Du befindest dich hier: Home » Südtirol » Die traurige Mutter

Die traurige Mutter

Das Drususstadion

In der Begeisterung um die Eröffnung des umgebauten Drususstadions ist eines untergegangen: Die Haupttribüne ist nach dem 1999 verstorbenen Spieler Christian Zanvettorbenannt. Dessen Mutter beklagt sich über eine ausgebliebene Einladung.

Von Thomas Vikoler

+++ UPDATE +++

FCS-Geschäftsführer Dietmar Pfeifer erklärt, dass die Gemeinde die Mutter von Christian Zanvettor nicht zur Eröffnung eingeladen haben. Vom FCS haben Patrizia Furgeri eine Freikarte bekommen und sei sehr wohl im Stadion präsent gewesen.

DAS HABEN WIR BERICHTET.

Bei der Vorstellung des Abschlusses der Umbauarbeiten des Bozner Drususstadionsvergangene Woche fielen zwei Namen auffallend häufig: Zanvettor und Canazza.

Es sind dies die Namen der beiden Tribünen, die ebenfalls vom Umbau betroffen waren. Die Zanvettor, die Haupttribüne, wurde – bis auf die denkmalgeschützte Fassade zur Trieststraße – gänzlich erneuert.

Die gegenüberliegende Canazza-Tribüne auf der Eisackseite, in den 1950iger Jahre nach Plänen des Architekten Michele Lettieri errichtet, blieb hingegen erhalten und wurde auf beiden Seiten verlängert.

Weniger bekannt sind die Personen, nach denen die Stadt Bozen die Tribünen des Drususstadions im Herbst 2002 offiziell benannt hat. Beide sind in Bozen geborene Profi-Fußballer, die vorzeitig verstorben sind.

Albano Canazza, Jahrgang 1962, spielte u.a. bei Cagliari in der Serie A und verstarb nach Ende seiner aktiven Karriere am 7. September 2000 an der Lateralsklerose ALS. Christian Zanvettor, Jahrgang 1975, wurde am 2. November 1999 bei einem Autounfall in den Marken getötet. Der Abwehrspieler war 24 Jahre alt und Profi bei Vis Pesaro. Fußballerisch war er beim Bozner Club Imperial aufgewachsen und spielte später als Profi bei Triestina und Fano.

Am vergangenen Samstag wurde im Drususstadion das erste Match nach der Fertigstellung des Umbaus ausgetragen: Das (ausverkaufte) Spitzenspiel der Serie C zwischen dem FC Südtirol und Padua, die beide um den direkten Aufstieg in die Serie B kämpfen.

Nicht unter den Zuschauern befand sich Boznerin Patrizia Furgeri, die Mutter von Christian Zanvettor. Sie hatte einige Tage zuvor folgenden Text auf Facebook gepostet:

Danke Gemeinde Bozen, ich habe bis zuletzt auf eine Einladung zur Eröffnung der neuen Zanvettor-Tribüne gewartet, schließlich geht es um meinen Sohn. Habe aber absolut nichts gehört. Zero assoluto. Ich betonte, dass es mir nicht um einen Gratis-Eintritt gegangen ist. Danke“.

Das klingt verbittert, ist aber verständlich.

Bei der Vorstellung des Umbaus wurde betont, dass das Spiel am Samstag lediglich die inoffizielle Wiedereröffnung des Stadions sei. Ob es einen offiziellen Einweihungstermin geben wird, ließen Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vize Luis Walcher offen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen