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Kein Beifall

Warum die SVP-Abgeordneten dem neuen Kammerpräsidenten Lorenzo Fontana den Applaus verweigert haben.

Die Abgeordnetenkammer hat im vierten Wahlgang Lorenzo Fontana zum neuen Präsidenten gewählt. Auf den Lega-Politiker entfielen 222 Stimmen – 13 weniger, als Mitte-Rechts an Stimmen verfügt.

Als das Ergebnis bekanntgegeben wurde, applaudierten nur die Rechten – die Vertreter der Opposition blieben stumm auf ihren Plätzen sitzen. „Fontana gilt als ultrakonservativ, für ihn gibt es nur die traditionelle Familie und er betrachtet die Gendertheorie als Bedrohung“, erklärt die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard. Ein solcher Kandidat sei für sie „nicht wählbar“ gewesen. Der Ex-Minister habe in der Vergangenheit immer wieder provoziert und polemisiert. Es bleibe zu schauen, ob er seiner institutionellen Rolle gerecht werden wird. Die drei SVP-Abgeordneten gaben einen weißen Stimmzettel ab.

Der FdI-Kammerabgeordnete Alessandro Urzì wirft der Links-Opposition „fehlenden Respekt vor den Institutionen“ vor. Für all jene, die nicht zu ihnen gehörten, hätten sie nichts als Verachtung übrig. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • artimar

    Die Abgrenzung der offenen Gesellschaft von ihren Feinden klappte nicht mal im Landtag mit Urzii.
    Nach 24 Jahren Poltern, Hetzen … wurde er gar belohnt. Nicht ohne Genugtuung über seinen Erfolg hat er das Land hochgelobt. Der Südtiroler Landtag hat eigens für ihn, die Regelung der Pflicht zur Mehrsprachigkeit aufgehoben, die gewährleistet, dass alle Mitglieder des Landtags sprachlich verstehen, worüber sie überhaupt abstimmen. Ein Verhalten mit fataler Signalwirkung. Es gilt sich jedenfalls nicht darüber zu täuschen.
    Auch in der strategischen Kommunikation, bei Maskeraden der Höflichkeit gilt es zu analysieren und diese zu durchschauen.
    So auch seine Aussage, Südtirol sei „Zeuge“, nicht etwa Teil der Zivilisation. Wie viel Verachtung steckt im Kern einer solchen Aussage “L’Alto Adige è una terra che ha dimostrato di essere testimone di civiltà” unter den aggressiven Vorzeichen einer national-faschistischen Überhöhung “ceteros excoluimus lingua legibus artibus” (frei übersetzt: Hier haben wir denen da (den Barbaren) Sprache, Gesetz, Künste (Zivilisation) beigebracht!)?

  • andreas

    Urzì sollte zwischen Person und Institution unterscheiden.

    Wenn eine verachtenswerte Person einer Institution vorsteht, sind es nicht die, welche dieser Person nicht zustimmen, denen der Respekt fehlt, sondern die, welche diese Person an die Spitze gewählt haben.

    Cavaliere Berlusconi scheint im Alter doch noch einsichtig zu werden, dies hatte er über die Giorgia auf ein Blatt geschrieben. 🙂

    Berlusconi, che in mattinata ha incontrato Giorgia Meloni, appunta la sua rabbia su un foglietto. Scrive: „Giorgia Meloni, un comportamento supponente, prepotente, arrogante, offensivo, ridicolo. Nessuna disponibilità ai cambiamenti, è una con cui non si può andare d’accordo“.
    https://www.repubblica.it/politica/2022/10/14/news/berlusconi_appunti_meloni_senato-369979897/

  • ostern

    Frau Gebhard, Sie sind nach Rom von den Südtirolern gewählt worden, um für uns zu arbeiten und bestmöglichst zu vertreten. Ihre privaten Einstellungen und Kommentare interessieren mich nicht. Mit Kritik eine Legislaturperiode zu beginnen brlngt dem Land Südtirol nichts Gutes.Sie haben niemals von Diplomatie gehört, welcher ein Politiker haben sollte? Gehen sie zurück in die Schulbank und lernen etwas!!!

    • andreas

      Woher kommt eigentlich dieses aktuelle Harmoniebedürfnis der Rechten?
      Irgendwie möchtet ihr anscheinend, dass alle euch respektiern und liebhaben, auch wenn ihr immer noch dieselben rechten Fehlgeleiteten wie vor der Wahl seit.
      Kauft euch einen Hund, wenn ihr keinen Widersprch duldet und ein Harmoniebedürfnis habt.

      • gorgo

        Dieses Harmoniebedürfnis, dieser Drang nach homogener Einigkeit ist unterschwellig bei den Rechten immer da. Vielleicht ging bei ihnen als Kleinkind bindungsmässig was schief. Oder zu heiß gefönt. Keine Ahnung.
        Um diese Harmonie-Illusion der Familie, des Volkes, der Nation aufrechtzuerhalten, müssen sie ihre Aggressionen ständig auf andere Gruppen abschieben. Ausländer, Frauen usw. Das macht sie ja seit jeher so nervig.
        Hunde sind keine gute Lösung. Die hetzen sie dann womöglich auf dich.

  • robby

    Die süße Renate betont ja selbst dass dieser Genderwahn eine „Theorie“ ist und nicht mehr. Eine ziemlich wirre würde ich noch sagen.

  • vinschgermarille

    Wenn Fontana kein Freund des Genderns ist ,ist das wohl das geringste Problem das dieser Herr verursacht.
    Und zu Urzì und Konsorten erübrigt sich ohnehin jeder Kommentar.
    Männer zahlen Unterhalt ,weil die Kinder meist großteils bei den Frauen aufwachsen.Und ich bin mir ziemlich sicher ,daß im umgekehrten Fall die Frau ,falls sie mehr verdient ,genauso zahlen muß.

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