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Windeln im Biomüll

Analysen der Stadtwerke Brixen AG zeigen: Windeln sind die Hauptverschmutzer des Biomülls.

Windeln sind kein Biomüll. Und dennoch machen Windeln den größten Anteil an Störstoffen aus, die sich im Biomüll finden. Die Menge ist teilweise derart hoch, dass der in der Kompostieranlage in Schabs angelieferte Abfall nicht wiederverwertet werden kann, sondern zur Entsorgung nach Bozen gebracht werden muss.

„In Brixen bestehen zwei Drittel des im Biomüll falsch entsorgten Abfalls aus Windeln“, sagt Markus Ritsch, der Generaldirektor der Stadtwerke Brixen AG. „Auch Plastik, Tierstreu und Kaffeekapseln sind problematisch und verunreinigen den Biomüll stark. Gewichtsmäßig allerdings stellen eindeutig die Windeln das Hauptproblem dar. Das belegen die kürzlich durchgeführten Analysen.“

Dabei ist es unerklärlich, warum Windeln im Biomüll anstatt – wie es richtig wäre – im Restmüll entsorgt werden. In den ersten beiden Lebensjahren des Kindes erhalten in Brixen ansässige Familien automatisch eine Reduzierung der Fixquote der Müllgebühren. Personen, die auf Inkontinenzversorgung (Windeln) angewiesen sind, haben ebenfalls Anspruch auf eine Ermäßigung des Tarifs; aktuell werden die Kosten von 130 kg Restmüll von der gesamten im betreffenden Haushalt produzierten Müllmenge abgezogen. Informationen dazu und die entsprechenden Ansuchen erhält man beim Bürgerschalter der Gemeinde.
„Es ist also nicht nachvollziehbar, dass jemand aus Kostengründen die Windeln im Biomüll versteckt“, so Markus Ritsch, „im Gegenteil, die falsch entsorgten Abfälle ziehen erhöhte Kosten für die Sortierung, die Aufbereitung und die Entsorgung nach sich – Kosten, die auf die Müllsünder selbst, aber auch auf die Allgemeinheit zurückfallen.“

Die Analysen der Stadtwerke Brixen AG lassen Schlüsse zu, in welchen Zonen die Falschentsorger auszumachen sind. Vor allem Milland und die Altstadt sind betroffen. Da die Verantwortlichen relativ gut eingrenzbar sind, setzt die Stadtwerke Brixen AG in den folgenden Wochen auf weitere Analysen und verstärkte Kontrollen.

„Wer“, fragt Markus Ritsch, „würde denn die Windeln auf den eigenen Komposthaufen werfen? Das Bewusstsein muss wachsen, dass die eingesammelten Bioabfälle ein wertvoller Rohstoff sind. Daraus entsteht in Schabs landwirtschaftlicher Qualitätskompost für die Produktion unserer Nahrungsmittel. Der Fremdstoffanteil muss allerdings unter 1 Prozent liegen. Der aktuelle Wert ist teilweise um ein Vielfaches höher! Wir hoffen, dass die gezielte Information und die verstärkten Kontrollen die Situation verbessern.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • exodus

    Die Analysen der Stadtwerke BRIXEN AG lassen Schlüsse zu, in welchen Zonen die Falschentsorger auszumachen sind. Dann ist es doch nicht so kompliziert die Sünder ausfindig zu machen (werden doch nicht alle Kleinkinder haben). Wieso müssen immer alle für die Respektlosen zur Kasse gebeten werden? Anscheinend verstehen manche nicht welche Regeln eingehalten werden müssen, ohne vorher gestraft zu werden, immer das Selbe……z.K.

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