein konkreter Schritt zur Entspannung der Wohnungssituation

  • tirolersepp

    Sofort kündigen wenn der Lohn nicht passt !!!

    2000 Euro netto bei 40 Stundenwoche !!!

    Jobs gibt es in Südtirol wie Sand am Meer !!!

    Hilf dir selbst so hilft dir Gott !!!

  • romy1988

    @tirolersepp: Wenn man sich den Arbeitseifer einiger Menschen anschaut, bin ich überzeugt, dass es für diese Sorte von Arbeitnehmern nicht Jobs wie Sand am Meer gibt.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen