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„Massive Probleme“

Herbert Dorfmann

Höhere Berufsausbildungen sollen künftig europaweit anerkannt werden. Dasselbe sollte auch bei den Meisterabschlüssen im Handwerk gelten, fordert der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann.

Höhere Berufsausbildungen sollen künftig europaweit anerkannt werden. „Während die Anerkennung in der universitären Ausbildung relativ problemlos funktioniert, gibt es in der höheren Berufsausbildung, etwa bei Abschlüssen von Fachhochschulen, immer noch massive Probleme. Dasselbe gilt im Übrigen auch bei den Meisterabschlüssen im Handwerk“, erklärt Südtirols Europaparlamentarier Herbert Dorfmann, der in der abgelaufenen Woche bei einem Treffen der EU-Alpenraumstrategie (EUSALP) in Brüssel Maßnahmen zum Abbau dieser Hürden diskutiert hat.

„Solche Maßnahmen sind notwendig, wenn wir bis 2025 einen europäischen Bildungs- und Ausbildungsraum schaffen wollen“, so Dorfmann. „Bei diesen Maßnahmen muss ebenso der Bereich Handwerk berücksichtigt werden, damit unseren gut ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerkern der europäische Arbeitsmarkt offensteht.“

Am Treffen der für Arbeitsmarkt und Ausbildung zuständigen EUSALP-Aktionsgruppe hat sich Herbert Dorfmann heute als Vorsitzender der Initiativgruppe „Freunde der EUSALP“ eingebracht. Als solcher fungiert Dorfmann als Bindeglied zwischen den Institutionen der EU und der EU-Alpenstrategie EUSALP. „Es geht darum, Themen und Anliegen der EUSALP in die Diskussion auf EU-Ebene ein- und dort voranzubringen“, so der Europaabgeordnete.

Eines dieser Anliegen ist die nun diskutierte europaweite Anerkennung von höheren Berufsausbildungen. „Eine solche Anerkennung ist vor allem für grenznahe Gebiete wie Südtirol ein wichtiges Anliegen, damit jungen Menschen mit ihrer Ausbildung alle Türen offenstehen – auch über die Grenzen hinweg“, so Dorfmann. Es sei daher notwendig, dass das Problem konkret angegangen werde. „In der EUSALP können wir Maßnahmen entwickeln, damit die Anerkennung problemlos funktioniert: Zuerst innerhalb der Staaten im Alpenraum und danach in ganz Europa.“

Geht es um die Zukunft junger Menschen, dürften bürokratische Hindernisse keine Rolle spielen: „Es darf nicht sein, dass junge Südtirolerinnen und Südtiroler auf Schwierigkeiten in der Berufswelt stoßen, nur weil man sich nicht auf eine gegenseitige Anerkennung einigen kann“, so Dorfmann, der beim EUSALP-Treffen auch die Bedeutung von Erasmus als europäisches Austauschprogramm unterstrichen hat. „Auch hier gilt: In der universitären Ausbildung ist Erasmus bereits hinlänglich bekannt, das Programm muss aber auch beim Austausch in der Berufsausbildung stärker zum Einsatz kommen: für Lehrlinge und in der höheren Ausbildung.“

EUSALP umfasst neben Südtirol weitere 47 Regionen in Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Slowenien und Liechtenstein mit mehr als 80 Millionen Einwohnern.

„Mit EUSALP verbessern wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, suchen einheitliche Lösungen und verleihen den Alpen eine Stimme“, so Südtirols Europaabgeordneter, der anfügt: „Aus gutem Grund, schließlich vertreten wir nicht nur einen der größten, sondern auch einen der wichtigsten und sensibelsten Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume Europas.“

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