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Die „bessere“ Umfrage


Die SVP hat eine Umfrage durchführen lassen, laut der sie nur noch bei 36,5 Prozent liegt. Warum man den eigenen Daten mehr traut als der SWZ-Umfrage.

von Matthias Kofler

Die SVP hat beim Wiener Meinungsforschungsinstitut Demox, einem Partnerunternehmen von Ex-Landessekretär Stefan Premstaller, eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Hierfür wurden Ende März 1.000 Südtiroler befragt. Laut der Sonntagsfrage liegt die SVP aktuell bei 36,5% bzw. 13 Mandaten.

Das ist deutlich weniger als die 40%, die das Apollis-Institut im Auftrag der Südtiroler Wirtschaftszeitung gemessen hat. Aus der Brennerstraße heißt es, dass die 40% „viel zu optimistisch“ seien. 36,5% seien vergleichbar mit der Ausgangslage von vor fünf Jahren.

Den eigenen Werten traut das Edelweiß auch deshalb mehr als der SWZ-Umfrage, weil der Zeitraum der Befragung kürzer war (nur eine Woche statt einen gesamten Monat) und die Südtiroler nicht nur telefonisch, sondern auch online befragt wurden. Auf diese Weise habe man die verschiedenen Zielgruppen – Bildungsstand, Alter, Land/Stadt – besser erreichen können.

Aus der SVP-Umfrage geht weiters hervor, dass das Team K mit 12,5% die zweitstärkste Partei würde.

Das ist für Paul Köllensperger und Co. zwar weniger als 2018, aber mehr als die Grünen (10,5%). Die 14%, die Apollis der Oköpartei zuweist, schätzt man in der SVP hingegen als zu hoch ein. Stärkste italienische Partei wären laut SVP-Umfrage Fratelli d’Italia mit 7,5%. Allerdings wäre eine Koalition mit der Meloni-Partei nur dann möglich, wenn man zusätzlich noch die Freiheitlichen (6,5%) oder die Lega (5,5%) mit ins Boot holte. Rechnerisch wäre auch eine Regierung von SVP, PD und Grünen bzw. Team K möglich.

Bemerkenswert ist, dass einige Daten der Umfrage bereits im Landtag zirkulierten, als die Untersuchung noch lief.

Beliebtester Politiker unter den SVP-Wählern ist LH Arno Kompatscher (95% haben eine gute Meinung). Es folgen Waltraud Deeg und Philipp Achammer (je 78%), Daniel Alfreider (74%) und (überraschend) Magdalena Amhof (73%). Arnold Schuler liegt zwar nur noch bei 70%, der befürchtete Absturz hält sich aber in Grenzen. Die beliebteste Oppositionelle bei den SVP-Wählern ist die Grüne Brigitte Foppa (59%) vor Paul Köllensperger (53%). Am unbeliebtesten ist Sven Knoll (32%).

Wichtiger als die Beliebtheitswerte sind für Politiker ihre Bekanntheitswerte unter allen Wählern. Hier erreicht Knoll mit 79% Prozent einen Top-Wert. Magdalena Amhof und Maria Hochgruber Kuenzer (je 61%) sowie Andreas Leiter Reber (52%) sind vergleichsweise nicht so bekannt.

52,5% der Südtiroler würden Kompatscher direkt zum LH wählen, je 8,5% ziehen Foppa oder Köllensperger dem SVPler vor. Bester Italiener ist Massimo Bessone, den sich 4,5% als Regierungschef wünschen.

Zwei Drittel der Befragten finden, dass Südtirol auf einem guten Weg ist. 58% sind mit der Arbeit der Landesregierung eher oder sehr zufrieden, 39% wenig bis gar nicht. Dass die Landesregierung besser abschneidet als die Partei, führt man in der SVP auf den großen Wunsch nach Veränderung zurück. In den österreichischen Bundesländern sei die Situation ähnlich.

Die Themen, die den Bürgern am meisten unter den Fingernägeln brennen, sind die steigenden Kosten, Umwelt und Arbeitsmarkt. Gesundheit, Bildung und Steuern landen auf den hinteren Plätzen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • criticus

    36,5% ? Ist für diese Streithähne eh noch viel, oder?

  • nobodyistperfect

    Glaube nur jener Statistik, die du selber gefälscht hast. Für solchen Firlefanz ist jede Menge Geld vorhanden armes Südtirol…

  • andreas

    Strategie, den SVP Wählern, welche im Zweifel sind, wird suggeriert, dass der Horror Team K und Grüne eintreten könnte und sie schon deshalb wieder SVP wählen, um solchen Unfug zu vermeiden.

  • andreas

    Von der neuen Lamdesregierung würde ich mir wünschen, dass sie sich der offensichtlich schwerwiegenden Probleme eines alexius und pincoballino annimmt.
    Die Politik soll sich auch um solche besorgniserregende Fälle kümmern, grundlos wird ihr Gejammere wohl nicht sein und eine ordentliche Sozialpolitik ist wichtig.

    • pingoballino1955

      Lieber sind wir besorgniserregende Fälle als noch mehr besorgniserregender Fall wie du es bist. Trotzdem die Einladung zum Glas CHAMAGNER steht,hahaha.Loss guat sein Andreas sunscht mochsch di nou lächerlicher wia schoun bisch!

  • tirolersepp

    Zum Höhepunkt der Angriffe kam es in der ersten Jahreshälfte 2017. Damals registrierten rumänische Behörden fast 80 Begegnungen zwischen Bär und Mensch. 2019 starben acht Personen durch einen Bärenangriff. Im März 2021 zeigte ein viel geteiltes Video, wie sich ein Braunbär einer Skipiste nähert und schließlich einem Skilehrer folgt, der jedoch auf seinen Skiern viel schneller ist als der Bär und entkommt

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