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„Großspuriges Pustertal“

Der Heimatpflegeverband fordert wegen der umwelttechnischen Bedenken und gestiegenen Kosten eine Neubewertung der Infrastrukturprojekte im Pustertal.

Im Zuge der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2026 erlebt das Pustertal einen Boom an Infrastrukturprojekten. Die Heimatpflegeverband schlägt nun Alarm und beklagt in einer Presseaussendung die als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele geplanten Infrastrukturprojekte im Pustertal.

Insbesondere, dass die Straßenausbauprojekte, finanziert durch Olympia- und Landesgelder, in einem eklatanten Widerspruch zu den Zielen des kürzlich genehmigten Landesplans für nachhaltige Mobilität 2035 stehen.

Die angesprochenen Infrastrukturprojekte im Pustertal würden wichtige Fragen zu nachhaltiger Entwicklung, Umwelt- und Landschaftsschutz sowie Ressourcenverbrauch aufwerfen, meinen die Umweltschützer. Auch vor einer erhöhten Verkehrsauslastung warnt der Verband: „Mit jedem Stück großzügigen Straßenausbaus“ werde einer Transitroute zugearbeitet, besonders für den Schwerverkehr.

Alarmierend seien auch die sprunghaft gestiegenen Kosten der Projekte. Die kürzlich durch den Ministerrat genehmigte Liste der Investitionen für Olympia 2026 zeige eine Erhöhung der Gesamtkosten für sieben Straßenbauprojekte von ursprünglich 131 Millionen Euro im Jahr 2021 auf nunmehr 235 Millionen Euro in 2023, schreiben die Heimatpfleger.

Die Projekte ständen zudem im Widerspruch zu den Zielen des kürzlich genehmigten Landesplans für nachhaltige Mobilität 2035: „Angesichts des prognostizierten Rückgangs des Autoverkehrs sollten Lösungen vorgezogen werden, die invasive Infrastrukturen auf ein Minimum beschränken“, zitiert der Verband aus dem Landesplan.

Im Hinblick auf die rasant steigenden Kosten und die erheblichen umwelttechnischen Bedenken fordert der Heimatpflegeverband Südtirol eine Neubewertung der geplanten Projekte. „Wir kritisieren dieses Ansinnen und die Vorgangsweise heftigst und fordern, dass die Planung dringendst öffentlich vorgestellt und diskutiert wird“, so der Appell des Verbands.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas

    Eine brauchbare Infrastruktur ist nun mal notwendig und wenn sie von Außen mitfinanziert wird, um so besser.
    Diese blauäugige Sichtweise, dass wir ab 2035 auf Schotterstraßen mit Eselkarren „nachhaltig“ Waren transportieren, teile ich nicht unbedingt.
    Nebenbei sind es gerade Investitionen in die Infrastruktur, welche die Volkswirtschaft eines Landes am Leben erhält und das BIP steigert.
    Wer meint, dass das nicht notwendig ist, kann sich gerne die Entwicklung in Japan und deren Probleme durch mangeldem Wirtschaftswachstum ansehen, wobei die noch den Vorteil haben, eine eigene Währung zu haben und diese auf- oder abwerten können.

  • hermannh

    die Heimatpfleger sollten weniger Politk betreiben und selbst öffentliche Verkehrsmittel benutzen, das wäre der 1. Schritt selbst nachhaltig zu sein.

  • asoet

    @andreas
    Andreas der überall seinen Senf dazugibt. Wer redet von Schotterstraßen und Eselkarren? Wissen Sie eigentlich was im Pustertal geplant ist in den meisten Ortschaften? Gefällt es ihnen wenn das einstige grüne Tal zubetoniert wird und zum Durchzugs- und Transittal verkommt, welches noch viel mehr Verkehr bekommen wird durch die ganzen Umfahrungen? Wissen Sie eigentlich wie sich die Dörfer entwickeln werden? Vorgelagerte Supermärkte und Einkaufszentren…Da könnte man noch vieles sagen. Bitte nicht Dinge schreiben, von denen Sie offensichtlich nichts verstehen.

  • rumer

    Da die Architekten und Baufirmen nach Bauvolumen bezahlt werden, werden die Projekte so groß geplant und so viel Natur zerstört. Würde man nach Effizienz und Naturschonung planen, wäre die Lösung für die Abzweigung Olang und Antholz folgendermaßen:
    die Pustertaler Strasse würde, vom Westen kommend, vor der Abzweigung nach Olang abtauchen und nach der Abzweigung Antholz wieder auftauchen. Abfahrt von Westen kommend NUR vor Olang, von Osten kommend NUR vor der Antholzer Kreuzung. Einfahrt auf die Pustertaler Strasse: nach Osten NUR nach der Antholzer Kreuzung und nach Westen NUR nach der Olanger Kreuzung. Alles andere würde genauso bleiben wie es ist. Wenig Naturzerstörung, geringere Baukosten.

  • hallihallo

    der heimatpflegeverband ist sehr aktiv und meint immer er vertritt die meinung der gesamten bevölkerung. effektiv sind sie ein vom land finanzierter verein, der nur die meinung einer kleinen gruppe rappresentiert.
    die politiker sind von der mehrheit gewählt und die sollen entscheiden. wenn es nicht paßt, kann man sie alle 5 jahre abwählen.
    das wir nicht die besten straßenplaner haben , ist bekannt. südlich von kollmann wurde die straße verbreitert. aber man hat es nicht geschafft den hügel zu entfernen, bzw . den straßenverlauf eben zu gestalten.

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