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„Situation ist ruhig“

Archivbild: Ex-Alimarket

In den elf CAS-Einrichtungen in Südtirol sind derzeit rund 460 Personen untergebracht. Im Mai soll die Unterkunft im Ex-Alimarket zum CAS umfunktioniert werden. 

von Lisi Lang

„Die Welt ist auch im Jahr 2024 zu keinem friedlicheren Ort geworden. Neben dem Krieg in der Ukraine und jenem in Gaza kommt auch Syrien nicht zur Ruhe. All dies führt dazu, dass Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen. Viele von ihnen gelangen nach Südtirol, vorübergehend oder über einen längeren Zeitraum“, schreibt Brigitte Foppa, Landtagsabgeordnete der Grünen in einer Anfrage. Ihr war es deswegen wichtig, einen Überblick über die aktuelle Flüchtlingssituation in Südtirol zu bekommen. „Wenn Notstand herrscht, weiß man immer, was los ist, aber wenn es ruhiger ist, hört man nicht viel“, sagt Foppa.

Die genaue Anzahl von geflüchteten Personen, welche sich zurzeit in Südtirol aufhalten, ist laut Landesrätin Rosmarie Pamer nur abschätzbar. Offizielle Zahlen hat das Land nur zu jenen Flüchtlingen, die in den CAS-Einrichtungen untergebracht sind. Und wie aus der Antwort von der zuständigen Landesrätin hervorgeht, sind aktuell acht Aufnahmezentren für Flüchtlinge aktiv. Dort sind insgesamt 354 Personen – hauptsächlich aus Pakistan, Nigeria und Bangladesch – untergebracht. Gut 70 Prozent der Bewohner sind Männer, auch sind 72 begleitete Minderjährige in den CAS-Strukturen untergebracht.

Drei weitere CAS-Strukturen sind nach wie vor für die Geflüchteten aus der Ukraine geöffnet, dort werden insgesamt 107 Personen betreut. Anders als in den „normalen“ CAS-Einrichtungen findet man hier mehr Frauen und insgesamt 30 Kinder. Weitere 75 ukrainische Personen befinden sich in privaten, dem Land gemeldeten Unterkünften. „Laut verfügbaren Informationen wurde im Zeitraum 29.04.2022 bis 31.12.2023 in Südtirol an 1.855 Personen eine Aufenthaltsgenehmigung aus vorübergehendem Schutz ausgestellt“, ergänzt Pamer.

Unbegleitete ausländischen Minderjährige sind in den CAS-Strukturen keine untergebracht. „Gemäß den uns vorliegenden Daten zum 29.02.2024 sind in Südtirol 44 unbegleitete ausländische Minderjährige in den Erstaufnahmezentren und 38 unbegleitete ausländische Minderjährige in den Zweitaufnahmeeinrichtungen untergebracht“, so Pamer.

Die Situation sei derzeit insgesamt unter Kontrolle, erklärt die Landesrätin auf Nachfrage. „Die Zahlen sind stabil, es gibt zwar immer wieder neue Zuweisungen, aber insgesamt ist die Situation recht ruhig“, sagt Rosmarie Pamer. Auch vom Regierungskommissariat gäbe es keine Meldungen, dass man sich auf eine größere Anzahl an Neuankünften vorbereiten müsse.

Dennoch muss das Land genügend Plätze zur Verfügung stellen können, sollten diese benötigt werden, weshalb laut Pamer im Mai das Ex-Alimarket in Bozen, welches im Winter als Kältezentrum genutzt wurde, adaptiert werden soll, damit es dann als CAS-Struktur zur Verfügung steht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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