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SVP-Bauern gegen Schuler

Die SVP-Bauernvertreter Franz Locher, Sepp Noggler und Manfred Vallazza kritisieren das Wolfsmanagement von LR Arnold Schuler offen in einer Aussendung. Dieser reagiert gelassen.

von Markus Rufin

Es ist eine stressige Woche für Arnold Schuler. Der Landesrat für Bevölkerungsschutz, Tourismus und Land- und Forstwirtschaft, musste mehrere brandaktuelle Themen kommentieren. Weil die Aufspaltung der IDM politisch und wohl auch inhaltlich folgenreicher ist, hat er für das andere nur ein müdes Lächeln übrig.

Es geht dabei um die Wolfsproblematik, die in dieser Woche ohnehin stark thematisiert wurde. Unter anderem verbreitete das Tagblatt der Südtiroler in einem Artikel am Mittwoch die Nachricht, dass zwei Frauen im Ultental von Wölfen umzingelt wurden und deshalb vom Rettungshubschrauber gerettet werden mussten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass diese Version so nicht stimmte, woraufhin das Tagblatt, zurückrudern musste.

Doch damit nicht genug. Die SVP-Bauernvertreter Sepp Noggler, Manfred Vallazza und Franz Locher springen auf den Zug drauf, fordern Maßnahmen gegen den Wolf und kritisieren in einer Aussendung offen Landesrat Schuler für sein Wolfsmanagement. Wortwörtlich ist dort zu lesen:

 

„So kann es nicht mehr weitergehen“, beklagen die drei bäuerlichen Landtagsabgeordneten Sepp Noggler, Manfred Vallazza und Franz Locher das bisher unzureichende Wolfsmanagement von Landesrat Arnold Schuler in Südtirol.

 

Es sei „wenig bis gar nichts“ unternommen worden, um die Problematik einer „einigermaßen zufriedenstellenden Lösung zuzuführen“, so die drei Abgeordneten in der Aussendung. Dazu beigetragen hätte „die erfolglose und zudem meist unkoordinierte Vorgehensweise der Südtiroler Landesregierung bei diesem heiklen Thema“.

Harte Worte, die man normalerweise nur von der Opposition hört. Die Aussendung stellt schon fast einen Affront dar, der zeigt, dass die Landtagsfraktion der SVP tief gespalten ist: Zum einen die konservative Bauernfraktion und zum anderen die Kompatscher-Fraktion.

Belegt wird das durch eine weitere Äußerung von Noggler, Vallazza und Locher an einer späteren Stelle, in der unter anderem SVP-Senatorin Julia Unterberger kritisiert wird: „Obwohl in der gleichen Senats-Autonomiegruppe sitzend, bereiten derzeit immer laut Medienberichten Senatorin Julia Unterberger und Senator Luigi Spagnolli eigene Abänderungsanträge zum geltenden Staatsgesetz vor. Bekannterweise verderben jedoch viele Köche den Brei.“

Lob gibt es hingegen für einen anderen SVPler aus der konservativen Fraktion: „Der unter Federführung von Senator und Rechtsanwalt Meinhard Durnwalder bestens vorbereitete und vom Südtiroler Landtag im Jahr 2018 verabschiedete eigene Gesetzentwurf gibt uns das Heft des Handelns in die Hand.“

Noggler, Vallazza und Locher fordern deshalb, dass es künftig nur mehr eine Koordinierungsstelle für das Wolfsmanagement in Südtirol gibt, die dann von Schuler geführt werden soll.

Es ist offensichtlich, dass sich die drei Bauernvertreter, die allesamt bei den Bauernbundvorwahlen antreten werden, für die Landtagswahlen in Stellung bringen wollen und dabei auch auf das Amt des Landwirtschafts-Landesrates schielen.

Schuler selbst nimmt die Mitteilung gelassen hin: „Mich wundert im politischen Leben nichts mehr. Kritik zu üben, ist im Leben das einfachste, was man tun kann. Ich sage nicht das, was die Leute gerne hören, sondern stelle die Sachen so da, wie sie sind.“

Doch wie geht Schuler rein inhaltlich mit der Kritik um? Der Landesrat zeigt sich überzeugt davon, dass es Lösungen braucht, die Einzelentnahme sei allerdings nur ein Schritt. Es brauche viel mehr dazu. Die geforderte Koordinierungsstelle gebe es bereits seit langem. Er lasse es aber gerne den Kollegen über, sich zum Thema zu äußern.

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