Du befindest dich hier: Home » Gesellschaft » Die Zukunft der Minderheiten

Die Zukunft der Minderheiten

Am Mittwoch hat sich Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann im Rahmen der „Konferenz zur Zukunft Europas“ mit dem rumänischen EU-Politiker und Präsident der FUEN, der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten, Lóránt Vincze getroffen.

Minderheitenpolitik sei Teil einer zukunftsfähigen Europapolitik, erklärten sie und rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf sich mit ihren Ideen und Vorstellung zu Minderheitenpolitik auf dem Portal der Zukunftskonferenz unter https://futureu.europa.eu/profiles/FUEN/activity einzubringen. Jene Ideen, die auf dieser Plattform die meisten Befürworter finden, werden auch politisch berücksichtigt.

Herbert Dorfmann ist für das Plenum der Zukunftskonferenz nominiert worden. „Als Vertreter einer sprachlichen Minderheit freue ich mich, in diesem partizipativen Prozess mitarbeiten zu dürfen.“ Die FUEN sieht in der Zukunftskonferenz eine willkommene Gelegenheit, den Forderungen von autochthonen nationalen Minderheiten und Sprachgemeinschaften, die auch in der Bürgerinitiative Minority SafePack enthalten waren, Nachdruck zu verleihen.

Die „Konferenz zur Zukunft Europas“ ist ein großer Partizipationsprozess des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission, bei der Bürgerinnen und Bürger aus der EU eingeladen sind, sich Gehör zu verschaffen und mitzuteilen, in welchem Europa sie künftig leben möchten.

„Wir überwachen und fördern bei der FUEN die Entwicklung von Gemeinschaftspolitiken zugunsten von Minderheitensprachen und -kulturen“, erklärt Lóránt Vincze. „Der Schutz und der Erhalt von Minderheiten und deren Kultur und Sprache in den Mitgliedsstaaten der EU steht auch im Mittelpunkt meines Engagements als Mitglied des Plenums bei der Konferenz zur Zukunft Europas“, sagt Herbert Dorfmann.

Der Union fehle es jedoch noch immer an einer kohärenten Politik zum Schutz der Grundrechte ihrer autochthonen nationalen und sprachlichen Minderheiten und des kulturellen Erbes. Deshalb werden im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas die Forderung nach einer europäischen Rechtsgrundlage zum Schutz und zur Wiederherstellung gefährdeter europäischer Sprachen vorgebracht. Diskriminierung aufgrund der Sprache und der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit müssen beendet werden.

„Mit einem gemeinsamen EU-Mindeststandards für den Schutz der Rechte von Angehörigen nationaler und sprachlicher Minderheiten, sowie durch die Einrichtung eines Europäischen Zentrums für Sprachenvielfalt und einem eigenen EU-Kommissar für Sprachen können wir den notwendigen Schutz für Minderheitensprachen garantieren“, betonten Herbert Dorfmann und Lóránt Vincze beim Treffen heute.

Laut der UNESCO gelten 186 Sprachen aus den EU-Mitgliedstaaten gefährdet oder vom Aussterben bedroht; drei Sprachen sind bereits ausgestorben. Obwohl die Europäische Union in ihren Verträgen den Schutz ihrer sprachlichen und kulturellen Vielfalt als Verpflichtung festgeschrieben hat, verfüge sie über keine Strategie, keinen Aktionsplan und keine angemessenen Finanzierungsquellen zum Schutz von schwindenden Regional- oder Minderheitensprachen, erklärt Herbert Dorfmann und unterstreicht deshalb den Handlungsbedarf auf EU-Ebene.

Die Ideen, die auf der Online-Plattform zur Konferenz zur Zukunft Europas die meisten Befürworter finden, werden politisch berücksichtigt.

Jeder Klick zählt – deshalb ist es wichtig, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger auf der Website https://futureu.europa.eu/profiles/FUEN/activity registrieren, die Vorschläge abrufen und unterstützen, so Dorfmann.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen