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„Wir brauchen Rückenwind“

Der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) hat im Rahmen seiner Generalversammlung am Mittwoch seine Themen für die Zukunft geschärft. Im Schulterschluss mit Politik und Systempartner geht es darum, die Mitarbeitersicherung weiterzuentwickeln und die Fachkräftegewinnung geeint und koordiniert anzugehen. Deshalb fordert der VdS die Einberufung eines runden Tisches, der auf Basis einer politischen Vorgabe eine abgestimmte Grundausrichtung in diesen wichtigen Belangen definiert.

„Die Fachkräftesicherung zählt unserer Einschätzung nach zu den zentralen politischen Themen der Gegenwart und Zukunft,“ betont Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols.

Deshalb wurde im Rahmen der Generalversammlung der Wunsch nach der Einberufung eines runden Tisches bei Landeshauptmann Arno Kompatscher deponiert. Damit soll eine politische Vorgabe geleistet werden, wie ein abgestimmtes und gemeinsames Vorgehen aller betroffenen Beteiligten in Sachen Pflegemitarbeiter-Anwerbung auszuschauen hat. Alleingänge bzw. Einzelinitiativen in diesem Zusammenhang wie jüngst vom Sanitätsbetrieb vorangetrieben sieht der VdS äußerst problematisch, die zu einer weiteren Destabilisierung des Arbeitsmarktes führen würde.

Einen Erfolgsfaktor in der Mitarbeitersicherung sieht der VdS in der Neuausrichtung der Ausbildung von Betreuungs- und Pflegefachkräften, sowie im vereinfachten Zugang zu diesen Ausbildungen.

„Dafür brauchen wir Geschwindigkeit in allen Bereichen und wir brauchen politischen Rückenwind, um das Bereichsabkommen zeitnah abzuschließen und die darin neu definierten Berufsbilder ‚Pflegehelfer in Ausbildung‘ und ‚Sozialbetreuer in Ausbildung‘ umsetzen zu können, so Ladurner.

Auch Landeshauptmann Kompatscher, Ehrengast der Generalversammlung, unterstrich die Wichtigkeit des neuen dualen und wohnortnahen Ausbildungsweges, welcher noch in diesem Herbst beginnen solle.

Zudem bedankte sich der Landeshauptmann bei allen Mitarbeitenden in den Seniorenwohnheimen. Diese würden nicht nur während der schwierigen Zeit der Pandemie Großartiges leisten. Durch den wertvollen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde Lebensqualität gewährleistet und die Sicherheit gegeben, im Alter gut betreut und gepflegt zu werden, unterstrich Kompatscher.

10 Jahre Qualitätssiegel RQA Südtirol

Im Jahr 2022 feiert das Qualitätssiegel RQA Südtirol sein 10-jähriges Bestehen. In einem Rückblick wurde die Erfolgsgeschichte des Siegels als eigens für die Seniorenwohnheime entwickeltes Qualitätsmanagementsystem aufgezeigt. Durch die aktive Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner stellt es ein modernes, innovatives Instrument dar, das sich nachhaltig und gewinnbringend auf die Qualität in den Seniorenwohnheimen auswirkt.

Mehr als 48 Heime in Südtirol haben bisher an der Zertifizierung zum Qualitätssiegel RQA teilgenommen.

Bei der diesjährigen Generalversammlung wurde an sechs Südtiroler Seniorenwohnheime das Qualitätssiegel RQA Südtirol feierlich verliehen: Der Stiftung St. Josef in Sand in Taufers, der Stiftung Benjamin Kofler in Salurn, dem Seniorenheim Pitsch und Pflegeheim St. Antonius in Meran und dem Konsortium Seniorendienste mit dem Seniorenheim Sternguet in Riffian und dem Seniorenheim St. Martin in Passeier.

Das Qualitätssiegel RQA Südtirol ist für drei Jahre gültig.

Ein besonderer Dank nach langjährigem Einsatz

Im Rahmen der Generalversammlung wurden die langjährigen Präsidentinnen und Präsidenten, Verwaltungsräte und Direktorinnen und Direktoren feierlich geehrt. Ein besonderes Dankeschön ging an: Giovanni Möseneder Frajria für 15 Jahre als Präsident der Stiftung St. Nikolaus in Meran, an Roswitha Rinner, Direktorin des Seniorenwohnheims in Mals für 25 Jahre und Martin Obexer, Direktor des Seniorenwohnheims Villnöss für 25 Jahre.

Geehrt wurden auch Mitarbeitende des VdS für Ihren langjährigen Einsatz: Marica Cera für über 25 Jahre, Alessandro Modesto für über 15 Jahre und Direktor Oswald Mair für 15 Jahre.

Mit mentaler Stärke Herausforderungen begegnen

Bei einem Motivationsvortrag von Monika Niederstätter ehemalige Leistungssportlerin, Sportpsychologin und Mentaltrainerin konnten sich die Teilnehmenden Impulse und praktische Empfehlungen für den Umgang mit herausfordernden und stressigen Situationen holen. „Wir sind überzeugt, dass durch mentale Stärke Führung gestärkt wird und damit ein Garant für gute Betreuung und Pflege ist,“ betont Ladurner.

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