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„Mut zum Dienen“

Bischof Muser würdigt den verstorbenen Papst Benedikt XVI und erinnert an die persönlichen Begegnungen mit dem Südtirol-Freund Joseph Ratzinger.

Bischof Muser: „Für Papst Benedikt XVI. war die Begegnung zwischen den Kulturen die Berufung unseres Landes“

Papst Benedikt XVI. kannte Südtirol sehr gut.

Seit 1967 besuchte er immer wieder unser Land; als Kardinal verbrachte er zehn Urlaube in Brixen, das elfte Mal kam er im Jahr 2008 als Papst.

„Bei diesem Besuch erinnerte uns Papst Benedikt daran, welches unsere Berufung ist: die Begegnung zwischen Sprachen und Kulturen“, würdigt Bischof Ivo Muser Papst Benedikt. „Sie leben jetzt – wie wir hoffen und glauben – auf der anderen Seite des Lebens. Ich rufe Ihnen ein tiefempfundenes Vergelt´s Gott nach“, richtet Muser direkte Worte an den am Samstag Verstorbenen.

Um 12 Uhr werden in den Domen von Bozen und Brixen die großen Glocken geläutet. 

„Demut, der Mut zum Dienen“: das ist für Bischof Ivo Muser der Schlüssel zur Persönlichkeit von Joseph Ratzinger, zu seinem Denken, zu seiner Theologie, zu seinem Amtsverständnis, zur Art und Weise, wie er Papst war. „Nicht zuletzt ist auch sein freiwilliger und bewusster Rücktritt vom Petrusamt Ausdruck dieses Mutes zum Dienen“, sagt Bischof Muser. 

Für den Bischof steht fest: „Joseph Ratzinger/Papst Benedikt ist ein Kirchenlehrer unserer Zeit und weit über unsere Zeit hinaus! Sein Tod wird seine Theologie und seinen Dienst für die Kirche noch leuchtender machen.“

Joseph Ratzinger kannte Südtirol sehr gut und er pflegte die Beziehung zu ganz konkreten Menschen in unserem Land. Seit 1967 kam er immer wieder nach Brixen und von hier aus besuchte er zahlreiche Orte. Als Kardinal verbrachte er zehn Urlaube als Gast des Brixner Priesterseminars, das elfte Mal kam er im Jahr 2008 als Papst.

Als Bischof der Diözese Bozen-Brixen erinnert sich Bischof Muser mit großer Wertschätzung und Dankbarkeit an den Teil seiner Biographie und seines Pontifikates, der ihn mit unserem Land verbindet. „Bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Brixen am 9. August wollte er die Stadt Brixen und unser Land daran erinnern, welches unsere Berufung ist: die Begegnung zwischen Sprachen und Kulturen: ‚Wir wissen‘, sagte Papst Benedikt, ‚dass sie nicht immer leicht ist, aber dass sie immer fruchtbar und beschenkend ist. Dass sie allen hilft und uns reicher, offener und menschlicher werden lässt‘.“, erinnert Bischof Muser.

„Weil ich glaube“, sagt Bischof Muser weiter, „dass unsere Verstorbenen bei Gott leben, richte ich mich direkt an ihn: Verehrter, emeritierter Papst Benedikt, Ihr langes, irdisches Leben ist zu Ende. Sie leben jetzt – wie wir hoffen und glauben – auf der anderen Seite des Lebens. Ich rufe Ihnen ein tiefempfundenes Vergelt´s Gott nach – ganz persönlich und im Namen unserer Diözese. Die Begegnungen, die ich auch noch in den Jahren nach Ihrem Rücktritt mit Ihnen hatte, gehören jetzt für mich zu einem besonderen und kostbaren ‚Schatz der Erinnerungen‘“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • gerhard

    Ich persönlich glaube nicht an Gott.
    Sollte es aber einen Gott geben, und sollte, darüber hinaus, dieser Gott zudem ehrlich und gerecht sein, dann wir dieser Papst nicht an seiner Seite sein.
    Er hat, um das Ansehen der Kirche zu schützen, ganz aktiv verhindert, dass Pfarrer und Ordensmitglieder für ihr widerwärtiges Verhalten zur Verantwortung gezogen wurden. Dies war ihm wichtiger als Gerechtigkeit für geknechtete, bestialisch geschlagene und mißbrauchte unschuldige Kinder.
    Er wird daher als Papst der Schande in die Analen eingehen.
    Diese Erinnerungen an Ihn sind kein Schatz, wahrlich nicht.
    Peinliches und abstoßendes Unrecht schon eher.
    Und wenn dieser Bischof in diesem Papst ein Vorbild sieht, sei auch der Grund gesucht, warum Muser mit aller Gewalt verhindert, das neutrale, weltliche Sachverständige die Vorgänge in seiner Diözese untersuchen.
    Eine weitere Schande.

    • leser

      Gerhard
      Man hat das in den letzten Tagen schon abgewiesen und man hat ihn bereits als Papst der Konversation und des Gesprächs definiert
      Obwohl er vorsätzlich jegliche art von Aufklärung schon im Keim abgewürgt hat

  • exodus

    @gerhard Bin ganz Ihrer Meinung, eine Schande dieser egoistische Expapst….Seine Mission war alles zu vertuschen, und ein angenehmes Leben zu führen, bestimmt nich christlich, unverzeihlich……..

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