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Wasser und Licht

Einige der Künstler*innen des diesjährigen Water Light Festival © powered by Durst: Geht mit der Kunst das Licht der Nachhaltigkeit auf? (Foto: Philipp Seyr)

Wasser und Licht stehen im Fokus der 5.Auflage des Brixen Water Light Festivals. 48 Installationen sind in Brixen, Neustift und Franzensfeste zu sehen.

Das Brixen Water Light Festival © powered by Durst lenkt in seiner diesjährigen Ausgabe, vom 3. bis 21. Mai 2023, die Aufmerksamkeit verstärkt auf Aspekte der Nachhaltigkeit rund um Natur und Ressourcen. Lokale und internationale Künstler*innen folgen mit ihren Kunstwerken und Installationen dem Motto „Wasser ist Leben – Licht ist Kunst“, wobei sie unterschiedlichste Aspekte der Nachhaltigkeit mit Inhalten, Inspirationen und Ideen interpretieren, aufzeigen und auch anprangern. Die Auseinandersetzung mit speziellen Themen wie Lichtverschmutzung und mit der Ökologie verbundenen Problemen hat in Brixen selbst und darüber hinaus zu einem partizipativen Inklusionsprozess zwischen Behörden, Fachexperten und der Bevölkerung gebracht.

„Das Brixen Water Light Festival hat sich zu einem der bekanntesten Lichtkunstevents entwickelt. In diesen Tagen finden die letzten Proben vor den Hauptveranstaltungen des mit Spannung erwarteten Water Light Festivals © statt, das morgen Abend beginnt. Wir können nur stolz auf solch eine Veranstaltung sein. Ich lade alle Einwohner*innen und Besucher*innen ein, sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen, um Brixen und seine Umgebung in einem anderen Licht zu sehen“, sagt Peter Brunner, Bürgermeister von Brixen.

Für diese Auflage des Water Light Festival © konnten wir den Titelsponsor bestätigen, dessen Unternehmensphilosophie in idealer Symbiose mit dem Festival steht. Die Durst Group ist einer der weltweit führenden Hersteller von modernster Produktions- und Digitaldrucktechnik mit Sitz in Brixen.

 

Abends in Brixen

Täglich zwischen 21 und 24 Uhr erwacht Brixens Altstadt während des Water Light Festivals. Ein regelrechter Parcours führt von Installation zu Installation.

In der Altenmarktgasse widmet sich die ukrainische Künstlerin Julia Shemsheiva, als „artist in residence“, dem Thema der endlosen Wiedergeburt, dem Kreislauf des Lebens. Ihr Werk wurde durch die Geschichte von Jorge Luis Borges und seine Faszination für wiederkehrende Muster in der Natur inspiriert. Ihr Werk „Endless“ spricht über den zyklischen Kreislauf der Natur und des Lebens und macht uns darauf aufmerksam, dass der Lebenskreislauf und die Muster der Natur vor allem durch den Menschen gestört werden, der die Harmonie der Natur in unverantwortlicher Weise verletzt. Ihr Videokunstprojekt bekommt angesichts der Kriegswirren eine tiefgründige Bedeutung.

Der Blick auf unseren Planeten, den Astronauten aus dem Weltall genießen, steht im Mittelpunkt des Kunstwerkes „Not to Lose (the Stars)“ des Trientners Stefano Cagol, der sich mit dem Thema Lichtverschmutzung auseinandersetzt. Cagols Projektion im Zusammenspiel mit Stroboskopen reflektiert unser Verhältnis zur Helligkeit, zwischen natürlichem und künstlichem Licht, und regt zu einer ausgewogeneren Nutzung an, um den dunklen Himmel zu bewahren. Mit diesem Kunstwerk erhält das Wasserlichtfestival auch einen neuen Veranstaltungsort – eine Akademie, die nach dem Astronomen Nikolaus Cusanus benannt ist, der im 15. Jahrhundert in Brixen ansässig war und ein unglaublicher Wegbereiter für die moderne Wahrnehmung des Kosmos war.

Ein eindringliches Statement zum Thema „Beleuchtung im öffentlichen Raum“ setzt die österreichische Künstlerin Siegrun Appelt, indem sie die klassizistische Vorhalle des Brixner Doms mit 12 Scheinwerfern in eine gleißend helle Arena verwandelt.(c) Atelier Siegrun Appelt

Das nachts nicht beleuchten der Kirchen in Brixen und Umgebung stellt das Statement zum Thema „Beleuchtung im öffentlichen Raum“ der österreichischen Künstlerin Siegrun Appelt dar. Dies auch in Anlehnung an die Tatsache, dass die Diözese Bozen-Brixen als erste katholische Diözese Italiens dem Klimabündnis beigetreten ist. Ihre Arbeit 24 kW ist die jüngste aus ihrer Serie, die sich mit Energie und Licht beschäftigt. Das Licht und die Wärme, die von den Scheinwerfern erzeugt werden, haben die Intensität der Sonne und geben dem Besucher die Möglichkeit, in Licht getaucht zu werden, über den verschwenderischen Umgang mit Energie nachzudenken und sich die Dunkelheit zu ersehnen.

Das Südtiroler Künstlerduo AliPaloma und Hartwig Thaler bespielen mit „RIVER GLOW“ die Adlerbrücke, bei der Schauspieler mit einem auf dem Fluss platzierten Objekt interagieren, das durch die Wasserkraft elektrische Energie erzeugt.

Das Water Light Festival in Brixen ist frei zugänglich. Drei außergewöhnliche Installationen stellen den Höhepunkt des nächtlichen Festival-Parcours in Brixens Altstadt dar, können allerdings nur mit Ticket erlebt werden. Dieses Ticket, das jeweils ein Eintritt bei diesen Standorten (Herrengarten, Hofburg und Stadtbibliothek) erlaubt, ist in der diesjährigen Summercard Gold inkludiert.

Im Herrengarten steht ein dreidimensionales Licht- und Klangspiel „LSP Herrengarten“ des Holländers Edwin van der Heide auf dem Programm. Es ist dies eine besondere Laserinstallation, die jeweils um 21.15, 21.45 und 22.15 Uhr verzaubert. Seine Arbeit, die eine kontinuierliche Erkundung von Bild und Ton darstellt, wird dem Publikum die Möglichkeit geben, diesen historischen Garten aus immer neuen Perspektiven zu betrachten.

 

Tagsüber im Kloster Neustift und in der Festung Franzensfeste

Das Kloster Neustift wird das Water Light Lab, ein internationales Ausstellungsprogramm mit 10 Lichtkunstinstallationen verschiedener Generationen von Künstler*innen beherbergen. Ebenso hier findet der Water Light Hub statt mit einer Reihe von Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen. Eine Zukunftsdenkwerkstatt in Zeiten von Klimawandel und Krisen mit der Beteiligung von internationalen Vertreter*innen aus Kunst, Design, Architektur, Industrie, Wissenschaft und Technik. (Kloster Neustift geöffnet von Montag bis Samstag von 10-17 Uhr (letzter Einlass 16:15 Uhr) Erwachsene 10 €, Kinder 4 € (in der Summercard Gold inbegriffen)

In Kooperation mit dem Museion werden in der Festung Franzensfeste Werke gezeigt, die sich auf unterschiedliche Weise mit den Themen Licht und Wasser auseinandersetzen. In der Festung werden sie in einen neuen Kontext gestellt, beziehen einzeln Stellung und erzeugen gemeinsam eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Thematik. Die Ausstellungsräume liegen direkt am Stausee, verbunden durch eine über dem Wasser schwebenden Brücke. Sie bringen die Besuchenden somit auf einer weiteren Ebene in Verbindung zum Element Wasser, das hier der Stromerzeugung dient. (Festung Franzensfeste geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr.Erwachsene 9 €, Familien 18€ (in der Summercard Gold inbegriffen)

Das Brixen Water Light Festival © und die Nachhaltigkeit

„Unser Ziel ist es durch die Kunst Besucher*innen aus Nah und Fern zu sensibilisieren. Künstlerinnen und Künstler wurden von uns genau nach den Vorgaben des Festivals ausgesucht und eingeladen. Das respektvolle Bewusstsein um die Natur und der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser stehen dabei im Mittelpunkt“, so Werner Zanotti, Gründer des Water Light Festivals, „aber auch wir machen unsere Hausaufgaben und haben das Ziel innerhalb 2024 energieneutral zu sein“. Für diese Ausgabe konnte das Festival seinen Energieverbrauch um 50% reduzieren, sodass wir abzüglich der Energieeinsparung heuer einen Nettoverbrauch von 1,5 MWh im gesamten Festivalzeitraum haben. Im Verhältnis dazu verbraucht ein Konzert im Durchschnitt 5,25 MWh pro Konzert und ein Fußballstadion 20 MWh pro Spiel. Die Verwendung von Energie aus 100% erneuerbaren Quellen dank des Lieferpartner Stadtwerken Brixen AG undAlperia für Neustift und Franzensfeste, der Einsatz von umweltfreundlichen Produkten sowie digitale Werbekampagnen sind nur einige der Kriterien, die das Brixen Water Light Festival © erfüllen muss, um wiederum die Zertifizierung als Green Event zu erlangen. Bei der Organisation des Festivals wurde ein konstruktiver Dialog mit Fachexperten und verschiedenen Institutionen aufgebaut und somit konnten viele wertvolle Ratschläge eingeholt werden. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit Eurac Research eine Nachhaltigkeits- und Wirtschaftsstudie durchgeführt und die diesjährige Ausgabe auch anhand einer Umfrage analysiert.

www.waterlight.it

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • summer1

    Naja, die Brixner Tourismusbranche wird schon keinen Wassermangel und keine hohen Strompreise haben.
    Ansonsten ist so etwas ein einziger Flopp, oder wo sind jetzt aufeinmal die Klimaretter?
    Frau Fuchs, was sagt denn das Hofgartenkomitee dazu?

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