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„Ein Psychologe für 15.000″

Alex Ploner und Franz Ploner

Ernüchterung beim Team K: Zwar soll eine landesweiter Schulpsychologen-Dienst eingerichtet werden. Aber mit nur fünf PsychologInnen.

Seit Jahren fordern die Landtagsabgeordneten des Team K den Einsatz von SchulpsychologInnen auch für deutsche Schulen in Südtirol. Ein solcher Dienst sollte nun endlich mit landesweit 20 Schulpsychologen aufgebaut werden, so die Forderung des Team K.

Die Ernüchterung folgt jetzt: Der landesweite Dienst soll künftig von nur 5 Schulpsychologen bzw. Schulpsychologinnen durchgeführt werden.

„Dies bedeutet, dass ein Schulpsychologe für etwa 15.000 Schüler zuständig ist, wenn der Dienst für alle Schüler des Landes zugänglich sein soll“, kritisiert der Gesundheitsexperte des Team K, Franz Ploner. Er und sein Team-K-Kollege Alex Ploner zeigen sich enttäuscht über diese Augenwischerei der Landesregierung und haben eine Anfrage zu den vielen offenen Fragen zum geplanten Dienst eingereicht.

„Offiziell wird auf den Fachkräftemangel verwiesen. Da sehr wenige Psychologinnen und Psychologen zur Verfügung stehen, müsse man weniger Stellen ausschreiben. Diese Logik kann ich nicht nachvollziehen, da für diese wenigen Psychologen nun die Arbeitsbedingungen so schlecht und die Arbeitslast so groß sein wird, dass diese Stellen noch unattraktiver werden. Es ist einfach eine Farce zu behaupten, dass man mit nur 5 psychologischen Fachkräften alle Schulen des Landes abdecken könne. Man ist anscheinend bereits daran gewöhnt, das Schulpersonal heillos zu überlasten”, kommentiert Franz Ploner die Entscheidung der Landesregierung.

Von der SVP-LEGA-Mehrheit würden so gut wie alle Vorschläge des Team K abgelehnt. „Vorgeschlagen haben wir zum Beispiel Basispsychologinnen bzw. Basispsychologen als Äquivalent zu den Hausärzten, eine koordinierte Zusammenarbeit mit freiberuflichen Psychologen und die Einführung von Schulpsychologen an deutschen Schulen nach dem Vorbild der italienischen Schulen. Auch haben wir immer wieder und schon zu Beginn der Pandemie darauf hingewiesen, dass der Bedarf an psychologischer Betreuung für die Kinder und Jugendlichen massiv steigen wird. Man hätte viel früher darauf reagieren müssen. Die Leidtragenden sind jetzt unsere Kinder, aber auch die Lehrpersonen an den Schulen, die mit der Situation konfrontiert sind und selbst auch den Dienst bräuchten, um mit den vielen Herausforderungen zurecht zu kommen.“ sagt Alex Ploner vom Team K.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • leser2020

    Es ist nicht zu verstehen, wie sich die Erwachsenen an der Nase herumführen lassen. Wenn die Kinder und Jugendlichen sich nicht an die Schulregeln halten wollen, dann holt man den Psychologen? Statt einfach mal Regeln durchzusetzen, werden alle möglichen Ausreden gesucht. Das ist verantwortungslos. Was für eine Gesellschaft soll hier heranwachsen? Jugendliche, die wie in Frankreich nachts Autos anzünden und Eigentum zerstören anstatt rechtzeitig in Verantwortung gezogen zu werden? Jugendliche, die in Meran die Schule unter Wasser setzen oder in Leifers die Turnhalle verwüsten? Schüler die in die Schule kommen und gehen wie es ihnen passt und 25% (!) Fehlstunden haben dürfen, d.h. an einem Arbeitsplatz jede Woche einen Tag schwänzen dürfen.

    • placeboeffekt

      Sie scheinen ja ein beneidenswertes Gepäck an Erfahrungen und Wissen in diesem Bereich zu besitzen.

      Wenn Kinder verhaltensgestört sind, weil sie aus einem traumatisierenden Elternhaus kommen-Vater säuft, Mutter ist nervlich am Ende- ja was hilft denn laut Ihren Vorstellungen?

      Ich kanns mir denken: Zucht und Ordnung!

      Aber wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert, und behandeln Menschen mit psychischen Problemen auch nicht mehr indem wir sie in Käfigen einsperren und drei Mal am Tag auspeitschen.

      Oder was schwebt ihnen sonst so tolles vor? Lobotomie etwa? Auch das wurde versucht und wieder verworfen.

      • summer1

        Placeboeffekt
        Welch widerlichen Kommentar Sie hier schreiben. Selbst für einen Pädagogen bzw. Lehrkraft wie Sie, ist dies schwer aushaltbar.
        1. Keine 10% der Schüler stammen aus einem Elternhaus, wie Sie es beschreiben.
        2. Selbst aus einem solchen Elternhaus sind Kinder nicht zu 100% traumatisiert.
        3. Und auf alle Fälle sind Kinder aus einem solchen Elternhaus unmittelbar dem Sozialsprengel zu melden, zu allererst im Sinne des Kindeswohls und muss ohnehin eine Unterbringung außerhalb der Familie ins Auge gefasst werden.
        Ihr Kommentar zeigt typischerweise die ständige Kompetenzüberschreitung der arroganten Lehrkräfte, die meinen klinische Psychologen umd Psychiater zu sein, während sie schließlich und endlich „nur“ Pädagogen sind.
        Deshalb brauchen Sie nicht auch noch mit der Pädagogik des 18. Jh. zu kommen, wo es erst am Ausgang des Jahrhunderts eine Schulpflicht für alle gab, der die Tiroler frühestens im 19. Jh. halbwegs Folge geleistetet haben.
        Und last but not least: damals gab es weit mehr Fälle im Elternhaus, wie Sie sie beschrieben haben. Dennoch konnten solche traumatisierten Kinder in der Schule sich an Regeln halten und zeigten weit weniger Verhaltensauffälligkeiten. Warum wohl? Weil es weit bessere Pädagogen gab wie heute, die alles mit allem schönzureden versuchen.
        Nebenbei bemerkt, hatten früher Pädagogen nicht 20 Schüler pro Klasse, sondern gar 50 oder 60.
        Dann fragen Sie mal, was heute alles schiefläuft, statt solch dümmliche Kommentare zu schreiben.

      • leser2020

        Ich habe effektiv Kinder / Jugendliche in der Schule und habe auch beruflich mit vielen Jugendlichen zu tun. Der Großteil der Kinder und Jugendlichen in Südtirol kommt zum Glück nicht aus einem traumatisierten Elternhaus. Solche dramatischen Fälle gab es immer schon und für diese Situationen bin ich auch absolut für entsprechende psychologische und soziale Hilfe. Aber das sind in Südtirol zum Glück die Ausnahmen. Es ist aber unsere Pflicht die Kinder und Jugendlichen verantwortungsvoll zu erziehen und ein gesellschaftliches Leben braucht nun mal bestimmte Regeln. Wir erwarten, dass die Lehrer pünktlich und regelmäßig zum Unterricht kommen müssen, das dürfen wir auch von den Schülern erwarten, die das Glück haben in einem Land zu leben, wo Schule für jeden und nicht nur für wohlhabendere Einkommen zugänglich ist.

        • summer1

          Leser2020
          Kompliment, ein perfekter Kommentar.
          Nur ist es so, dass viele Lehrkräfte sich aus der erzieherischen Verantwortung schleichen, um Konflikte oder kräftraubenden Auseinandersetzungen zu meiden.
          Genau hier müsste angesetzt werden. Dann sind meines Erachtens 98% der Jugendlichen auch ohne Psychologen top.
          Und das TeamKaputt betreibt hier schäbigsten Populismus, um ein paar Lehrer-Stimmen abzustauben.
          Dasselbe Spiel bei der Sanität, beim Umweltschutz usw.

          • pingoballino1955

            Summer 1 blablablabla ,hast wieder keine vernünftigen Argumente! Ausser dummes,blablabla Gelaber!

          • summer1

            Pingo
            Der Ploner versteht von der Schule soviel wie eine Kuh vom Sonntag.
            Hat der ein Lehramtsstudium? Hat er je eine einzige Stunde Unterricht gehalten als Supplent? Hat er die Zulassung als Psychologe? Als klinischer Psychologe? Eben von alldem rein gar nichts.
            Also purer billigster Populismus!
            Und ein paar Dumme fallen auch noch darauf rein!

      • netzexperte

        @placebo Anstatt Ein bisschen mehr Sport und etwas weniger Smartphone, dann brauchts auch keine Psychologen.
        Und doch, bei extremen Fehlverhalten mit einhergehender Gefahr für andere und deren Eigentum, ja, einsperren (mit ARBEITSbeschäftigung) wäre da wohl nicht der größte Fehler.

  • romy1988

    Ich würde in erster Linie den Eltern einen Psychologen bereitstellen, um die nötige Hilfe zu bekommen, ihre Kinder als selbstständige Menschen und nicht als Paschas zu erziehen. Hier stinkt’s nämlich gewaltig.

  • nochasupergscheiter

    Die Wahlen kommen, ploner will auch mal was sagen…
    Keinen gescheiten Vorschlag seit Jahren, aber die Helmpflicht für junge Rodler fordern….
    Herr Ploner scheint zufrieden als Landtagsabgeordneter, ja hier fließen die Gelder schweissfrei…. und Leistung ersetzt man ggf durch gute Propaganda, den Propagandaturbo muss man aber noch zünden scheint mir

  • hermannh

    Die beiden Ploners, wachen normal nur 1 x im Monat auf um den Kontostand zu prüfen. Jetzt vor den Wahlen sind sie plötzlich hyperaktiv, haben die Angst nicht mehr gewählt zu werden und somit einige Tausend Euros weniger zu haben? Armes Team-k(aputt) !!

    • pingoballino1955

      hermannh,bleib cool,sonst kriegst noch einen Herzinfarkt vor lauter Angst um die zu verlierenden Svp Stimmen.

      • summer1

        Pingo
        Hermannh ist mehr als cool. Er sagt dir jedes Mal die komplette Wahrheit ins Gesicht und du kriegst Herzrasen. Ob da Dr. Ploner was für dich hätte? Immerhin ist er ja Anästhesist!
        Von Politik hat er ja leider keine Ahnung!

      • hermannh

        Bongobongo1955: mach Dir um mich keine Sorgen, ich bin 32 Jahre jünger wie Du und bin kein Sofasitzer wie Du. Übrigens Deine Frustiertheit und ewiges Schlechsehen ist für eine Seele ungesund. Ich empfehle Dir daher einen Besuch beim Pychologen und bei einem Herzspezialisten 🙂

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