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Post vom Ex-Primar

Was hat Wahlwerbung im Krankenhaus zu suchen? Das fragten sich gar einige Mitarbeiter in Brixen, als sie jüngst eine E-Mail des unabhängigen SVP-Kandidaten Hubert Messner im Posteingang vorfanden.

von Karin Gamper

Sonia Prader ist durchaus selbstkritisch. „Das ist dumm gelaufen, geht natürlich gar nicht und hätte mir nicht passieren dürfen“, sagt die Primaria der Gynäkologie am Brixner und Sterzinger Krankenhaus. Sie räumt ein: „Da habe ich einen Fehler gemacht“.

Der fordernde Klinikalltag, ein volles Postfach, ein schneller Klick – und schon war das Malheur angerichtet. So erklärt die Medizinerin die Hintergründe einer E-Mail, die sie am 12. September auf ihrem sabes-Account empfangen und kurz darauf an ihre Mitarbeiterinnen der Gynäkologie in Brixen und Sterzing weitergeleitet hat. Bei so manchem Empfänger hat dies für Unmut gesorgt.

Warum? Bei der E-Mail handelt es sich um eine persönliche Wahlwerbung von Hubert Messner. Der pensionierte Primar und Buchautor tritt bei den Landtagswahlen am 22. Oktober als unabhängiger Kandidat auf der SVP-Liste an. Als solcher hat er von seinem privaten Account an die ehemalige Kollegschaft in den Südtiroler Krankenhäusern eine persönliche Einladung zu seiner Wahlveranstaltung „Get Together – Pflege und Ärzteschaft“ versandt. Dort wird er ein Elf-Punkte-Programm für die Neuausrichtung des Südtiroler Gesundheitswesens vorstellen. Das Mail ging an die offiziellen sabes-Accounts mit der Bitte um Weiterleitung und um Aushängung des beigefügten Plakats am Schwarzen Brett. Einige der Empfänger haben die Mail wie Sonia Prader weitergeleitet, andere haben davon abgesehen.

Hubert Messner schreibt in der E-Mail:

Liebe Kolleginnen und Kollegen Primare, liebe Koordinatorinnen und Koordinatoren,

hiermit möchte ich Sie/Dich gerne persönlich einladen zu unserem „Get Together – Pflege und Ärzteschaft“ wo ich mich gerne mit euch über unser Gesundheitswesen austauschen möchte. Dabei werde ich ebenso zum ersten Mal meinen 11 Punkteplan für die Neuausrichtung des Südtiroler Gesundheitswesens vorstellen und mit euch offen diskutieren. Die Veranstaltungstermine: Freitag, 29.09. ab 18:30h auf Schloss Sigmundskron, Bozen und Donnerstag, 05.10. ab 18:30h auf Schloss Bruneck (die Veranstaltungen finden bei jeder Witterung statt, für Essen und Getränke ist gesorgt).

Ich bitte euch um kurze Teilnahmebestätigung auf www.hubertmessner.eu/miteinander.

Ebenso bitte ich euch diese Einladung (als PDF auch in Anlage) euren MitarbeiterInnen weiterzuleiten bzw. am schwarzen Brett auszuhängen.

Wir dürfen nichts schön reden, dürfen aber stolz auf das Erreichte sein. Es ist mir ein besonderes Anliegen mit euch gemeinsam das Südtiroler Gesundheitswesen weiterzubringen. Das ist meine Motivation für die Kandidatur am 22. Oktober bei den Südtiroler Landtagswahlen. Ich bewerbe mich als parteiloser Kandidat auf der SVP-Liste. Viele wissen das nicht, umso wichtiger ist mir eure Unterstützung!

Ihr erreicht mich gerne für persönliche Anliegen auch jederzeit direkt (es folgt die private Handynummer, A.d.R.)

Mit lieben Grüßen,

Dr. Hubert Messner

„Ich frage mich schon, was das im Krankenhaus zu suchen hat“, echauffiert sich gegenüber der Tageszeitung ein Arzt, der die Mail ebenfalls bekommen, aber nicht weitergeleitet hat.

Was sagt Hubert Messner zu seinem politischen Vorpreschen in die Klinikwelt? „Ich kann die Kritik nachvollziehen“, räumt er ein, „und es tut mir leid, wenn das von einigen falsch aufgefasst wurde. Mir geht es jedoch nicht um SVP-Werbung, sondern um das Gesundheitswesen“. Ohne Lobby und Verbände im Hintergrund seien seine Möglichkeiten begrenzt. „Ich glaube aber, dass ich inhaltlich gute Ansätze liefern kann“, so ein von sich überzeugter Messner.

Sonia Prader distanziert sich indes. „Ich habe die E-Mail weitergeleitet, ohne genau hinzusehen und das Versehen erst bemerkt, als ich von Mitarbeitern darauf angesprochen wurde“, betont sie. Parteienwerbung im Krankenhaus zu machen liege ihr fern. „Privat unterstütze ich ohnehin nur meine Schwester“, erklärt sie.

Diese heißt bekanntlich Renate Prader und kandidiert am 22. Oktober für den PD.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (17)

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  • brutus

    Wahlwerbung in den Verbänden ist Alltag.
    …aber hier ist es ein öffentlicher Betrieb,. Da hat Wahlwerbung nix verloren!

    • tiroler

      Werbung hin oder her. Für uns Südtiroler wäre es ein Segen, einen Mann wie Dr.Messner als Gesundheitslandesrat zu haben.
      Außerdem gehört er keiner Partei an und ist somit für jedermann wählbar.

      • artimar

        Da hat Primaria Prader und Wahlkampfgegnerin wohl Messners Wahlfang mit Plänen, Zielen … d.h. Wünschenswertem übersehen. Die Frage ist ja nur, für wen?
        Messer hat einen Fehler gemacht. Er hätte sich – besonders nach dem Abgang Widmanns – als unabhängiger und fähiger Gesundheitslandesrat beweisen dürfen/können. Es gibt wohl kaum Zweifel an der Notwendigkeit von Reformen, insbesondere, wenn man den Zustand der Sanität sieht. Nur. Er hat in dieser Notlage des Gesundheitswesen abgelehnt.
        Seine Nominierung wird wohl eine Zählkandidatur bleiben, da der Rückhalt fehlt. Es war vor allem ein wahltaktischer Zug Arno Kompatschers. Vor der Buchveröffentlichung. Er hoffte mit dieser Nominierung offenbar, dass vor allem potentielle Grün- und Team-K-Wähler-innen Messner und damit SVP wählen. Andererseits beinhaltet diese Nominierung parteiintern aber auch Potential an Irritationen. Berechtigterweise stellt man sich die Frage des Gleichheitsprinzips. Zahlt er bzw. wer zahlt die Pflichtabgaben jetzt und in Zukunft für die Partei, allein 5000 € für diese Kandidatur? Oder gibt es in der SVP ungleiche Kandidaten/Abgeordnete, hier loyale und zahlende Parteimitglieder, die sich gegenüber der Partei (auch wertemäßig) zu verpflichten haben und andere, wie eben Messner, nicht? Manche SVP-Wähler-innen fragen sich auch, ob sie mit diesem Kandidaten dann noch die SVP mit ihren Werten wählen.
        Mal schauen, ob die Taktik Kompatschers/Messners aufgeht. Die Ergebnisse und Wähler-innenstromanalysen werden es zeigen.

      • devils_son

        aha, ein Segen ?
        der da sich stark machte um Kinder zu impfen mit etwas wovon er selber null Ahnung hatte.
        so einen möcht ich absolut nirgends haben. basta

  • opa1950

    Arme SVP, aber aus Angst Stimmen zu verlieren versucht man es mit allen Mitteln Wahlwerbung zu machen.

  • ich

    Team SVP halt, wird schon keiner merken…
    Und wenn es einer merkt, bin ich mit der Maus abgerutscht, hat es der Wirtschaftsberater gemacht, es war spät am Abend und ich war müde, Mama wollte mir helfen, keine Ahnung wie das da hinkommt, usw.

    Das schrieb Herr Andreas,welcher hier schweigt, über einen anderen Kandidaten

  • erstklassler

    Zusätzlich, zu Wahlversammlungen der Elite in den Burgen und Schlössern wird um Anmeldung gebeten. Die Wähler-Lobby bedankt sich für das Flüstern hoffentlich auf ihre Weise.

  • leser

    Boah Messner Respekt
    Jetzt musst du uns dummen Wählern nur noch erklären was ein parteilose Kandidat in einer Partei ist der für eine Partei keine Wahlwerbung macht wenn er deren Zeichen trägt
    Und noch eine Frage
    Gibt es für Leute welche deine nichtwahlqerbung nicht weiterleiten Konsequenzen schließlich ächten sie ja das Edelweiß denn du bist ja ganz selbstlos

  • pingoballino1955

    Dr. MESSNER,habe ihr Punkteprogramm gelesen,ist ein alter Hut,nichts elementares NEUES! Für das grösste Problem Wartezeiten zeigen sie NULLkonkrete Lösungen auf. Zudem erklären sie mir,wie man unter dem Hut der Svp,als NEUTRALER kandidiert?? Wen wollen sie da veräppeln? Sich selbst als Pensionist? Wollen sie sich das antun in ihrem ALTER,auf den Posten des Sanitätslandesrates zu spitzen?

  • opa1950

    Ein Puh auch für Prader.Sie macht ja auch Schleichwerbung für ihre Schwester, welche sich schämen sollte als Südtirolerin für eine Partei wie der PD zu kandidieren.

    • leser

      Warum sollte die sich schämen?
      Der aktuelle Koalitionspartner der SVP ist die Lega
      Also schlimmer geht doch nicht

      Die alte PD sprich DC war doch jahrzehntelang immer pflichtkoalitionspartner der edelweissgeinis und auch da hat es niemanden gejuckt ausser vielleicht die superrentnerin Eva

  • leser

    Wer meinte dass nur sein rekordbruder ein zickzackhampelmann ist wird jetzt eines besseren belehrt
    Der dr. Messner will anscheinend noch eins drauflegen

  • summer1

    Meine Güte, die Berufsschreier und Berufsjammerer entblöden sich hier wieder einmal wie alte Tratschweiber. Pfui!

  • ummagumma

    Berufsschreier ala Sumperle/ HermelineH meinst wohl.

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