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„Ein wenig Sorgen“

Foto: Sabes

Vor Kurzem hat die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Thema Affenpocken den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. In Südtirol sind nach einem bestätigten Fall keine weiteren Infektionen mehr bekannt.

„Grundsätzlich verläuft eine Infektion mit Affenpocken nicht tödlich, das heißt aber nicht, dass wir die Risiken auf die leichte Schulter nehmen sollten“, so Elke Maria Erne, Primarin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen. Vorsicht ist also angebracht, Alarmismus jedoch übertrieben – so die Quintessenz des nachfolgenden Interviews mit der Primarin.

Dr.in Erne, nun müssen sich die Gesundheitsbehörden nach Corona mit den Affenpocken befassen, welche alles in allem nicht eine tödliche Gefahr bergen. Müssen wir uns trotzdem Sorgen machen?
Ein wenig schon, weil die WHO die Bekämpfung dieses Virus am 23. Juli zu einem moderaten gesundheitlichen Notstand erklärt hat. Auch wenn die Krankheit nicht schwer verläuft, so breitet sie sich doch aus und wir wissen noch nicht, wie sich das Ganze entwickelt. Es ist das erste Mal, dass eine nicht endemische Infektion Herde in vielen Ländern aufweist. Deshalb könnte auch eine Pandemie entstehen, mit allen daraus resultierenden Problemen. Auch wenn man erwähnen muss, dass diese weniger schwerwiegend verlaufen würde als Corona.

Wie wird die Infektion übertragen und welchen Verlauf hat die Erkrankung?
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Nähe, durch den Kontakt über die Schleimhäute und die Haut, wenn diese Geschwüre, Blasen oder Pusteln aufweist, die das Virus enthalten. Auch Sexualkontakte sind mögliche Übertragungswege, wie auch sog. Droplets (Atemtröpfchen), aber bei Letzterem braucht es dafür eine sehr viel geringere Distanz als bei Corona. Außerdem kann eine Übertragung durch einen Kontakt mit Gegenständen aus dem Besitz der infizierten Person stattfinden, z.B. mit deren Leintüchern oder Kleidung. Was den Verlauf anbelangt, so zeigen sich in den allermeisten Fällen nur leichte Symptome wie Fieber, starke Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautveränderungen, vor allem im Genital- und perianalen Bereich. Das heißt, wir haben es mit einer sehr begrenzten Ausbreitung zu tun. Natürlich erhöht sich das Risiko, falls mehrere Sexualpartner in Frage kommen, unabhängig ob Mann oder Frau.

In Italien verzeichnet man bis jetzt über 400 Fälle, hauptsächlich in der Lombardei. Wie schätzen Sie die Situation in Südtirol ein?
Bei uns ist die Situation noch im Griff. Bis jetzt wurde nur ein Fall bekannt, dieser ist wieder komplett genesen.

Was können Sie uns zur Impfung gegen Affenpocken sagen?Diese gibt es seit 2013. Außerdem hat die Kommission der EU erst das OK gegeben für die Markteinführung des Impfstoffs Imvanex, welcher von der dänischen Pharmafirma Bavarian Nordic produziert wird, ein Impfstoff, der bereits in der Vergangenheit von der EMA (Europäischen Arzneimittelagentur) empfohlen wurde.

Gibt es Menschen, die eher zu den Risikokategorien gehören als andere?
Für gesunde Personen sind die Risiken relativ überschaubar. Wer eher einen schweren Verlauf befürchten muss, sind Immunsupprimierte, Kinder und all jene, die sich einer immunsupprimierenden Therapie unterziehen.

Dürfen sich Personen, die aufgrund ihres Alters noch die Pockenschutzimpfung erhalten haben, sicherer fühlen?
Die Pockenschutzimpfung schützt bis zu einem gewissen Grad gegen die Infektion mit Affenpocken, aber wir wissen nicht, ob dieser Schutz mit der Zeit nicht nachgelassen hat.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Nachmittag,

    bei WHO stellen sich mir komplett die Nackenhaare auf, dieser ständige Alarmismus um Aufmerksamkeit zu erhaschen und Spendengelder einzuheimsen (meist müssen es gleich Milliarden sein).
    Wählerisch ist man nicht, wenn das Geld aus Peking kommt ist es auch recht..
    Da sieht man schon einmal darüber hinweg wenn Peking elementarste Menschenrechte wie in Shanghai im Rahmen der Seuchenbekäpfung niederknüppelt.
    Wenn der Satan morgen Grosspender würde käme übermorgen eine WHO-Studie der Teufel ist ein lieber Kerl und seine Hölle mehr eine Wärmetherapie für Rheumakranke und Gichtgeplagte und man darf ihn beruhigt anbeten..

    Wer immer noch zweifelt darf sich mal im Internet auf der Suche nach dem Lebenslauf des Oberbettlers von diesem Verein machen. Der gute Mann heisst Tedros Adhanom Ghebreyesus..

    Diesen internationalen Gesundheitsnotstand haben sie das erste Mal 2010 ausgerufen..Damals wegen Schweinegrippe.Da haben sie wohl gemerkt: Ey, je mehr Notstand desto mehr Aufmerksamkeit.
    Auf einmal gab es in schöner Regelmässigkeit „Notstände“.Ebola 2014, Polio auch 2014, 2016 Zikavirus, 2020 Corona und jetzt diese Affenpocken.
    Wenn sich das Geschrei finanziell lohnt wird es alle Jahre wieder Notstände geben.. Wegen Fusspilz, Hämorrhoiden und Kopfläusen..

    Die sind so besorgt um die Gesundheit der Menschheit wie der orientalische Autohändler an der Strassenecke dir ein sicheres, günstiges und gepflegtes Auto zum Einkaufspreis verkaufen will.

    Gruss nach Südtirol

    • iatzreichts

      Wie recht du nur hast und wie dumm die Leute bloß sind.
      Ein kurzer Blick auf YouTube und sich 10 Jahre alte Reportagen (von öffentlich rechtlichen) über die Vogelgrippe usw.
      https://youtu.be/Q9-ha2timl4
      ansehen und alles ist glasklar.

      • andreas1234567

        Hallo @iatzreichts,

        der Urheber des verlinkten Videos scheint mir schon ein ziemlich geisteskranker Vogel zu sein, der hat schon 2009 behauptet in den Impfungen wären die berühmten Metallplättchen und sämtliche Impfungen wären eh abzulehnen..
        Tut mir leid, muss man so ehrlich sagen, das ist ein Spinner und er will auch nur das was die WHO will: Es muss in der Kasse klingeln.

        Ich will einfach von diesem Quatsch in Ruhe gelassen werden und mein Leben zurück, mehr nicht..
        Und natürlich 3G für alle die sich Taschen gefüllt und das Volk aufgehetzt haben, denen gehört 3G verpasst.
        Gefangen-Gericht-Gefängnis

        Apropos Quatsch und in Ruhe lassen:
        Ich hab wirklich akribisch gesucht..Die STZ hat es heute gewagt keinen einzigen Artikel mit dieser Sommergrippe einzustellen.
        Nichts, keine Zeile! Nicht das tägliche Resümee der Sabes, keine italienischen Experten, keine Impfaufrufe..Nichts!

        Ich will das hier mal würdigen, die STZ hat nach fast 900 Tagen geschafft keinen Artikel mehr zu diesem Thema einzustellen..Wohl als erstes deutschsprachiges Tagesmedium in Südtirol..
        Wenn es Absicht gewesen ist schliesse ich mich der Redaktionsmeinung an..

        Gruss nach Südtirol

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