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Langwierige Ermittlung

Die Ursache des Absturzes des Segelflugzeuges am Lutterkopf ist weiterhin nicht geklärt. Gestern wurde im Bozner Spital die Obduktion der beiden getöteten Deutschen durchgeführt. 

von Thomas Vikoler

Die Staatsanwaltschaft Bozen hütet sich – wie zumeist – in strengstem Stillschweigen. Sicher ist lediglich, dass sie eine Ermittlung zum Segelflieger-Absturz am Dienstag in der Gemeinde Welsberg-Taisten aufgenommen und eine Obduktion der beiden dabei getöteten Insassen angeordnet hat.

Sie wurde am Freitag Vormittag in der Pathologie des Bozner Krankenhauses durchgeführt. Der Autopsiebericht des beauftragten Gutachters soll spätestens in zwei Monaten vorliegen, das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung in zehn bis 14 Tagen.

Dabei kann immerhin geklärt werden, ob des für den Absturz einen medizinischen Grund gibt: Ein Herzinfarkt, ein Gehirnschlag oder ein plötzliches Unwohlsein des Piloten. Nach ersten, bisher nicht bestätigten Erkenntnissen saß der 71-jährige Gerhard Marzinzik am Steuer des abgestürzten Segelfliegers. Bei dem zweiten Insassen handelt es sich um den 17-jährigen S.W.. Beide stammen aus Rheinland-Pfalz.

Marzinzik ist ein bekannter Fluglehrer und Journalist, Wegener hat – als einer er jüngsten in ganz Deutschland – mit 16 seinen Flugschein gemacht.

Den zweiten Teil der Ermittlungen zur Klärung der Ursache führt die zivile Flugbehörde ENAC durch, welche Teile des abgestürzten Segelfliegers an der Absturzstelle nicht unweit des Lutterkopfes hat bergen lassen. Dort war das Flugzeugwrack am Mittwochvormittag über ein Handyfunksignal geortet worden.

Der LSV Neuwied, dessen Präsident Gerhard Marzinzik war, hat auf seiner Website ein Statement über das Flugunglück in der Gemeinde Welsberg-Taisten veröffentlicht:

„Im Rahmen des jährlichen Fliegerlagers in Lienz (Österreich) starteten die beiden Piloten am Dienstag zu einem gemeinsamen Flug in Richtung Südtirol, Italien. Als die Vereinskollegen am Abend nicht zurückgekehrten und auch nicht erreichbar waren, verständigten besorgte Vereinsmitglieder vor Ort sowohl die örtlichen Rettungskräfte als auch den Vereinsvorstand des LSV Neuwied. Die Rettungskräfte nahmen die Suche nach dem Flugzeug und seinen Insassen unverzüglich auf. Teile des Vereinsvorstandes und weitere Mitglieder reisten noch am Abend nach Lienz, um die Suche vor Ort zu unterstützen. Am Mittwochmorgen wurde das Flugzeugwrack in einem Waldstück unterhalb des Gipfels des Berges Lutterkopf gefunden. Die Unglücksursache ist unbekannt, es gibt keine bekannten Augenzeugen, daher wird der Unfall derzeit intensiv von den zuständigen italienischen Behörden vor Ort ermittelt. Wir können dazu keine weiteren Angaben machen bis die offiziellen Ergebnisse vorliegen.“

Das dürfte nach dem derzeitigen Stand der Dinge einige Zeit dauern. Aller Voraussicht nach wird das Strafverfahren zum Flugzeugabsturz eingestellt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • rumer

    Tragisch. Viel Kraft den Angehörigen.
    Man kann NICHT sagen, dass der 71-Jährige am Steuer saß, denn ein Doppelsitzer (hier ein Nimbus) hat auf beiden Plätzen alle Hebel und Instrumente, kann von beiden Plätzen aus geflogen werden. Beide hatten den Flugschein und sind wahrscheinlich abwechselnd geflogen.

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