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„Fördern nicht das Prekariat“

Der HGV wehrt sich gegen die Darstellung des AFI, das die saisonalen Verträge als prekäre Verträge bezeichnet hatte.

Kürzlich hat das Arbeitsförderungsinstitut AFI eine Analyse über den Arbeitsmarkt in Südtirol veröffentlicht und dabei festgestellt, dass die befristeten bzw. saisonalen Verträge wieder stark zugenommen haben.

Zurückzuführen sei das auf die saisonalen Arbeitsverträge im Gastgewerbe.

Das AFI hat diese Entwicklung als „Jobwunder des Prekariats“ bezeichnet.

Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) weist diese Interpretation zurück, weil die saisonalen Verträge im Gastgewerbe in der Frühjahrs-/Sommersaison in Südtirol für acht bis zu zehn Monate, hingegen in den Betrieben mit den klassischen Doppelsaisonen vier und vier Monate abgeschlossen werden und somit nicht als prekäre Verträge bzw. unstabile Verträge eingestuft werden können. Zudem steht jedem saisonalen Mitarbeiter das Vorrangrecht für die Wiedereinstellung in der darauffolgenden Saison zu. Außerdem gibt es in Südtirol, im Gegensatz zum restlichen Staatsgebiet, einen achtprozentigen Zuschlag für Saisonangestellte im Gastgewerbe.

Schließlich verweist der HGV auf den ergänzenden Gesundheitsfonds mySanitour+, in welchem derzeit rund 40.000 Beschäftigte eingeschrieben sind, rund 70 Prozent davon sind Saisonbeschäftigte. Über diesen Gesundheitsfonds werden den Beschäftigten zahlreiche Ausgaben im Bereich Gesundheit und Soziales rückvergütet. „Aus diesen Gründen ist es nicht angebracht, die saisonalen Verträge pauschal als prekäre Verträge abzustempeln und das Gastgewerbe pauschal als Förderer des Prekariats zu brandmarken“, unterstreicht HGV-Präsident Manfred Pinzger.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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