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„Verliererinnen der Pandemie“

Die Geschlechterbilanz 2020 zeichnet ein düsteres Bild der Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Italiens Geschlechterbilanz für das Jahr 2020 ist „besorgniserregend, weil jegliche Maßnahmen, Entscheidungen und Unterstützungen zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede auf dem italienischen Arbeitsmarkt angesichts der Coronakrise nicht fruchten“, analysiert die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard die unlängst veröffentlichten Zahlen zum vergangenen Haushaltsjahr.

Frauen, die nicht mehr arbeiten, und Frauen, die zwar arbeiten, aber unter schlechteren Arbeitsbedingungen als ihre männlichen Kollegen oder – wenn sie Mütter sind – in bestimmten Situationen weniger Schutz genießen als ihre kinderlosen Kolleginnen. „Die Geschlechterbilanz 2020 zeichnet ein düsteres Bild der Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt“, zeigt sich die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard angesichts der unlängst veröffentlichten Daten besorgt, „jegliche Maßnahmen, Entscheidungen und Unterstützungen scheinen im Zuge der Coronakrise kaum auf fruchtbaren Boden zu fallen“, so Gebhard.

Frauenbeschäftigung sinkt auf 49 Prozent

Renate Gebhard

Die Geschlechterbilanz wird jährlich vom italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium anhand der Einnahmen und Ausgabenrechnung erstellt und bestätigt im Grunde alljährlich, dass Frauen in der Arbeitswelt noch zu oft den Kürzeren ziehen. „Wenngleich die Entwicklung seit 2013 eine vielversprechende positive Richtung eingeschlagen hatte, so hat die Coronakrise nicht nur eine Vollbremsung gebracht, sondern eine regelrechte Trendumkehr“, bedauert die SVP-Abgeordnete Gebhard.

Im Jahr 2020 sank die Frauenerwerbstätigkeit in Italien auf 49 Prozent, der europäische Durchschnitt liegt bei 62,7 Prozent. Mütter sind auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu ihren kinderlosen Jahrgangskolleginnen zusätzlich benachteiligt. Die Beschäftigungslücke zwischen Frauen und Männern liegt derzeit bei fast 18,2 Prozent. Nicht zuletzt nimmt die Anzahl der von Frauen geführten Unternehmen nicht zu und liegt nur bei etwas mehr als 20 Prozent. In keinem italienischen börsenorientierten Unternehmen hat eine Frau den Vorsitz inne.

Geschlechtsspezifische Unterschiede dringend ausräumen

Zumal sich laut dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi die Wirtschaft besser erholt als prognostiziert und höhere Wachstumsraten aufweist als erwartet, „stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklung auf die bestehenden geschlechtsspezifischen Unterschiede am Arbeitsmarkt auswirken wird“, so Renate Gebhard.

„Denn die Pandemie hat einmal mehr klar gezeigt, dass Frauen in der Arbeitswelt am wenigsten Schutz genießen, Mütter stehen in der Hierarchie an unterster Stelle“, macht die SVP-Landesfrauenreferentin bewusst. „Die Regierung Draghi hat sich den Kampf gegen Geschlechterungerechtigkeiten auf ihre Fahnen geschrieben“, so Gebhard, „und kämpft dabei gegen die Zeit. Denn konjunkturelle wirtschaftliche Anreize reichen nicht aus, um diese Herausforderung zu meistern und werden den Verlust von Arbeitsplätzen und die damit einhergehende Verschärfung der Chancenungleichheit nicht stoppen können. Es braucht langfristige, strukturelle Massnahmen. Die Coronakrise hat in allen Bereichen, nicht nur am Arbeitsmarkt, mehr Opfer gefordert als andere Krisenzeiten, viel mehr. Aus den aktuellen Zahlen geht hervor, dass die Opfer vorwiegend Frauen sind.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • olle3xgscheid

    , Mütter stehen in der Hierarchie an unterster Stelle“, 
    Bei Ihnen Zuhause Fr. Gebhard?? Glaube nucht, genauso wie in anderen Familien.
    Dieser Zustand hängt von Entscheidungen ab welche von BEIDEN Partnern( hoffe ich) und BEIDE volljährig getroffen wird.
    Das ewige Gejammere

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