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Bessere Luft

Die Luftqualitätsdaten 2021 der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz wurden  beim „Technischen Tisch zur Luftqualität“ den Gemeinden und Interessensverbänden vorgestellt.

 

 

Weiter eine leichte Besserung bei den Stickstoffdioxid-Konzentrationen, einige Grenzwertüberschreitungen entlang der A22 und im urbanen Raum, stabile Feinstaubwerte, Probleme beim Benzo[a]pyren: So lassen sich die Daten der Luftqualitätserhebung 2021 der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutzzusammenfassen.

Die Luftqualitätsdaten 2021 der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz sind beim sogenannten „Technischen Tisch zur Luftqualität“ den Gemeinden und Interessensverbänden vorgestellt worden.

Umwelt-Landesrat Giuliano Vettorato zeigt sich über die Ergebnisse erfreut. „Die Luftqualitätsdaten 2021 stimmen uns zuversichtlich“, sagte der Landesrat, „sie lassen uns hoffen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und in einigen Jahren die Stickstoffdioxid-Grenzwerte ohne zusätzliche Fahrbeschränkungen auf dem gesamten Landesgebiet einhalten können.“

Dennoch bleibe noch viel zu tun, so Vettorato.

Denn nach den neuen Luftqualitätsrichtlinien, die die Weltgesundheitsorganisation WHO erlassen hat, wird es europaweit voraussichtlich zu einer Verschärfung der Grenzwerte kommen. „In Hinblick darauf müssen wir uns gemeinsam weiterhin auf unterschiedlichen Ebenen für die Verbesserung der Luftqualität einsetzen“, so der Landesrat.

Als konkrete Beispiele nannte der Umwelt-Landesrat: „Wir tragen aktiv zur Verbesserung unserer Luft bei, indem wir das Privatauto immer öfter stehen lassen und indembewusst nachhaltige Mobilitätsformen wählen“. Jede/r, so der Landesrat, könne einen Beitrag zur Verringerung der Stickoxid-Emissionen leisten.

Fuhrparkwechsel bringt Verbesserung

Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen (NO2) in der Luft in Südtirol waren im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 stabil.

Gegenüber der Vor-Corona-Zeit haben sie sich sogar deutlich verbessert, und dies obwohl 2021 wirtschaftliche Tätigkeit und Verkehrsaufkommen wieder zugenommen haben. Einer der Hauptgründe für diese Verbesserung sei struktureller Natur, hießt es gestern am Technischen Tisch zur Luftqualität.

„Der im Einsatz befindliche Fuhrpark wurde in den Jahren 2020 und 2021 fortlaufend erneuert“, unterstreicht Georg Pichler, Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.

„Es sind deutlich emissionsärmere Fahrzeuge wie Hybrid-Autos, Elektro-Autos sowie die neuen Euro 6-Dieselfahrzeuge im Einsatz. Damit verringern sich auch die verkehrsbedingten Stickoxid-Emissionen (NOx).“

Laut den Daten des ACI (Automobile Club d’Italia) sei in Südtirol in den vergangenen zwei Jahren der Marktanteil von neuen Dieselfahrzeugen um 16 Prozent gesunken, während jener von Hybrid- und Elektroautos um 25 Prozent gestiegen sei (siehe dazu auch die Info-Grafik auf dieser Seite).

Stickstoffdioxid-Überschreitungen an der A22 und im urbanen Raum

„2021 wurde der Stickstoffdioxid-Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter nur an zwei Mess-Stationen – und zwar jenen entlang der Brennerautobahn – überschritten“, betonte Luca Verdi, der Direktor des Laborfür Luftanalysen und Strahlenschutz der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Dieser Schadstoff sei vor allem auf den Straßenverkehr, insbesondere auf Dieselfahrzeuge, zurückzuführen und könne in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich sein.

„Im urbanen Raum kommt es vor allem an mit Häuserreihen begrenzten, vielbefahrenen Straßen – so genannten Straßencanyons – zu einer Verschlechterung der Luftqualität“, berichtete Verdi. Hier hätten die Stickstoffdioxid-Konzentrationen auch im vergangenen Jahr bisweilen nahe der Jahresgrenzwerte gelegen oder hätten diese überschritten. „Die Situation präsentierte sich ähnlich wie 2020, hat sich aber gegenüber 2019 erheblich verbessert“, so Luca Verdi.

Gleichbleibende Feinstaub-Werte

Die Feinstaub-Werte (PM10 und PM2,5) sind in Südtirol 2021 gegenüber 2020 im Wesentlichen unverändert geblieben.

„Die Feinstäube (PM10 e PM2,5) können natürliche oder von Menschen bedingte Ursachen – wie Heizung, Industrie, Verkehr, Abrieb etc. – haben. Die Jahresdurchschnittswerte in diesem Bereich liegen unter den europäischen Grenzwerten“, bestätigte Amtsdirektor Luca Verdi.

Was die PM10-Jahresdurchschnittswerte betrifft, so lägen diese landesweit an allen Mess-Stationen zwischen 16 und 20 Mikrogramm pro Kubikmeter (der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter). Die PM2,5-Werte hingegen liegen – immer laut Amtsdirektor Verdi – im Jahresdurchschnitt zwischen 11 und 14 Mikrogramm pro Kubikmeter (bei einem Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter).

Problembereich Benzo[a]pyren im ländlichen Raum

Beim Benzo[a]pyren handelt es sich um eine Komponente des Feinstaubs. „Auch im vergangenen Jahr wurden an der Mess-Station in Latsch der staatliche und europäische Zielwert überschritten“, unterstrrichVerdi.

Benzo[a]pyren sei ein Schadstoff, der durch die unvollständige Verbrennung von Holz entsteht, beispielsweise bei kleinen Holzverbrennungssystemen wie Kamin- oder Kachelöfen, die manuell betrieben werden. Betroffen seien daher vor allem ländliche Ortschaften.

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