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„Optimierungsprozess startet“

Die RFI hat die ersten Arbeitsunterlagen für den Ausbau der Bahnlinie zwischen Bozen und Meran vorgelegt. Wie es jetzt weitergeht.

von Lisi Lang

Der italienische Schienennetzbetreiber RFI hat der STA-Südtiroler Transportstrukturen AG diese Woche die ersten Arbeitsunterlagen für den zweigleisigen Ausbau der Meraner Bahnlinie übermittelt. „Der Ausbau der Bahn zwischen Bozen und Meran ist essenziell, um die westliche Landeshälfte Südtirols besser per Zug anzubinden. Heute fehlt die Attraktivität der Schiene gegenüber dem Auto“, unterstreicht Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Laut Analysen im SüdtirolPlan für nachhaltige Mobilität fahren im Westen des Landes nur drei Prozent der Menschen mit dem Zug. In den anderen Landesteilen, wo die Schiene besser ausgebaut ist, seien die Zahlen bereits andere, so Alfreider. „Das wollen und müssen wir auch für das Burggrafenamt und den Vinschgau ändern“, betont der Landesrat.

Diese Zielsetzung teilen die Bürgermeister entlang der Strecke, allerdings sorgt der Ausbau der Bahnlinie auch für viele Diskussionen und Kritik. Umso gespannter hat man auf dieses Arbeitsdokument der RFI gewartet, um jetzt konkret Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge anmerken zu können. „Bereits an diesem Arbeitspapier hat man gesehen, dass gewisse Grundvorgaben, wie sie die RFI vorsieht, nicht anwendbar sind“, erklärt Hans Zelger, Bürgermeister der Gemeinde Terlan, und meint damit z.B. Abstände zum Fluss, die laut nationalem Regelwerk zwar vorgesehen sind, in Südtirol aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit aber nicht angewandt werden können. Entsprechend waren laut Zelger auch alle Anwesenden der Meinung, dass der Trassenverlauf – der sich laut diesem Dokument im Vergleich zu den letzten noch nicht wesentlich verändert hat – so nicht bleiben könne. „Momentan versuchen wir verschiedene Makropunkte einfließen zu lassen, also dass so wenig landwirtschaftlicher Grund wie möglich verbraucht wird, die Bahnhöfe bleiben, wo sie sind und der Bau von hohen Brücken vermieden wird – diese Punkte wollen wir der RFI vorlegen“, betont Zelger.

Man werde jetzt eine erste offizielle Rückmeldung des technischen Tisches mit diesen Makropunkten ausarbeiten und an die RFI weiterleiten. „Und sobald diese Punkte im Wesentlichen geklärt sind, wird man auch mit den Grundbesitzen und der Bevölkerung über Details sprechen“, kündigt Zelger an.

In den kommenden Wochen werden die Dokumente zudem von den Technikern des Landes und der STA genauer begutachtet.

Sobald diese erste Prüfung abgeschlossen ist, startet dann ein Optimierungsprozess, um die bestmögliche Variante für die neue Trasse zu finden. „Alle Anregungen werden zentral gesammelt, technisch bewertet, um sie dann gebündelt an RFI weiterzuleiten“, erklärt STA-Direktor Joachim Dejaco.

Ende April ist das nächste Arbeitstreffen des technischen Tisches geplant, dort will man dann auch – nachdem man diese ersten großen Makropunkte weitergeleitet hat – die Strecke im Detail anschauen. „Wir hätten uns gewünscht, dass einige dieser großen Punkte in diesem Dokument bereits berücksichtigt wurden“, sagt Zelger, der sich diesbezüglich aber zuversichtlich zeigt, weil der Landesrat im Rahmen des Treffens am Mittwoch zugesichert habe, dass die Eingriffe so klein wie möglich bleiben sollen. „Das Ziel ist eine effiziente Bahnlinie von Bozen nach Meran und wir sind zuversichtlich, dass wir konkrete Änderungen einfließen lassen können, um das Projekt so gut als möglich zu gestalten“, erklärt der Bürgermeister von Terlan.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • pingoballino1955

    Herr Alfreider,meint ihr nicht die Vinschger.innen endlich mal konkret zu informieren wie es 2 Jahre nach STILLSTAND um die Weiterarbeiten des KASTELBELLERTUNNELS und der Zugverbindung TÖLL MERAN steht?? Habt ihr endlich den Insolvenzchaos dieser Firma,denen ihr damals “ schlauerweise“(am billigsten ok) beide Aufträge erteilt habt,GEKLÄRT? WER ZAHLT DIE IMMENSEN MEHRKOSTEN? WER IST VERANTWORTLICH? WARUM NULL INFO VON DER S V P? Bin stinksauer und nicht nur ich! Wird euch Svp Stimmen im Vinschgau kosten und das mit RECHT.ES RE
    ICHT!!!! Nennt man so etwas TRANSPARENZ den Bürger.innen gegenüber? N E I N .S V P SCHWEIGEN UND AUSSITZEN,WIE ÜBLICH!

    • pingoballino1955

      Nochwas Herr Alfreider,bitte nicht mit Bozen Meran und Vinschgau ablenken,wäre längst schon fällig gewesen,wenn ihr euch V I E
      L F R Ü H E R mit RFI in Verbindung ersetzt hättet.Wahlzuggerlen der Svp,wie üblich,nach den Wahlen dauert es dann wieder 5 Jahre wo nichts oder wenig passiert!

  • pingoballino1955

    Gesetzt hättet,sorry.

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