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Sinkende Preise

Foto: Edyna

Erstmals seit 18 Monaten sinken die Strom- und Gaspreise: um zehn Prozent im geschützten Markt. Warum es dennoch keine Anzeichen für eine spürbare Entspannung gibt.

von Heinrich Schwarz

Gute Nachrichten von der italienischen Energie-Regulierungsbehörde ARERA: Im zweiten Trimester dieses Jahres – also ab April – sinken die Strom- und Gaspreise. Und zwar erstmals seit 18 Monaten.

Demnach zahlt der durchschnittliche Haushalt im geschützten Strommarkt (3 Kilowatt und 2.700 Kilowattstunden pro Jahr) nunmehr 41,34 Cent pro Kilowattstunde, alle Steuern und Gebühren inklusive.

In den letzten drei Monaten waren es 46,03 Cent. Die Strompreise im geschützten Markt sind damit um rund zehn Prozent gesunken.

Allerdings bleibt das Preisniveau sehr hoch. Strom kostet weiterhin doppelt so viel als man es in Vergangenheit gewohnt war. So lagen die Preise im geschützten Markt vor der Corona-Krise über viele Jahre relativ konstant bei rund 20 Cent pro Kilowattstunde. In der ersten Phase der Corona-Pandemie waren es sogar nur 16 Cent. Seither gab es eine Preisexplosion.

Die Gasrechnungen im geschützten Markt sinken laut ARERA jetzt ebenfalls um zehn Prozent.

Die leichte Entlastung ist laut der Regulierungsbehörde zum einen auf leicht rückläufige Rohstoffpreise am Energiemarkt zurückzuführen, vor allem aber auf die Maßnahmen der italienischen Regierung. So werden die Systemkosten auf den Rechnungen weiterhin gestrichen. Hinzu kommen Senkungen von Steuern und Gebühren.

Darüber hinaus weist ARERA darauf hin, dass der Sozialbonus ausgeweitet wurde: Der ISEE-Wert, bis zu dem man Anrecht hat, wurde von 8.265 auf 12.000 Euro erhöht. Italienweit sollen drei Millionen Familien den Sozialbonus für Strom und zwei Millionen für Gas bekommen. In Südtirol betrifft es aber nur einen sehr kleinen Anteil der Haushalte.

Insgesamt ist nicht von einer baldigen, wirklich spürbaren Entlastung bei den Energiepreisen ist auszugehen. Die Regulierungsbehörde ARERA spricht von großen Unsicherheiten. Aufgrund des Russland-Ukraine-Konfliktes herrsche eine noch nie dagewesene Volatilität auf den Energiemärkten.

Wer sich nach wie vor im geschützten Strommarkt befindet, für den lohnt sich ein Blick auf die Angebote im freien Markt. Dort gibt es seit einigen Monaten deutlich günstigere Tarife, was in Vergangenheit häufig nicht der Fall war.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • criticus

    Warum es dennoch keine Anzeichen für eine spürbare Entspannung gibt
    Weil, wie überall in solchen Firmen und besonders in Italien, das Geld fürs das Spekulieren und die übermäßige Entlohnung der Manager verwendet wird. Auf gut Deutsch, die können das Volk mit Hilfe der Politik immer wieder verarschen!

  • steve

    Senkt die Einkommensteuer, nicht die Steuern auf Öl und Gas oder wollt ihr dass der Porschefahrer und nicht die Familie sich ordentluch was spart?!

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