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„Wo der Schuh drückt“

Das Team K kritisiert, dass trotz eines Rekordhaushaltes wenig Geld für Menschen mit Behinderung bereitgestellt werde.

Menschen mit bestimmten Gehbehinderungen sind auf orthopädisches Schuhwerk angewiesen.

Diese Schuhe kosten oft 1000 Euro und mehr. Momentan wird Betroffenen ein Schuhpaar jährlich öffentlich gefördert und finanziert.

Ein Reservepaar ist nicht vorgesehen und muss aus eigener Tasche bezahlt werden.

Alex Ploner vom Team K machte sich im Landtag bei der Haushaltsdebatte dafür stark, diesen Menschen ein zweites Paar jährlich zu finanzieren.

Die Landesregierung wurde schlussendlich verpflichtet zu prüfen, ob diese Finanzierung möglich sei.

Jetzt kam das Ergebnis dieser Prüfung mit einer ernüchternden Antwort für alle Betroffenen, so Ploner

„Nachdem der Landtag die Landesregierung zwar verpflichtet hat, die rechtliche Möglichkeit einer Unterstützung für die Anschaffung eines Zweitpaars orthopädischer Schuhe auszuloten, ist wenig passiert“, kritisiert der Team-K-Mann.

Darum habe er kürzlich über eine Anfrage den Stand der Dinge in Erfahrung bringen wollen.

„Landeshauptmann Kompatscher hat mich darin informiert, dass aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht keine Reduzierung der Mindesterneuerungsfristen angestrebt wird“, so Ploner weiter , „dabei hatte ich niemals vorgeschlagen, die Mindesterneuerungszeiten zu reduzieren.“

Es sollte einfach möglich gemacht werden, diesen Menschen ein zweites Paar orthopädische Schuhe im Jahr zu finanzieren, so Ploner. Er finde es beschämend, fast 2,5 Millionen Euro für Veranstaltungen wie das Nachhaltigkeitsfestival aus dem Fenster zu werfen und gleichzeitig bei so kleinen sozialen Maßnahmen für Menschen mit Behinderung händeringend nach Gründen zu suchen, die Maßnahmen und Finanzierungen abzulehnen, die eine große Erleichterung darstellen würden.

„Im Jahr werden um die 260.000 Euro für orthopädische Schuhe zur Verfügung gestellt.”, ärgert sich Alex Ploner.

In der Antwort des Landeshauptmanns wurde nicht auf die Anfrage von Alex Ploner auf die geprüften Regelungen eingegangen oder eine Lösung präsentiert. Es wurde lediglich auf eine “medizinisch-wissenschaftliche Sicht” verwiesen, was auch immer dies bedeuten soll, wonach die Finanzierung eines Zweitpaares nicht möglich sei, so Ploner.

„Es ist enttäuschend für mich, dass im reichen Land Südtirol offensichtlich kein Geld da ist, um hier diesen Menschen das Leben zu erleichtern und sie finanziell zu entlasten“, so der Team-K-Abgeordnete.

Menschen mit schwerer Gehbehinderung müsstn also weiterhin aus Kostengründen auch ihre nassen stinkenden Schuhe im Zweifel verwenden, sollten sie sich kein Zweitpaar selbst leisten können.

„Ich kenne sogar einen Fall, wo der Betroffene einen Bankkredit aufnehmen musste, um sich ein solches Paar zu finanzieren. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wo die Prioritäten dieser Landesregierung liegen. Aber mit olympischen Bauten kann man sich halt besser präsentieren, als mit orthopädischen Schuhen”, so Alex Ploner abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • exodus

    IM REICHEN LAND SÜDTIROL, wie Alex Ploner sagt, aber anscheinend nicht gleichmäßig aufgeteilt, denn wie die momentane Finanzlage zeigt, gibt es genug Menschen die an der Armutsgrenze leben………

  • dn

    Diesen bescheuerten Sager vom reichen Land Südtirol. Wenn ich eine Hand ins Eiswasser halte und die andere in siedendes Wasser hab ich eine mittlere Temperatur von 50 Grad Celsius. Meine Brieftasche, und die vieler Südtiroler, liegt eher im Eiswasser. Da nützt’s uns wenig, wenn ein paar ordentlich abschöpfen.

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