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„Mit gutem Beispiel vorangehen“

Im vergangenen Jahr konnte die Stadtverwaltung Bozen aufgrund der strengen Energieverbrauchsvorgaben für die kommunalen Einrichtungen rund 1,5 Mio. Euro einsparen und den Schadstoffausstoß deutlich senken. 

Nachdem die Stadt im vergangenen Winter aufgrund der sprunghaft angestiegenen Energiepreise strenge Energiesparvorgaben für die städtischen Gebäude und Einrichtungen eingeführt hat und damit ihre Energiekosten innerhalb eines Jahres um rund 1,5 Mio. Euro senken konnte, hat Bozens Stadtregierung in dieser Woche dem Vorschlag des Bürgermeisters und der Umweltstadträtin für eine Neuauflage der meisten Energiesparmaßnahmen im kommenden Winter zugestimmt.

Es habe sich ausgezahlt, das beharrliche Hinarbeiten auf eine effizientere Energienutzung, heißt es in einer Aussendung der Gemeinde.

Durch Aufklärung an den städtischen Schulen, in Sporteinrichtungen und Verwaltungsstellen, durch regelmäßige Kontrollgänge in 45 ausgewählten Einrichtungen und durch eine dauerhafte Verbrauchsüberwachung sei es der Stadt im letzten Winter gelungen, deutliche Energieeinsparungen gegenüber dem Vergleichswinter 2019 zu erzielen.

Dies ist das Ergebnis einer systematischen Erhebung und Aufzeichnung der Energieverbrauchsentwicklung in den kommunalen Einrichtungen, die von einer Task Force aus Verantwortlichen und Fachkräften der verschiedenen Ressorts überwacht wurde.

Die Erhebungen haben gezeigt, dass im vergangenen Jahr in den städtischen Einrichtungen im Durchschnitt rund 21 % weniger Gas verbraucht wurde. Bei der Fernwärme betrug die Einsparung durchschnittlich 15 %, beim Stromverbrauch 17 %. Dadurch konnte die Stadtverwaltung knapp 1,5 Mio. Euro an Energiekosten einsparen und für den Zeitraum von 2024 bis 2026 auf eine Bereitstellung zusätzlicher Gelder im städtischen Haushaltsplan verzichten, und dies, obwohl für den Winter wieder ein Anstieg bei den Energiepreisen vorhergesagt wird.

Die Strom- und Gaspreise sind derzeit wieder deutlich niedriger als im letzten Winter, jedoch immer noch doppelt so hoch wie Anfang 2021 und weiter im Steigen begriffen.

Doch die Senkung des Energieverbrauchs sei– immer laut Gemeinde Bozen – nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ökologische Notwendigkeit, denn mit dem Verbrauch sinken auch die Emissionen.

Umso wichtiger sei es, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht, zumal die EU ihren Mitgliedsstaaten über den Europäischen Rat bereits im März 2023 das Ziel vorgab, ihren Gasverbrauch zwischen April 2023 und März 2024 freiwillig um insgesamt 15 % gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre zu senken.

Die Stadtregierung will den eingeschlagenen Weg daher weitergehen und an die guten Werte aus dem vergangenen Winter anschließen.

Die meisten der bereits erfolgreich durchgeführten Sensibilisierungsmaßnahmen, Kontrollen und Analysen werden deshalb im kommenden Winter beibehalten. Gleichzeitig fährt die Stadt mit der systematischen energetischen Sanierung der städtischen Gebäude und dem Umstieg auf erneuerbare Energien in den städtischen Einrichtungen fort.

Im Einzelnen wird die Heiztemperatur in den städtischen Gebäuden um 1 Grad (von 20 auf 19 Grad) gesenkt, wobei es etwa im Schulbereich für jedes Schulgebäude individuelle Lösungen geben wird, damit beim Komfort keine Abstriche gemacht werden müssen. Die Heizperiode wird auch in diesem Jahr um zwei Wochen verkürzt. Es darf daher erst am 15. Oktober mit dem Heizen begonnen werden, sofern es die Wetter- und Temperaturverhältnisse zulassen. Zusätzlich wird in den städtischen Gebäuden, Schulen und Turnhallen am Tag wieder um eine Stunde weniger geheizt. Die öffentliche Beleuchtung wird ebenfalls früher ausgeschaltet. In den städtischen Kindergärten wird die Heizung in den Weihnachtsferien ganz abgestellt, und auch in den städtischen Verwaltungsgebäuden bleiben die Heizkörper von Freitag 13.00 Uhr bis Montag früh kalt. Die Weihnachtsbeleuchtung bleibt ebenfalls kürzer an als ursprünglich geplant.

Dagegen wird in den Toilettenräumen in den städtischen Gebäude künftig wieder warmes Wasser durch die Leitungen fließen, und auch die Wassertemperatur in den Schwimmhallen, die im vergangenen Jahr um 2 Grad gesenkt wurde, wird wieder erhöht. Die Duschen der städtischen Sportanlagen und Sporthallen dürfen in diesem Winter wieder genutzt werden, wobei in diesem Fall noch an Maßnahmen gearbeitet wird, die einen verschwenderischen Umgang mit Wasser und Wärme verhindern sollen.

Die Stadt wird die Entwicklung des Energieverbrauchs in ihren Gebäuden auch in diesem Winter engmaschig beobachten, sodass bei Bedarf korrigierend eingegriffen und gegengesteuert werden kann.

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