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„Zerrupfte Autonomie“

Am 5. September 1946 wurde der Pariser Vertrag unterzeichnet: Den Tag der Autonomie sollte man in Tag der Rest-Autonomie umbenennen, sagt Sven Knoll von der STF.

Am 5. September 1946 wurde der Pariser Vertrag unterzeichnet, der als Grundlage der Südtirol-Autonomie gilt.

Seit einigen Jahren nimmt die Landesregierung dieses Datum zum Anlass, um ─ mit viel Selbstbeweihräucherung ─  den sogenannten Tag der Autonomie zu feiern, schickt Sven Knoll voraus.

„Grund zum Feiern gibt es aber kaum noch, denn in den letzten Jahren ist es zu massiven Beschneidungen der Autonomie gekommen“, so der STF-Landtagsabgeordnete.

In allen wesentlichen Bereichen wie Gesundheit, Finanzen, Steuern, Bildung, Digitalisierung, Ehrenamt und sogar bei Wolf-und Bär mische sich der italienische Staat in Südtiroler Belange ein, sodass vom einstigen Tag der Autonomie inzwischen nur noch ein Tag der „Rest-Autonomie übrig geblieben ist. „Anstatt eine zerrupfte Autonomie zu feiern, sollte die Landesregierung besser ein Konzept für die Wiederherstellung verloren gegangener Kompetenzen und für die Unabhängigkeit von Italien vorlegen“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Die große Autonomie-Studie, welche auch im Südtiroler Landtag vorgestellt wurde, zeige schonungslos auf, dass es inzwischen in 50 Prozent der autonomen Zuständigkeiten Beschneidungen durch den italienischen Staat gibt.

„Das heißt, dass Italien dem Land Südtirol wesentliche Rechte wieder weggenommen hat und Südtirol im eigenen Land somit nicht mehr selbst entscheiden kann. Das ist eine dramatische Entwicklung, die umgehend gestoppt werden muss“, so Knoll.

Es gebe einen einzigen Lebensbereich, in dem Südtirol von dieser italienischen Bevormundung profitiere, ganz im Gegenteil! „Je weniger Italien sich in Südtirol einmischt, desto besser für Südtirol“, so der STF-Mann

Den Tag der „Rest-Autonomie“ zu feiern, ohne den Fokus auf die Beschneidung der Autonomie zu legen, sei fahrlässig und auch politisch unklug, da Südtirol damit das Signal vermittle, dass alles in bester Ordnung sei.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (40)

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  • pingoballino1955

    Wo Herr Knoll Recht hat,hat er Recht! Die neue versteckte Antwort,bezüglich Abschuss Wolf und Bär,Trentino/ Alto Adige,könnt ihr nachlesen; ABGELEHNT!!!! Nur die Svp verschweigt es mit den Worten: die Antwort ist eingetrudelt,bedingt aber einer gründlichen,breiten Aufarbeitung,! So kann man eine ABLEHNUNG vom Staat auch UMSCHREIBEN! Für wie bescheuert halten sie das Südtiroler Volk Herr Kompatscher Schuler und Co Svp?????

    • heracleummantegazziani

      Wie oft wurde denn nun schon erklärt, dass der Schutzstatus der Wölfe mit einer EU-Verordnung eingeführt wurde? Rom ist da machtlos. Das Gutachten des ISPRA (übrigens auch das der lokalen Behörde) ist deshalb negativ, weil eben die Bedingungen der Habitat-Richtlinie nicht erfüllt sind. Die rechte Regierung hat eh schon darauf verzichtet, das von vorne herein zum Scheitern verurteilte Gesetz, das vom Bauernbund geschrieben wurde, anzufechten. Aber es gibt eben Hierarchien. Scheinbar gibt es in Südtirol immer noch zu viele, die glauben man könne sich die Realität einrichten wie man will.
      Von „bescheuert halten“ kann hier nicht die Rede sein, eher von bescheuert sein

      • pingoballino1955

        Natürlich hängt es auch von der EU Richtlinie ab.Aber man muss dem Südtiroler schon die Wahrheit der EU Habitatlinie klarlegen und nicht ein eigenes Svp Gesetz verabschieden,das das Papier nicht Wert ist,wo es geschrieben wurde,bevor Frau Von der Layen und Co. Nicht grünes Licht für Abschüsse von Wolf und Bär geben.Deshalb “ BESCHEUERT“ etwas machen,was momentan nicht durchsetzbar ist. Hera…..verstanden! Zweifle in diesem Sinne an ihre Bescheuertheit????

  • foerschtna

    Knoll hat vollkommen recht. Mir fällt beim besten Willen nichts ein, das Südtirol autonom, also ohne vorheriges placet aus Rom, entscheiden könnte.

    • saustall_kritiker

      Ja, Knoll hat hier 100%Recht, auch wenn Hierarchie- und Melonifreund herakleum….. das gar nicht wahrhaben will. Ich war kürzlich öfters in San Marino. Der Staat ist viel kleiner als Südtirol. Trotzdem beweist die wohl älteste Demokratie Europas seit Jahrhunderten, dass sie gut, ja viel besser leben kann. Der Bürger hat die Gesundheitsversorgung kostenlos, nicht wie beim Kom-patscher immer privatisierter, es gibt keine Mehrwertsteuer und auch keine Gemeindeimmobiliensteuer Gis, wie sie bei uns heißt, auch wenn jemand 5 Immobilien besitzt. Der Regierungschef wird alle 6 Monate neu gewählt. Es braucht keine Hundertschaften von Politikern und deren Strukturen mit Wasserköpfen. Das könnten wir auch machen und uns wie San Marino an einen Nachbarstaat nach unserer Wahl anlehnen….statt in fremden und fernen Rom ständig als Kriechtiere unterwegs zu sein und dafür, dass nix passiert, riesige Gehälter einzustreichen….wie es leider jetzt passiert.

      • summer1

        Saustall…
        Wie billig ist das denn? Wer jetzt mit San Marino kommt, zeigt nur, dass er von diesem Zwergstaat rein gar nichts verstanden hat.

      • heracleummantegazziani

        Melonifreund… ja genau ausgerechnet ich. Sie sind ja total neben der Spur Mann. Ich bekämpfe Faschismen schon seit 40 Jahren. Der Vergleich mit San Marino zeigt wie sehr das Schulsystem bei Ihnen versagt hat, wenn Sie es überhaupt über die erste Klasse Grundschule hinaus geschafft haben.
        Südtirol hat in vielen Bereichen primäre Gesetzgebungsbefugnis, in anderen (aus logischen Gründen) eben nicht. Glauben Sie etwa in Bundesstaaten wie Deutschland und Österreich können die Länder ihre Gesetze gegen die Bundesgesetze basteln?

        • saustall_kritiker

          Der angebliche Antifaschist und Bürokrat heracleum… hat wohl nicht verstanden, dass es mir hier um eine Vision geht. Und San Marino ist ein gutes Beispiel wie ein demokratischer Kleinstaat jahrhundertelang überleben kann. Aber wie soll das ein Bürokrat auch verstehen. Er hat es wohl auch nicht in der zweiten Klasse Grundschule gelernt. So könnte oben geschildertes Kriechertum in Rom mal aufhören. Die groß verdienenden Politiker und Wasserköpfe von Steuerzahlers Gnaden hätten da natürlich keine Freude, deshalb ist ihnen der derzeitige Stillstand ja so wichtig. Aber der allgemeine Steuerzahler wäre sicher froh…

          • heracleummantegazziani

            Erich, Sie tun sich mit Ihren dummen Aussagen, die offenbar Ihrem überschaubaren geistigen Niveau geschuldet sind wahrlich keinen Gefallen. Mit „Bürokrat“ liegen Sie schon wieder falsch. Ihre „Vision“ von San Marino ist totaler Blödsinn. Sie beweisen damit, dass Sie nicht den leistesten Schimmer von der Materie haben. Gerade San Marino wäre ohne Italien inexistent.
            Die Autonomie ist vielleicht verbesserungswürdig, aber international gibt es dennoch wenig vergleichbar Weitreichendes.
            Am besten Sie beginnen die Schule von vorne, wenn Sie überhaupt den Eingangstest schaffen.

  • summer1

    Weil Tirol ohne Placet aus Wien gehandelt hat?
    Knoll sollte dann doch endlich österreichischer Staatsbürger werden und dort Politik machen, denn er lebt ja schon seit Langem in IBK.
    Ich befürchte halt, dass ihn dort niemand wählt und somit sein fürstliches Gehalt ausbleiben würde.

    • foerschtna

      Knoll ist bereits österreichischer Staatsbürger. Und das sollten wir Altösterreicher auch alle sein, wenn uns das Vaterland diese nicht ständig mit allen möglichen Ausreden verwehren würde.

      • summer1

        Foerschtna
        Der Knoll hat die österreichische Staatsbürgerschaft? Bitte Beweise, denn wer die österreichische Staatsbürgerschaft annimmt, muss aktuell die bisherige abgeben.
        Möchte wissen, wie lange ein österreichischer Staatsbürger ohne italienische Staatsbürgerschaft im Landtag sitzen darf.

    • hermannh

      wie sagen die Nord-Tiroler: Tausche Wien gegen Rom… 🙂

      Nordtirol hat weniger Hausmittel und viel weniger Kompetenzen! Eigentlich sollten wir einfach mal zufrieden sein

      • noando

        grundsätzlich bin ich mit knoll einer meinung: die autonomie soll ausgebaut werden nicht beschnitten.

        ich empfinde es als armutszeugnis der landesregierung, dass die stf ständig überwachen muss, dass die einhaltung des rechts auf muttersprache, des proporzes, … eingehalten wird.

        dass aber des nachbars blumen immer die schöneren sind, sehe ich nicht so (@hermannh – wie sie sagen: zufrieden sein). dazu mal eine frage: wenn man das gesamte zu einem landwirtschaftlichen betrieb vergleicht (meine mit ‚gesamte‘: förderungen, steuererleichterungen, milchpreise/genossenschaftsarbeit, beiträge der provinz für erschwernispunkte, … eben alles was als landwirtschaftlicher betrieb im ganzen jahr gezahlt/eingenommen/empfangen/genossen werden kann), wäre es für einen landwirt besser – sprich wirtschaftlich günstiger – wenn südtirol die autonomie mit wien tauschen würde? wohl eher nicht …

        genauso wenig finde ich die idee gut, ein eigener staat zu werden – wie san marino oder katalonien – schon gar nicht mit der brechstange. was glaubt ihr würde die eu und die einzelnen staaten machen, wenn es darum geht einen präzedenzfall zu schaffen? genau, keine anerkennung, keine beteiligung am eu-binnenmarkt, keine beteiligung am euro, zölle – ach was schwafle ich – ist nicht möglich.

        also nochmals: ausbau der autonomie – volle zustimmung! die autonomie soll so weit ausgebaut werden, dass eine rückkehr zu österreich, oder die gründung eines eigenen staates, obsolet wird und somit auch die diskussion darüber.

        ps: ich bin kein stf-wähler, kein svp-wähler – ich habe keine ahnung was ich heuer wählen könnte.

        • hermannh

          NAONDO.: den kleinen Landwirtschaftsbetrieben geht es bei uns definitiv besser, warum liefern Tirole Bauern die Milch nach Sterzing…

          Von den Förderungen reden gar nicht.Trotz aller Probleme in der Landwirtschaft gehts bei uns bedeutend besser, lass Dir dies von einem Bauer sagen!

          Der Ausbau der Autonomie hängt übrigens nicht an Bozen, bzw. an Innsbruck. Fordern ist leicht….

          • pingoballino1955

            Ach hermannh,bist du Bauer? Mag Kleinbauern,nicht solche wie dich,die nur der Svp in den A…….lecken!

    • heracleummantegazziani

      Die Tiroler mögen zwar gehandelt haben, aber dafür haben sie auch ein Vertragsverletzungsverfahren am Hals. Die Strafe zahlen dann alle, nicht nur diejenigen, die glauben, vom Abschuss profitiert zu haben.

  • zeit

    Das einzige was die Südtiroler (SVP) entscheidet,ist,
    Die politikergehälter hochzuschrauben,ohne wenn und aber,da braucht’s von Rom nichts.
    Leute,das Edelweiß ist hoch giftig,lass es bleiben.

  • hermannh

    was der Sven Knödel in Innsbruck unpatriotisches zu verstecken????

  • ummagumma

    @Foerschtna, beim SumperleHermannH spielt es keine Rolle. Der glaubt ja selbst nicht Mal an den ganzen Mist den er hier verzapft. Die Order von oben lautete schlichtweg…..Stimmung gegen alle und alles was der SVerarschPartei die Stimmen wegnehmen könnte. Pures gehetzte halt.

    • summer1

      Ummagumma
      Du nimmst mit deiner Hetze niemanden eine Stimme weg, außer dem TeamKaputt.
      Hat dich letzthin deshalb der falsche Messias gebeten, deine Hetze endlich runterzuschrauben, weil du so dem TeamKaputt mehr schadest als nützt?

  • ummagumma

    SumperleHermannh… Eure Hetzkampagnen verpuffen im NICHTS!! In FB z. erntet ihr auf eurer der SVauPfui Seite nur Spot und Häme. Ich lach mich krank.

  • dn

    Diese Autonomie ist nun wirklich nicht der große Wurf.

    • saustall_kritiker

      Ja in der Tat, diese Autonomie ist wahrlich nicht der große Wurf und wird als Wurf auch immer kleiner und armseliger. Aber wenn man dann Beispiele aufzeigt, wo es besser geht, und das seit Jahrhunderten, wie etwa im San Marino (eigener Staat, Gesundheitsversorgung gratis, sogar ohne Ticket, kaum Steuerlast), da gibt es hier einige wenige Zeitgenossen wie heracleum… und summer1, denen das offensichtlich nicht passt, weil sie keine Argumente haben die Armen, und deshalb persönlich angreifen, was eher auf einen Intelligenzquotienten hinweist, den im positiven Bereich anzusiedeln leider schwer fällt. Dabei hätte Südtirol als Grenzland im Vergleich zu San Marino nach einer etwaigen Unabhängigheit zwei oder drei Möglichkeiten, sich an einen anderen Staat anzuschließen. San Marino blieb da praktisch gesehen nur Italien. Für Südtirol hingegen kämen immerhin Österreich, die Schweiz oder Italien in Frage….

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