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Die Bankomat-Polemik

„Kein Bankomat unter 60 Euro“: Warum ein Zettel, ausgehängt an der Glastür der Konditorei „Am Gries“ in Brixen, für eine nationale Polemik sorgt.

von Erna Egger

Walter Wolfsgruber nimmt es mit Humor: „Auch negative Werbung ist Werbung“, sagt der Inhaber der Konditorei „Am Gries“ in Brixen.

In den letzten Tagen war er mit seinem Café in vielzähligen nationalen Medien präsent.

Wie ist zu dieser, in diesem Fall ungewollten Aufmerksamkeit gekommen?

Eines vorweg: Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass im italienischen Haushaltsentwurf für 2023, der eine generelle Anhebung der Bargeld-Obergrenze beinhaltet, auch ein Passus enthalten ist, laut diesem Selbstständige erst ab Beträgen von mehr als 60 Euro verpflichtet sein sollen, Bankomatzahlungen zu akzeptieren.

Vergangene Woche war dann ein Zettel am Eingang der Konditorei ausgehängt: „Fino a 60 euro non prendiamo bancomat“, so die Aufschrift.

Das Plakat an der Glastür der Konditorei erregte die Aufmerksamkeit der Bloggerin Selvaggia Lucarelli, die auf Instagram über 1,2 Millionen Follower hat: Sie machte ein Foto und publizierte es am Freitag, gegen 11.00 Uhr, auf Instagram. Ihr ironischer Kommentar dazu: „Pasticceria a Bressanone. Con Giorgia Meloni sempre più verso il futuro. E oltre!“

Dieser Post ging viral – und trat eine nationale Polemik los. Es entfachte eine heftige Debatte im Internet. In den unmittelbar folgenden Kommentaren äußersten sich sowohl Befürworter als auch Kritiker.

Diese Kontrverse wurde von vielen nationalen Medien aufgegriffen.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • hallihallo

    der gesetzesgeber müßte nicht nur die kartenpflicht einführen, sondern auch die obergrenze der kommissionen.
    also kartenpflicht nur für kartenbetreiber bis 0,3%.
    schließlich wollen alle mit kreditkarte bezahlen, weil ihnen dann die ausgaben erst in einem oder zwei monaten vom konto abgezogen werden. deshalb verlangt er dann von den betrieben 0,9% bis 3 % bei den businesskarten. und immer mehr schlaue fragen , ob man die american express akzeptiert mit kommissionen von 6% bis 8 % und geldrückzahlung an den kunden.
    aber wenn alle auf die kartenzahlungen im ausland hinweisen, dann müssen die cafebetreiber halt den espresso auf 2,40 und den capuccino auf euro 3,50 anheben , wie im ausland.

    • devils_son

      nein, ich habe den besseren Vorschlag: wer auf seinen Komfort bestehen will, soll die Kosten dafür tragen!
      basta, so einfach wäre es, warum muss ich zahlen, weil du keinen Euro in der Tasche hast?
      einfach die Gebühren dem Karteninhaber anlasten, und alles ist super!
      (es ist ein nicht zu unterschätzender Betrag, den der Geschäftsbetreiber so im Laufe des Jahres abdrücken muss)

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    ist doch ganz einfach, demnächst soll es wohl eine Bagatellgrenze von 60 Euro geben und bis zu dieser darf der Unternehmer entscheiden ob er den Gebührenzahleresel für die Kartenunternehmen machen will oder nicht.
    Dieser Unternehmer will nicht und muss dann eben damit leben das die Bargeldlosen ohne seine Produkte leben.

    Die 60 Euro finde ich arg unangemessen hoch als Grenze, Bagatellbeträge sind 5 oder meinetwegen auch 10 Euro, 60 Euro per Karte abzulehnen empfinde ich als hochnäsig.

    Persönlich bin ich ein „solo contanto“-Fan wie man südlich Saturn sagt und in den Bergregionen sollte eine gut gefüllte Geldbörse aus Höflichkeit immer dabei sein wenn die Telematik dort oben wieder versagt.

    Ist fast eine Unsitte es sich auf den hintersten Almen Wohlsein zu lassen und dann mit „hab leider nur Karte“ den Wirt zu prellen der auf Scherereien verzichten mag und den Kostgänger ziehen lässt.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

    • hallihallo

      ja ein kommentar aus deutschland fehlt noch.
      auf dem oktoberfest kannst du nicht mal 200,00 euro mit der karte zahlen.
      was redest du hier von 10,00 euro.

      • hallihallo

        außerdem kannst du in deutschland ( und ich glaube in europa nur in deutschland ) auch ein auto für 100.000,00 euro in bar bezahlen.
        deutschland ist das erste land , daß sich in europa gegen eine bargeldobergrenze währt.

        • hallihallo

          aber ja, verständlich. schließlich ist ja der chef vom kartenbetreiber wirecard mit 3 milliarden euro durchgebrannt. d r e i m i l l i a r de n.
          und hier soll der wirt dieses gauner unterstützen.

          • hallihallo

            iceman, genau wie auf dem oktoberfest. aber auf der alm kannst zu immer noch nach dem kassazettel fragen.
            wie wir gesehen haben, ist das törggeln inzwischen aber auch so teuer wie das restaurant.

  • paul1

    @ gau, welches Schwarzgeld?? die geplante Obergrenze von 60 euro, ausserdem muss für diesen Betrag immer noch ein Kassa Bon ausgestellt werden. Würde mir wünschen, dass die Spesen für POS Zahlungen auch zur Hälfte dem Konsumenten angelastet werden, dann würde sich jeder überlegen, ob er ein Caffe mit 1,50 mit Bankomat bezahlt.

  • andreas

    Das ist der Typ der meinte, wer nicht 10 Euro in der Tasche hat, braucht bei ihm nicht reingehen.
    Hab ich zwar, reingehen werde ich aber gewiss nicht.

  • brutus

    …ich habe nicht immer 60 € in der Tasche!
    Und ihr???

  • paul1

    @ brutus, auch ich habe nicht immer 60 euro in der Tasche, aber wenn ich eine Kleinigkeit einkaufen muss oder in ein Gasthaus gehe, sorge ich vorher, dass ich mindestens 60 euro in der Tasche habe, und nicht den Caffe mit Kreditkarte zahlen muss!!

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