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„Waldbesitzer sind am Limit“

Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer schlägt Alarm: In Südtirol könnten bereits 6.000 bis 7.000 Hektar Wald vom Borkenkäfer befallen sein.

Borkenkäferbefall – wieder nur leere Versprechungen?

Seit einigen Monaten werden Südtirols Wälder vom Borkenkäfer, der sich massiv vermehrt hat, stark befallen.

Das bedeutet Verluste für die Waldwirtschaft und steigende Gefahren durch fehlenden Schutzwald.

Der Abgeordnete der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol Peter Faistnauer hat diesbezüglich bei Landesrat Arnold Schuler nachgefragt. „Denn Waldbesitzer sind teilweise am Limit, auf versprochene Schneedruck Beiträge warten sie bereits seit über 2 Jahren“, so Faistnauer in einer Aussendung.

Mehrere belastende Ereignisse nacheinander wie Sturmtief Vaia, schwerer Schneedruck und aktuell schwierige, trocken-warme Witterungsverhältnisse hätten den Südtiroler Wäldern zugesetzt – genauso den Waldbesitzern.

„Einige von ihnen warten noch immer auf den versprochenen Beitrag für die Holzbringung betreffend den schweren Schneedruck 2019-2020. Sie haben ihre Arbeit getan und eine äußerst wichtige Leistung umgehend erbracht, doch die Auszahlungen dafür sind bisher ausgeblieben. Jetzt droht der Borkenkäfer. Die Waldbesitzer schlagen Alarm: Sie können sich das nicht mehr leisten“, berichtet der Landtagsabgeordnete Faistnauer.

Die trotz gewissenhafter Aufräumarbeiten vom Borkenkäfer heimgesuchten Flächen seien enorm.

Das diesbezügliche Monitoring obliegt der Abteilung Forstwirtschaft.

Der Abgeordnete Peter Faistnauer wollte in seiner Anfrage an Landesrat Arnold Schuler wissen, wie viele Hektar Waldfläche zum 1. Juli 2022 in Südtirol genau betroffen waren.

„Der Landesrat konnte aber nur Daten vom Frühjahr liefern, da waren es ca. 1.000 ha“, so Faistnauer. Die genaue Abgrenzung der Schadflächen werde erst nach Abschluss der zweiten Generation Borkenkäfer Ende September/Oktober erfolgen. Experten gingen hingegen von 6.000 bis 7.000 ha betroffenem Wald aus und warnten vor einem massiven Problem und Waldsterben.

Peter Faistnauer hat daher bezüglich Unterstützung der Waldeigentümer bei der Borkenkäferbekämpfung nachgefragt.

Laut Landesrat Arnold Schuler sind neben ständiger Beratung seitens des Forstpersonals Förderungen für Schadholzbringung, Fangbäume, Ablängen, Entrinden, Schutzwaldsanierung sowie Planung der Waldbewirtschaftung verfügbar.

„Angesichts der verschärften Situation sind massive Förderungen für Waldbesitzer notwendig. Auch Sensibilisierungsmaßnahmen braucht es, um alle Waldbesitzer zu erreichen, insbesondere jene, die sich bislang weniger um ihren Waldbesitz gekümmert haben. “, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • logo

    Die „armen“ Waldbesitzer haben wenigstens noch einen Wald,
    für den sie abkassieren können.
    Ich habe außer meinem bescheidenen Einkommen nichts mehr.

  • ostern

    Man wusste von Anfang dass das Problem Borkenkäfer kommen könnte.
    Warum haben die Waldbesitzer nichts unternommen? Oder, hofften sie
    schon damals dass durch das nichts tun , die Politik SVP ihnen unter die Arme
    greifen würde? Hr. Faistnauer, warum haben nicht Sie damals Ihren „Allerwertesten“ erhoben und etwas unternommen, oder sind auch Sie nur ein Sesselkleber und Abkassierer im Landtag? Zahlen sollte so und anders nur
    der fleissige südtiroler Steuerzahler und nicht die Bauern(vielfach Besitzer der Wäder).

  • robby

    Wieso arme Waldbesitzer? Wohl eher arme Bäume.

  • morgenstern

    Tolles Geschäftsmodell, Gewinne privatisieren und Verluste vergemeinschaften.
    Wer seinen Wald nicht auf Vordermann bringt und zwar auf seine Kosten, der sollte von Landesinteresse enteignet werden.

  • dn

    Die Rodungskosten übersteigen den Verkaufswert des Schadholzes, deswegen wird nicht gerodet. Außerdem gibt es noch reichlich gesunden Wald. Bei Bannwald oder bei Quellfassungen müssen eben die Gemeinden dafür sorgen, dass der Wald seine Funktion aufrecht erhält.

  • zeit

    Ja peterle muss alles tun um seinen scandal zu beseitigen

  • stanislaus

    Komisch dass die Südtiroler bzw. Gesamttiroler Holzpellets dann z.Z. rund 700Euro/Tonne kosten, wenn soviel Schadholz verarbeitet werden könnte. Also irgendetwas stimmt da nicht. Letztes Jahr kostete die Tonne rund 220Euro

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