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Neue Gewichtung

In Umsetzung des neuen Führungskräftegesetzes hat die Landesregierung Ämter, Landesschulen und Abteilungen sowie die ranghöchsten Führungsstrukturen neu gewichtet.

Wie „komplex“ die Führungsstrukturen der öffentlichen Verwaltung einschließlich des Bildungs- und Gesundheitswesens sind, das hat die Landesregierung festgeschrieben. Auf Vorschlag von Landeshauptmann und Personallandesrat Arno Kompatscher hat sie drei Beschlüsse gefasst, mit denen Ämter, Abteilungen und Ressorts sowie Generalsekretariat und Generaldirektion auf der Grundlage verschiedener Parameter neu gewichtet werden.

Als „weiteren wichtigen Schritt zur Umsetzung des neuen Führungskräftegesetzes“ bezeichnete der Landeshauptmann die Entscheidungen. Mit dem neuen Führungskräftegesetz, das im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist, habe man den Weg hin zu einer modernen und leistungsbezogenen Führungsstruktur in der Landesverwaltung und deren Körperschaften eingeschlagen, auf dem man nun Schritt für Schritt vorangehe. Der Landeshauptmann verwies auch darauf, dass die Einstufungen das Amt beträfen, nicht die Führungsperson und dass die Entlohnungen Sache der Kollektivvertragsverhandlungen seien.

Die Vorarbeit für die heutigen Landesregierungsentscheidungen hat die Arbeitsgruppe „Entwicklung und Ressourcen“ (AGER) unter Vorsitz von Generaldirektor Alexander Steiner geleistet. „Im Lichte des neuen Führungskräftegesetzes und der Richtlinien, welche uns die Landesregierung im vergangenen Herbst vorgegeben hat, haben wir in einer mehrmonatigen Arbeit und in Rücksprache mit den Ressorts an die 350 Führungspositionen der Südtiroler Landesverwaltung neu bewertet.“ Bekanntlich sieht das neue Führungskräftegesetz zwei Ebenen von Führungspositionen mit jeweils fünf Stufen vor. In die erste Ebene fallen der Generalsekretär oder die Generalsekretärin sowie der Generaldirektor oder die Generaldirektorin sowie die Direktorinnen und Direktoren von Ressorts und Abteilungen, in die zweite Ebene jene der Ämter.

Ausschlaggebend waren bei der Gewichtung fünf Makrofaktoren, die wiederum in zahlreiche Faktoren unterteilt wurden. So wurde die strukturelle Komplexität in quantitativer, qualitativer und organisatorischer Hinsicht bewertet, die Komplexität in der Verwaltung im Hinblick auf den Grad der Vielfalt der Zuständigkeiten, Aktivitäten und Verfahren auch in Bezug auf den Umfang der zugewiesenen Finanzmittel, die Komplexität der Beziehungen im Hinblick auf die Qualität und Vielfalt der Beziehungen, welche die Verwaltungseinheit bei ihrer Arbeit benötigt und pflegt, die strategische Komplexität und schließlich die Verantwortung, die das Risiko der Führungsposition in quantitativer und qualitativer Hinsicht berücksichtigt.

Der Generaldirektor, der die Landesregierung über die Vorarbeiten informiert hatte, spricht von einer sehr aufwändigen Vorarbeit für die Beschlussfassung: „Der Großteil der von der Arbeitsgruppe ‚Entwicklung und Ressourcen‘ erarbeiteten Gewichtungsvorschläge hat auch die Zustimmung der Ressorts gefunden, von einigen Führungsstrukturen gab es Rückmeldungen oder Änderungsanregungen, denen nun die Beschlüsse der Landesregierung zum Teil Rechnung getragen haben.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • svea

    Aus meiner Sicht sind funktionierende Verwaltungsstrukturen das Rückgrat eines Gemeinwesens, weshalb das Augenmerk auf die Führungskräfte von zentraler Bedeutung ist.
    Wobei es weniger um die Anzahl solcher „Posten“ geht, sondern vielmehr darum, welche Personen an der Spitze einer Institution oder eines Betriebes stehen.

    Welche Eigenschaften eine gute Führungskraft haben soll, variiert von Fall zu Fall, trotzdem gibt es ein paar allgemeine Charakteristika, die immer dann genannt werden, wenn sich jemand positiv über seinen Chef oder die Chefin, äußert.
    Da wären zum Beispiel folgende Äußerungen: „Mein Chef ist sehr um Gerechtigkeit bemüht, er kennt sein Personal und weiß wie es arbeitet. Er stärkt seinen Leuten den Rücken, begegnet ihnen mit Wertschätzung und Vertrauen, er zögert aber auch nicht wenn es darum geht, Leute aus dem Verkehr zu ziehen, die dem Betrieb schaden.“
    „Meine Chefin ist immer da, sie kennt die Arbeitsabläufe genau, da sie selbst viele Jahre diese Arbeit verrichtet hat. Vor manchen Entscheidungen berät sie sich mit ihren Mitarbeiter*innen und sie ist froh um die Ratschläge; sie kann gut mit Kritik umgehen und rastet niemals aus.“
    Auch „gute Chefitäten“ sind nicht perfekt, es sind Menschen mit Ecken und Kanten, sie besitzen aber eine natürliche Autorität, weil sie ihr Metier beherrschen. Sie gebrauchen ihre Macht um Dinge weiterzubringen, aber sie missbrauchen sie nicht, um Druck auszuüben oder um Menschen gefügig zu machen.
    Ein weiteres Indiz für gute Personalführung ist meistens eine geringe Fluktuation und die bewirkt, dass Knowhow nicht verlorengeht und auch andere Ressourcen gespart werden können.

    Gute Führungskräfte zu rekrutieren scheint nicht einfach zu sein, denn immer öfter hört man von Chefitäten, die sich zwar bemühen nach außen hin ein gutes Bild abzugeben, wo es im Betrieb aber große Probleme gibt. Meistens bedienen sich diese Personen subtiler Unterdrückungsmechanismen, um offene Kritik zu unterbinden und sie verstecken sich hinter den Paragraphen, weil sie sich scheuen Entscheidungen zu treffen, für die sie dann auch geradestehen müssen.
    Obwohl die „neuen Führungskräfte“ alle möglichen Ausbildungen absolvieren und auf Anfrage auch Supervision und Coaching in Anspruch nehmen können, scheinen „gute Führungskräfte“ eine seltene Spezies zu sein.
    Wenn es gelingen würde, die richtigen Kriterien zu ermitteln, nach denen eine Auswahl von Führungskräften zu erfolgen hat, dann wäre schon viel gewonnen.
    Gute Führungskräfte sorgen ohnehin für Entwicklung, sofern es für den Betrieb von Vorteil ist und beherrschen auch den korrekten Umgang mit Ressourcen jeglicher Natur.

    „Schlechte Führungskräfte“ bewirken, dass das gute Personal sich versetzen lässt, Ressourcen nicht dort eingesetzt werden, wo sie nötig wären und durch ihre mangelnde Autorität schaffen sie auch mehr Bürokratie. Vorgesetzte, die ihren Mitarbeiter*innen nicht vertrauen oder vertrauen können, verlangen für alles eine Dokumentation, auch für jene Abläufe für die das Gesetz keine verlangt.

    Jene Politiker*innen die glauben, dass man durch Gesetze jedes Problem in den Griff bekommt, sind, zusammen mit bestimmten Führungskräften, die Urheber eines Bürokratismus, der mittlerweile alle Branchen betrifft und der vielen Menschen unnötig das Leben schwer macht.

  • pingoballino1955

    Führungsstrukturen neu gewichten- wieder höhere Gehälter zu Lasten des Steuerzahlers ? Superwort,das sich Herr Steiner einfallen hat lassen!

  • hoi_du

    … tja … wenn da mal nicht versucht wurde subjektive Meinungen und Fovoritisierungen hinter angeblichen objektiven Kriterien zu verstecken ?

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