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„Ein Restrisiko gibt es immer“

Foto: Martin Ausserdorfer

Was der Bürgermeister von St. Lorenzen und Experte, der den Sicherheitsplan für die Tunnelfete erstellt hat, sagen.

Der Bürgermeister von St. Lorenzen, Martin Ausserdorfer, hat bereits einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken ausstehen müssen, weil er ein Foto von ihm und Landesrat Daniel Alfreider gepostet hat.

Die Botschaft der Kritiker: Während SchülerInnen noch immer Maske tragen müssen, feiern in St. Lorenzen 4.000 Leute ohne Maske – in einem Tunnel!

Die TAGESZEITUNG hat Martin Ausserdorfer mit der Kritik des Notfallmediziners Werner Beirkircher konfrontiert. Der Bürgermeister von St. Lorenzen erklärte, dass im Vorfeld des Großevents sehr wohl ein Sicherheitsplan erstellt worden sei. Dieser Plan sei dann auch von den zuständigen Stellen geprüft und umgesetzt worden.

Den Sicherheitsplan hat Georg Fischnaller von der Firma EUT Engineering erstellt. Fischnaller sagte, dass es bereits ähnliche Tunnel-Feten in Leifers, im Sarntal und in Auer gegeben habe. Im Unterschied zur Fete im Leiferer Umfahrungstunnel, wo die Bühne in der Mitte des 2,8 Kilometer langen Tunnels aufgestellt worden war, sei die Bühne in St. Lorenzen 250 Meter vom Südportal entfernt aufgestellt worden. „Ein Fluchtweg von 250 Metern ist auch im Falle eines Brandes ausreichend“, sagt der Techniker Fischnaller. Und selbst bei einem „schrecklichen Ereignisfall“ wäre 100 Meter weiter ein Fluchtstollen nutzbar gewesen.

Aber auch Georg Fischnaller räumt ein, dass es „im Bühnenbereich Menschenansammlungen gegeben“ habe. „Aber man ist durchgekommen, ich hätte eher Bedenken wegen Covid-19 gehabt, aber 2G ist ja kontrolliert worden“, so der Techniker.

Man habe in St. Lorenzen auch auf das Prinzip der Eigenverantwortung gesetzt. Georg Fischnallerräumt ein, dass es im Falle einer Massenpanik hätten kommen können: „Logisch, wenn die Leute besoffen sind und nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist und es zu einer Panik kommt, dann schaut die Sache anders aus.“

Ein Restrisiko, so der Sicherheitstechniker, gebe es immer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • franz19

    Es ist an der Zeit dass wireder Normalität eingehrt…wir hatten 2 Jahre ohne Events und wer immer was dagegen hat kann ja zuhause bleiben!!! Es lebe die Freiheit!!!

  • aufmerksamerbeobachter

    Der Scheinheiligkeit sind keine Grenzen gesetzt.
    Liebe Politiker einfach eingestehen, dass ihr allesamt ganz große SCHEISE gebaut habt und dabei noch Glück hattet.
    Von Katastrophenmedizin habt ihr null, aber schon NULL AHNUNG, einen besseren Beweis dafür gibt es nicht. Und dann die Kugel weiterschieben, ja nicht selbst die Verantwortung (sofortiger Rücktritt mit aalen Konsequenzen) übernehmen.

    • andreas

      Was hat ein Sicherheitsplan mit Katastrophenmedizin zu tun?
      Sicherheitspläne werden nach festgelegten Parametern erstellt und nach Abwägung des Risikos, welches nie 0 sein kann, wird entschieden.

      Der Verantwortliche des Plans schiebt gar nichts ab und nimmt hier dazu Stellung.
      Wer genau sollte also zurücktreten?

      Dass eine Horde Besoffener niemals unter Kontrolle zu bringen ist, sollte sogar dir einleuchten.
      Wäre aber eine Horde Besoffener der Maßstab um Veranstaltungen abzuhalten oder nicht, gäbe es wohl keine einzge mehr.

  • nochasupergscheiter

    Die Fete passt ja, kein Problem! Das Problem ist dass wie gesagt Schüler, die ja nachgewiesenermassen eh nicht erkranken, bzw nicht mehr als sie auch bei einer Grippe Risiken haben, immer noch zu einem Schwachsinn gezwungen werden….
    Und der Politik ist das z. B schnurzpiepegal

  • george

    Ihr würdet wohl am liebsten alle gegen alle loslassen, ohne je einen ordentlichen und effizienten Krisenplan zu haben. Und dabei schiebt ihr immer wieder die Verantwortung auf die anderen, wann ihr selber aber auch nie imstande seid einen gezielten Erfahrungsplan für euer Umfeld und die Sozialgesellschaft umzusetzen.

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