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Herabgestuftes Risiko

Bei der Bewertungskonferenz der Agentur für Bevölkerungsschutz wurde beschlossen, den Zivilschutzstatus zurückzustufen. Ein hydrogeologisches Restrisiko bleibt bestehen.

Nach den Niederschlägen in der Nacht auf Sonntag mit Schneefällen bis auf 500 Meter sind keine größeren Probleme aufgetreten, fasst der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger in der Bewertungskonferenz zusammen. Mit Durchzug des dritten Niederschlagsereignisses kann diese Serie als abgeschlossen gelten. Deshalb wurde beschlossen, den Zivilschutzstatus auf den Normalzustand Zero zu senken. Aufgrund der Vorfeuchte der Böden können lokal weitere hydrogeologische Ereignisse eintreten, Sicherungsarbeiten und Aufräumarbeiten werden weiterhin durchgeführt.

Das Gefährdungspotential für Massenbewegungen und Murgänge wird für Sonntag und morgen mit gering und damit in der Warnstufe Gelb eingestuft, berichtet der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.

Die nächtliche Störung ist nach Osten weitergezogen, legt Philipp Tartarotti vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung dar, und es hat sich eine Wetterbesserung eingestellt. Bei den Niederschlägen wurden verbreitet 30 Liter pro Quadratmeter verzeichnet, im Unterland hat es am meisten geregnet, Spitzenreiter bei den Mengen ist Salurn mit 43 Litern pro Quadratmeter. Am wenigsten Niederschlag ist im Vinschgau erfolgt. Die Null-Grad-Grenze liegt bei 2000 Meter. Für die kommenden Tage ist mit ruhigem Herbstwetter zu rechnen. Der nächste flächendeckende Niederschlag tritt aus heutiger Sicht in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf.

Der Bereitschaftsdienst des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung war gestern bei zwei Ereignissen im Einsatz, bei einem Steinschlag im Tinnetal in Klausen und bei einer Rutschung auf der Gemeindestraße in Montan, legt Geologe Daniel Costantini dar. Die Straße von Laurein nach Proveis konnte nach aufwändigen Arbeiten nach einer großen Rutschung in der Nacht auf heute wieder geöffnet werden, ergänzt der Direktor des Landesstraßendienstes Philipp Sicher. An der Straßeninfrastruktur sind landesweit große Schäden aufgetreten. Aufräumarbeiten und Sicherungsarbeiten sind noch im Gange. Derzeit läuft der Verkehr landesweit flüssig.

Keine nennenswerten Ereignisse gab es aus dem Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen, vom Bereitschaftsdienst Wildbachverbauung, von der Berufsfeuerwehr, von der Landesnotrufzentrale und der Landesverkehrsmeldezentrale zu vermelden. Die Schäden durch vom Schneedruck umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste werden in den kommenden Tagen erhoben, heißt es vom Bereitschaftsdienst der Landesforstabteilung.

Mit dem Wintereinbruch in den Bergen am 31. Oktober hat das Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz mit der Veröffentlichung anlassbezogener Blogs zum Thema Schnee und Lawinen begonnen, um spezielle Situationen näher zu beschreiben und zu analysieren. In seinem jüngsten Blog weist der Lawinenwarndienst darauf hin, dass mit den ersten intensiven Schneefällen auf den Bergen auch die Lawinengefahr wieder ansteigt: Die Hauptgefahr geht von frischen Triebschneepaketen aus, die teils kaum zu erkennen sind. Gefahrenstellen sind besonders an kammnahen, sehr steilen Hängen oberhalb von rund 2600 Metern anzutreffen und nehmen mit der Höhe zu.

Die Landesverkehrsmeldezentrale weist in ihrem Verkehrsbericht laufend auf die aktuelle Situation auf Südtirols Straßen hin. Da die Schneefallgrenze bis auf 500 Meter gesunken ist, müssen Fahrzeuge unbedingt mit Winterausrüstung ausgestattet sein.

Nach der Bewertungskonferenz vom Sonntag (29. Oktober) war der landesweite Zivilschutzstatus auf die Aufmerksamkeitsstufe Alfa angehoben worden. Nach dem Durchzug des dritten Niederschlagsereignisses in der Nacht auf heute (5. November) wurde der Zivilschutzstatuts als Ergebnis der Bewertungskonferenz heute Mittag in der Agentur für Bevölkerungsschutz auf Normalzustand Zero zurückgestuft.

Hier ist der aktuelle Zivilschutzstatus ersichtlich: www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/

Hier gibt’s mehr Informationen über die vier Stufen im Zivilschutzstatus: www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/zivilschutzstatus

Das Vorgehen auf allen vier Stufen ist genauestens geregelt: Alle Maßnahmen wurden vor dem Eintreten eines Ereignisses festgelegt und eingeübt, damit das Zusammenspiel aller Einsatzkräfte im Ereignisfall möglichst reibungslos abläuft.

Wetterphänomene und Naturereignisse in Südtirol werden täglich vom Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz bewertet und als Warnlagebericht veröffentlicht. Die Grundlage für die Bewertung bilden die Wetterprognosen der Meteorologen, darauf aufbauend bewerten Hydrologen, Geologen und die Forstbehörde die Situation und damit eine mögliche Gefährdung durch Naturereignisse. Mit diesen Daten und Informationen erstellt und veröffentlicht das Landeswarnzentrum den Warnlagebericht.

Zur Frage Was tun? unter anderem bei Muren und Steinschlag hat der Bevölkerungsschutz Verhaltensempfehlungen zusammengestellt, damit sich alle angemessen vorbereiten und richtig verhalten können und damit zur eigenen und der Sicherheit anderer beitragen: Nach dem Motto „informiert und vorbereitet“.

Der laufend aktualisierte Verkehrsbericht ist auf dem Onlineportal der Verkehrsmeldezentrale zu finden, der aktuelle Wetterbericht auf der Landeswebseite.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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