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„Unangenehme Situation“

Wie in der Sahara: Seit Tagen stöhnt das Vinschger Oberland unter einer Staubwolke, die der viele Wind aus dem trockengelegten Reschensee aufwirbelt.

von Karin Gamper

Kaum Niederschlag, starker Nordwind und ein wegen Wartungsarbeiten trockengelegter Stausee: Diese drei Komponenten haben dazu geführt, dass es im Vinschger Oberland in den vergangenen Wochen zeitweise aussah wie in einer Wüste. Eine dichte Staubwolke legte sich über das Gebiet um den Reschensee und das Ausgleichsbecken in Glurns. Beide sind wegen der seit Herbst laufenden Druckrohrsanierung derzeit ohne Wasser und deshalb aschtrocken. Von den Staubverwehungen war vor allem die Fraktion St. Valentin auf der Haide betroffen. Hier legte sich der Sand in dicken Schichten auf Straßen, Plätze und Gebäude, sodass sogar die Fotovoltaikanlagen gereinigt werden mussten um weiterhin funktionstüchtig zu bleiben. Besonders schlimm war die Staubwolke für die Menschen, die mit der schlechten Luftqualität leben mussten.

„Eine sehr unangenehme Situation, die für Bürger und Gäste sehr belastend war“, bestätigt denn auch Bürgermeister Franz Prieth, der jedoch hofft, dass das Schlimmste vorbei ist. Am Dienstag nämlich hat es am Reschen etwas geschneit, der Stausee ist mit einer rund 10 Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt, am Mittwoch sollen weitere Niederschläge folgen. „Der Schnee bindet den Staub und damit müsste es eigentlich besser werden“, hofft Prieth. 

Dasselbe tut Gerald Burger, Direktor der Ferienregion Reschenpass. „Der Schnee bringt Linderung, glücklicherweise, denn es war in den letzten Wochen wirklich bedrückend“, berichtet er. Dank der Besserung kann am Wochenende am Reschen auch wie geplant das Internationale Snowkite & Wing Open über die Bühne gehen. Bei dieser Variante des Kitesailings werden die Sportler auf Skiern von einem Zugdrachen gezogen.

Wann werden die Arbeiten am Druckstollen abgeschlossen sein, sodass der Reschensee wieder mit Wasser aufgefüllt werden kann? „Laut Alperia müssten die Arbeiten mit März fertiggestellt sein“, sagt Bürgermeister Prieth. Die Befüllung des Sees wird dann jedoch wiederum viele Wochen dauern. „Bis Sommer muss das Becken voll sein, sonst ist das für uns eine Katastrophe“, fordert Touristiker Gerald Burger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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